Spitze Zungen: Das traurige Aus für den Bärlauch

Spitze Zungen: Das traurige Aus für den Bärlauch
Foto: ChatGPT / künstliche Intelligenz

Ich gab´s zu, dass ich es die letzten Jahre geliebt habe, so ab März den ersten Bärlauch zu pflücken. Leckeres Pesto ist daraus entstanden, mit Nudeln oder Kartoffeln ein echter Traum. Diese Zeiten sind nun vorbei!

Das EU-Parlament in Straßburg hat entschieden, dass das Sammeln von Bärlauch ab dem nächsten Jahr verboten ist. Weil ein akutes Verwechslungsrisiko bestehe. Gar nicht einmal deshalb, weil Maiglöckchen, Herbstzeitlose oder der gefleckte Aronstab ähnlich aussehen, aber giftige Pflanzen sind.

Sondern weil die EVP-Fraktion in der EU, dass sind quasi die CDU/CSU-Abgeordneten in Straßburg, die Meinung vertreten, der Bürger werde mit dem Begriff getäuscht: Wer Bärlauch pfückt, und das macht man meistens im Wald, glaubt ja, dass es sich dabei um ein tierisches Produkt handelt.

Also konkret: Um den mageren Rücken von Meister Petz, der ja ebenso ausschließlich im Wald lebt und der – wenn er von einem Jäger erschossen wird – zu Boden fällt und daher einen grünen Rücken bekommt, bevor er geschlachtet wird. Die saftigen Rückenfilets schmecken am besten mit Klößen und Rotkohl. Gerade in Sibirien, das ja noch zur EU gehört, ist das bekanntlich eine Spezialität.

Und jetzt mal aufgemerkt, ihr Saftbirnen in Straßburg: Vegetarische Burger, Schnitzel oder Currywürste haben in meinen Bekanntenkreis und selbst bei mir dazu geführt, dass ich mal zur Fleisch-Alternative greife. Erst neulich gab´s bei uns Kohlrabischnitzel zuhause. Frittiert und quasi wie in der Imbissbude.

Und wie´s gerade jemand auf Facebook schrieb: Ein Burger ist etwas, was man zwischen zwei Brötchenscheiben steckt und isst. Vegetarische und pflanzenbasierte Ersatzprodukte sind eine wunderbare Idee, um Fleischessern zu weniger Schwein oder Rind zu ermutigen. Gut gewürzt schmeckt das fast genauso.

Und ja: Markus Söders mag´s halt nicht. So wie er die Grünen nicht mag. Aber man sollte mit der Zeit gehen. Sonst geht man mit der Zeit.

Michael Horling
redaktion@mainfranken.news

Foto: ChatGPT / künstliche Intelligenz

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