Ein Frage der Körner: Dem FC 05 ging mal wieder die Luft aus, doch noch bleibt ein Rest an Hoffnung – FOTOS & VIDEO!

Ein Frage der Körner: Dem FC 05 ging mal wieder die Luft aus, doch noch bleibt ein Rest an Hoffnung – FOTOS & VIDEO!

SCHWEINFURT – Der zehnte Monat, das zehnte Spiel. Bald ist Halloween – aber schon jetzt war der nächste Erschrecker da für die Schnüdel in Form des SC Verl. Wie sieben Tage zuvor gegen Aachen führten die Schweinfurter und verloren doch noch. Wie beim außergewöhnlichen Wappen des Gegners, wo rechts oben eine Ecke fehlt: Irgendwas geht am Ende immer ab bei Grün-Weiß…

Gruselwetter, klar. Aber selbst der Dauernieselregen hätte viele Fußballfans wohl nicht abgehalten, wenn der FC 05 nicht so schlecht gestertet wäre, bislang alle Heimspiele vergeigt und zuletzt zwei Mal nacheinander mit 1:5 verloren hätte. So waren es am Samstag nur noch 1938 Zuschauer. Die drei neuen Sitztribünen: Gähnend leer!

Personell überraschte bei den Hausherren der neue Torwart. Aber irgendwie eigentlich auch nicht, nachdem sich Toni Stahl zuletzt zehn Gegentore fing, ohne freilich so richtig Schuld daran zu haben. „Ich wollte für die Mannschaft einen neuen Impuls setzen“, erklärte Victor Kleinhenz die Maßnahme. Vorweg das: Maximilian Weisbäcker bot eine glänzende Leistung. Lucas Zeller und Mike Dellinger saßen wieder auf der Bank, kamen später ins Spiel. Tim Latteier stand erneut nicht im Kader. Für Martin Thomann und Kevin Frisorger ist die Zeit beim FC 05 ohnehin bereits beendet.

Und wenn man ehrlich ist: Die Zeit der Schnüdel in der 3. Liga scheint noch vor Weihnachten abzulaufen. Nur durch die neuerliche Niederlage von Aachen in Cottbus sind es Stand Samstagabend sieben Punkte Rückstand zu einem Nicht-Abstiegsplatz. Bei freilich noch 28 Partien. Doch jetzt müssen die Schweinfurter jede zweite davon gewinnen, um die Klasse zu halten. „Neun unserer zehn Partien hätten in alle Richtungen gehen können. Mit Spielglück kann man in dieser Liga eine Serie starten“, hofft Coach Kleinhenz.

Und natürlich hat er Recht. Jakob Tranziska lief schon vor seinem 1:0 in der 38. Minute zwei Mal alleine auf´s Tor zu und scheiterte. Sebastian Müllers Kopfball nach einer Stunde landete nach Freistoß von Christian Böhnlein am Pfoten. Danach – eines unserer Bilder beweist es – zog Qualid Mhamdi ungeahndet Lucas Zeller am Trikot. Es hätte locker mindestens 3:0 stehen können, ehe mit Chilohem Onuoha und Julian Stark zwei eingewechselte Verler in der 78. und 88. Minute die Partie komplett kippten. Nach dem 1:1 lautete das Eckenverhältnis 1:10…

Gerecht? Fakt ist, dass von Seiten der Schnüdel nach der Pause bis auf den Pfostentreffer und einem Schuss in der Nachspielzeit von Manuel Wintzheimer kaum noch etwas kam und eigentlich nur noch die Gäste spielten. „Das war zu wenig Entlastung bei uns. Schade, dass wir nicht 90 oder 95 Minuten ein Bollwerk waren. Am Ende des Tages ist es eine Frage der Körner. Und die gingen uns in der Schlussphase aus“, gibt Kleinhenz zu. Mit Lob trotzdem an´s Team. Um „Moral und Charakter“ mache er sich keine Sorgen, wenn man sich die Reaktion und den Fight nach den zuvor beiden 1:5-Niederlagen anschaut. „Wir müssen im konditionallen Bereich weiter arbeiten, kompakter und besser verteidigen.“

Sprach´s – und erntete beim Pressegespräch Zustimmung seines Gegenübers. Von Tobias Strobl. seinem guten Freund, der den Auftritt des FC 05 eigentlich nur loben konnte. „Angepisst“ war er zur Pause, „weil es da nur mit Glück nicht 3:0 steht. Und wenn der Ball dann zum 2:0 rein und nicht an den Pfosten geht…“ Richtig freuen konnte sich Strobl nicht, trotz anstehendem Kurzurlaub in der Heimat in Ingolstadt. Weil eben sein Freund traurig war, weil ihm seine Zeit in Schweinfurt, auch wenn sie aprupt und irgendwie unnötig endete, zu gut gefiel. „Außerdem war das beim FC 05 ja kein geplanter Aufstieg!“ So wie damals unter seiner Regie, als es nicht klappte. Die 3. Liga sei nun halt nicht mehr die Regionalliga. Und immer wieder 50:50-Spiele hätten die Schnüdel halt nicht auf ihre Seite ziehen können. Bislang.

Nach der Länderspielpause, wenn die Schweinfurt am Freitagmittag unter Ausschluss der Öffentlichkeit zum Test den Nürnberger Club erwarten, muss das mal wieder gelingen. Nach seiner Ampelkarte wird Lauris Bausenwein fehlen, wenn es zu Andreas Berg nach Großaspach geht, wenn gegen den VfB Stuttgart 2 durhaus ein weiteres Heimspiel möglich wäre in der mit 170 Kilometer und zwei Stunden Anfahrt nicht weit entfernten schmucken WIRmachenDRUCK Arena. Zu befürchten ist freilich eher eine Geisterkulisse und gedämpfte Lust der Schnüdel-Fans auf eine Mitreise.

FC 05: Maximilian Weisbäcker – Ekin Celebi, Thomas Maißner, Pius Krätschmer, Luca Trslic (ab 46. Lucas Zeller) – Devin Angleberger, Kristian Böhnlein (ab 70. Nils Piwernetz) . Manuel Endres (ab 79. Manuel Wintzheimer), Johannes Geis (ab 60. Sebastian Müller), Lauris Bausenwein – Jakob Tranziska (ab 79. Michael Dellinger); ohne Einsatz: Toni Stahl – Kevin Fery, Uche Obiogumu, Fabio Luque Notaro.

Unten folgen noch das lange Video der Pressekonferenz und danach viele Bilder der Partie. Vorher das:

Die LVM-Versicherung präsentiert die gesamte Saison die Berichterstattung der Schnüdel aus der 3. Liga und drückt dem FC 05 stets die Daumen:

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