OCHSENFURT / KITZINGEN – Mit dem geplanten Zusammenschluss der Main-Klinik Ochsenfurt und der Klinik Kitzinger Land verfolgen die Landkreise Würzburg und Kitzingen das Ziel, die medizinische Versorgung im ländlichen Raum zu stärken und beide Krankenhäuser medizinisch und wirtschaftlich für die Zukunft besser aufzustellen.
Im Mai 2025 hatten beide Kreistage mit einem Grundsatzbeschluss den Weg zur Vorbereitung der Fusion geebnet. Ursprünglich war die Gründung des gemeinsamen kommunalen Klinikunternehmens für 1. Januar 2026 vorgesehen. Durch Anpassungen und zeitliche Verschiebungen bei der bundesweiten Krankenhausreform wurde wenig später deutlich, dass sich der vereinte Klinikbetrieb um ein Jahr auf 2027 verschieben kann.
Nun zeigt sich aufgrund nochmals veränderter bundespolitischer Rahmenbedingungen: Der Zusammenschluss zwischen den Kliniken, der weiterhin von beiden Landkreisen vorangetrieben wird, ist nicht mehr an einen fixen Termin gebunden und kann künftig ohne Zeitdruck vollzogen werden. Denn während der laufenden Krankenhausreform sind die gesetzlichen Vorgaben aus Berlin für die Kliniken derzeit nicht absehbar – insbesondere, was die Finanzierung der verschiedenen medizinischen Leistungen angeht. Somit fehlt bisher die klare Rechts- und Sachgrundlage, um die Fusion mit der notwendigen Sicherheit und Verbindlichkeit schnell umzusetzen.
Kein Rückschritt, sondern Chance für die Zukunft
Für die Main-Klinik Ochsenfurt und die Klinik Kitzinger Land bedeuten die neuen Rahmenbedingungen keinen Rückschritt im Fusionsprozess, sondern eine Chance, den erfolgreichen Weg weiterzugehen und die Zukunft noch sorgfältiger und fundierter zu gestalten. „Mit der zunehmenden Entschärfung der bundespolitischen Rahmenbedingungen ist der akute Handlungsdruck gewichen“, erklärt Würzburgs Landrat Thomas Eberth. „Wir können und wollen das Fusionsprojekt nun mit Ruhe, Kraft, Verbindlichkeit und noch mehr strategischer Tiefe angehen. Das Ziel bleibt bestehen, aber die Rahmenbedingungen und der Zeitpunkt müssen für beide Partner klar sein.“
„Die Fusion ist grundsätzlich ein richtiger Schritt, um die Gesundheitsversorgung in der Region nachhaltig zu sichern. Allerdings sehen wir, dass der Zeitdruck gewichen ist“, sagt Robert Scheller, Geschäftsführer der Main-Klinik. „Die Perspektive für Kliniken, auch kleinere Häuser, hat sich verbessert. Es ist nicht mehr zwingend, sofort zu fusionieren.“ Dabei entwickelt sich die Main-Klinik Ochsenfurt gut: „Wir sehen aktuell keinen Grund zur Sorge“, hebt Christian Schell, Geschäftsführer der Main-Klinik, hervor. „Unsere Leistungszahlen nehmen eine positive Entwicklung. Wir sind personell hervorragend aufgestellt, und unsere Patienten schätzen die medizinischen Leistungen auf höchstem Niveau. All das stärkt unsere Position erheblich.“
„Gemeinsam mit den Verantwortlichen in Kitzingen haben wir nun Zeit, viele schwierige Detailfragen zu klären, Verträge auszuhandeln und das medizinische Konzept zu konkretisieren“, betonte Landrat Thomas Eberth im Kreisausschuss. „Denn am Ende stehen die Patientinnen und Patienten im Vordergrund unserer politischen Überlegungen“, so der Landrat mit seinen Klinikgeschäftsführern Robert Scheller und Christian Schell.
Auf dem Bild: Die Main-Klinik Ochsenfurt
Foto: Nicole Grasmann