Der Poetry Slam heizt im November ein – und zu Besuch ist die Gastszene aus Freiburg/Tübringen

Der Poetry Slam heizt im November ein – und zu Besuch ist die Gastszene aus Freiburg/Tübringen

SCHWEINFURT – Mit Gregor Bieberacher, Marie Lemor (beide Freiburg) und Tonia Krupinski (Tübingen), alle Landesmeisterschaftskandidaten und –kandidatinnen 2025 Baden-Württemberg, verspricht Moderator Manfred Manger einen heißen Slam-November.

Gregor Bieberachers verschlungener Mosaiklebensweg, zeichnet schon den Künstler vor. Jahrgang 1982, hat studiert, sich umorientiert, dann Ausbildungen als Koch und Erzieher, doch nochmal studiert (Germanistik und Philosophie Master), kurzzeitig auf der Clownschule und dann lange Zeit an der Universität am Lehrstuhl. Irgendwann kam ihm die Erkenntnis, dass es letztlich nur einen Weg für ihn geben könne und so versteht man, wenn er von sich sagt: „Seit drei Jahren befinde ich mich auf der Ochsentour meines Lebens. Ob die an ein Ziel führt, spielt keine Rolle – ich bin endlich dort angekommen, wo ich sein will.“

Dieser Weg begann übrigens auch in Schweinfurt, wo er seinen 23. Auftritt hatte – inzwischen sind es weit über 200. Als Barde: reisender Poet und Sänger, Reimemacher, Liedermacher, Spaßmacher, ist er von den deutschsprachigen Bühnen nicht mehr wegzudenken. Weil ihm musikalische Instrumente beim Slam verboten sind, verleiht er seinem kreativen Sprachwitz seinen Körper als theatralisches Performanceinstument, mit ausgeprägter Leidenschaft, oft witzig, manchmal ernst; mal prosaisch, mal lyrisch; aber vor allem: immer voller Energie.

Zum ersten Mal in Schweinfurt, Marie Lemor. Nach über zehn Jahren Bühnenerfahrung weiß sie: sie braucht die Bühne und die Bühne sie. So hieß es in Freiburg schon, sie könne der FC Bayern des Freiburger Poetry Slams werden – dreifache Stadtmeisterin hintereinander. Die Vize-Landesmeisterin 2024 und zweifache Teilnehmerin der deutschsprachigen Meisterschaften (2021 vierter Platz), verbindet lyrische Tiefe, Humor und Nachdenklichkeit mit ihrer eloquent und charmant-trockenen Performance zu fesselnden Darbietungen.

2019 nahm die gebürtige Magdeburgerin Tonia Krupinski erstmals an einem Poetry Slam teil und performt seitdem erfolgreich auf Bühnen im gesamten deutschsprachigen Raum – „Spoken Word sei für sie Beruf(ung) geworden“. In Tübingen studiert sie Allgemeine Rhetorik und Germanistik. Nachdenken und Lachen kann man bei ihren pointierten Texten zugleich, mit denen sie Bilder für die Ohren malt: schmerzhaft ehrlich, oft berührend und gesellschaftskritisch, manchmal selbstironisch lustig und berührt beim Vortrag zugleich das Publikum mit ihrer authentischen und nahbaren Art.

Die fränkische Szene vertreten Leo Weindl (Hamburg), Yasmin Harms (Nürnberg) und Oliver Walter (Spalt). Yasmin Harms ist seit über zwölf Jahren als Poetry Slammerin auf Bühnen im deutschsprachigen Raum unterwegs und überzeugt mal leise und nachdenklich, mal direkt und pointiert. Sie schreibt an der Schnittstelle von Sprache, Emotion und Haltung – immer mit dem Anspruch, etwas spürbar zu machen, ohne sich zu erklären. Leo Weindl studierte Psychologie-Master in Würzburg und absolviert gerade eine Psychotherapie-Ausbildung in Hamburg.

Nachdem Leo Weindl 2022 die Bühnen Frankens eroberte, versucht Leo Weindl es nun auch in nördlicheren Gefilden des Landes. Deren poetry-slamerischen Heimat trotzdem treu bleibend, reist Leo Weindl mit ihrem ersten Buch im Gepäck nach Schweinfurt an. Auch Oliver Walter hatte seine Anfänge in Schweinfurt und lebt vom Wort. Ob als Trauredner, Rhetoriktrainer mit eigenem Podcast, Moderator, Comedian oder eben Slam Poet. Seine Kurzgeschichten sind ein Pointentornado.

Wer das Format nicht kennt: Poetry Slam, seit 2006 ausgetragen, ist die erfolgreichste und älteste literarische Serienveranstaltung der Stadt. Eine Publikumsjury bewertet die einzelnen Beiträge. Im finalen Stechen der drei Besten des Abends, wird vom Publikum der Sieger bzw. die Siegerin des Abends ermittelt und zum Saisonfinale im Februar 2026 eingeladen.
Die Preise des Abends kommen aus dem Publikum. Alle Zuschauer und Zuschauerinnen sind angehalten, ein kleines Präsent mitzubringen. Während der Veranstaltung werden die Preise klingelbeutelartig für die Trophäe der goldenen Dichterschlacht-Schüssel (ein goldener Sektkübel) eingesammelt.

Bewährt begleitet wird Manfred Manger von der Nürnberger DJane Lisa Smaragd, die für die musikalische Untermalung des Abends sorgt. Mit Witzigkeit, Raffinesse, Spontanität und Feinfühligkeit, findet sie zu jedem Text die passenden Töne für die Auf- und Abgänge der Slammer.

Der Kartenvorverkauf ist empfohlen, es werden aber immer auch Karten für die Abendkasse zurückgehalten. Die freie Platzwahl empfiehlt ebenfalls rechtzeitiges Erscheinen.

Samstag, 08.11.25 – 20.00 Uhr (Einlass 19.00)
Disharmonie Schweinfurt

Abendkasse (pauschal): 17 €
Vorverkauf Erwachsene: 12 € (zzgl. VVK-Gebühren)
www.disharmonie.de oder 0 97 21/2 88 95

Vorverkauf Schüler/Mitglieder von Poetry Slam Schweinfurt e.V. oder Disharmonie: 10 €
Ermäßigte Tickets direkt bei der Disharmonie oder online über die Slamhomepage (Kontaktformular) www.poetryslamschweinfurt.de

Lediglich reservierte Karten sind eine Woche vorher abzuholen oder verfallen.

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Fotos: Tobi Lebowski / Ingrid Vierlsack

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