Saniertes Mozart-Areal erhält Staatspreis und Preis „Bauen im Bestand 2025“

Saniertes Mozart-Areal erhält Staatspreis und Preis „Bauen im Bestand 2025“
Foto: Lisa Hörterer

WÜRZBURG – Die Stadt Würzburg ist als Bauherrin diesjährige Preisträgerin des Staatspreises und des Preises „Bauen im Bestand“ (Kategorie 3). Ausgezeichnetes Objekt ist die architektonische Sanierung und Umnutzung des Hufeisentrakts im Mozart-Areal.

Vergeben wurden die Preise in mehreren Kategorien von der Bayerischen Architektenkammer unter Schirmherrschaft des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst in Kooperation mit der Bundesstiftung Baukultur. Stadtbaurat Benjamin Schneider und die Architekten Grellmann Kriebel Teichmann & Partner nahmen den Staatspreis und den Preis „Bauen im Bestand“ im Münchner Haus der Architektur entgegen. Das Architekturbüro erhielt die Dotierung in Höhe von 6.000 Euro für „Bauen im Bestand“.

„Bauen im Bestand ist die Königsklasse – es bringt das Beste aus Architektur, Denkmal- und Klimaschutz zusammen“, würdigte Markus Blume, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst den Preis der Bayerischen Architektenkammer. „So auch bei den diesjährigen Projekten: Unsere Preisträgerinnen und Preisträger sind die Helden des Bauens. Durch ihren Einsatz und Mut lässt sich unser kulturelles Erbe erhalten und neu denken. Herzlichen Glückwunsch zur verdienten Auszeichnung – insbesondere an das Mozartareal in Würzburg, den Gewinner des Staatspreises.“

Der Hufeisentrakt des denkmalgeschützten Mozartareals wurde nach etwa dreieinhalb Jahren Bauzeit vor einem Jahr, fast auf den Tag genau im September 2024, eröffnet. Verdienst des Architektenbüros GKT aus Würzburg ist die Erweckung der zeitlosen gestalterischen Stilqualitäten des Hauses aus den 1950ern, der denkmalpflegerische Erhalt und die Ergänzung mit heutigen Energiestandards wie auch die Schaffung von Barrierefreiheit, damit eine Neunutzung möglich wurde.

„Das Nachkriegsgebäude“, so Stadtbaurat Benjamin Schneider, „wurde beispielhaft saniert und zugleich revitalisiert. Der Komplex wurde einer neuen Nutzung zugeführt und die bestehende Architektur aktuellen Aufgabenstellungen angepasst, die Energieversorgung auf ein neues Level gehoben – ohne dass das Mozartareal und insbesondere der Hufeisentrakt seine denkmalpflegerische Einordnung und stadtbildprägende Bedeutung verloren hat. Vielmehr hat das Areal noch an Bedeutung für die Stadt und die Bürgerschaft gewonnen. Diese beeindruckende Leistung wurde jetzt mit den wichtigsten architektonischen Preisen in Bayern gewürdigt. Darauf können alle, die an dem Projekt mitgewirkt haben, wie auch die Entscheidungsträger, sehr stolz sein.“ Die Baukosten lagen insgesamt bei 21,5 Millionen Euro, die Sanierung wurde vom Freistaat gefördert.

Bauen im Bestand 2025

Der Preis „Bauen im Bestand“ wurde zum dritten Mal verliehen und ist eine wesentliche Säule der bayerischen Architekturpolitik. Gefragt sind zukunftsweisende architektonische und landschaftsplanerische Konzepte, die sowohl die Geschichte des Bestandes als auch dessen „graue Energie“ in besonderem Maße berücksichtigen. Vergeben werden drei Preise, kategorisiert nach der Entstehungszeit der Ursprungsgebäude: Kategorie 1 vor 1900, Kategorie 2 zwischen 1900 und 1945, Kategorie 3 zwischen 1945 und 1990, die allesamt in den letzten fünf Jahren saniert bzw. umgebaut wurden. „Bauen im Bestand“ würdigt Projekte, die Denkmäler oder besonders erhaltenswerte Bausubstanz unter Berücksichtigung ihrer Geschichte mit architektonischen Mitteln in die Zukunft führen. Prof. Lydia Haack, Präsidentin der Bayerischen Architektenkammer: „Bauen im Bestand ist nicht nur eine planerische Herausforderung. Es ist eine der größten kulturellen, ökologischen und gesellschaftlichen Aufgaben unserer Zeit, denn so schonen wir Ressourcen, nutzen graue Energie, bewahren Flächen und stärken Qualität und Vielfalt.“

Nur ein mit dem Preis „Bauen im Bestand“ bereits ausgezeichnetes Projekt kann zugleich Träger des Staatspreises werden, der von dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst ausgelobt wird. In die Bewertung fließen ökologische, ökonomische und soziale Aspekte ebenso in die Bewertung ein, wie gestalterische Qualitäten und regionale Identität.

In diesem Jahr standen 194 Projekte zur Wahl für „Bauen im Bestand“. In einem mehrstufigen Verfahren wurden zunächst 68 Projekte für die Longlist ausgewählt, 37 Projekte kamen in die engere Wahl und 13 davon schließlich für Preise und Auszeichnungen nominiert. Neben den Preisen wurden auch Anerkennungen ausgesprochen. Die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger für „Bauen im Bestand“ erfolgt durch eine unabhängige Jury, die Entscheidung über die Verleihung des Bayerischen Staatspreises obliegt dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst auf Empfehlung der Jury.

Auf dem Bild von links: Dr. Antje Hansen (Heiner Reitberger Stiftung), Rainer Kriebel, Christian Geldner, Steffen Rothenhöfer (alle GKT Architekten), Stadtbaurat Benjamin Schneider, Grischa Büttner (GKT Architekten).
Foto: Lisa Hörterer

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