WÜRZBURG – Die 18. Auflage der „Nacht der offenen Kirchen“ am Donnerstagabend, 2. Oktober, hat wieder tausende Menschen in Würzburgs Kirchen gelockt.
Unter dem Motto „Treffen Sie Gott und die Welt…” konnten Besucherinnen und Besucher unter anderem viele musikalische Veranstaltungen oder eine Ausstellung zum Thema Flucht besuchen, aber auch spirituelle Momente in Stille genießen. Die Programmpunkte waren von Ort zu Ort unterschiedlich und vielseitig.
In der Stille der Augustinerkirche wurde zum Beispiel die Ausstellung „366 – Ein Mensch ist ein Mensch ist ein Mensch” gezeigt. Diese thematisiert die Flüchtlingstragödie vor Lampedusa im Jahr 2013. Ein paar Meter weiter lud die „Bauwagenkirche” auf dem oberen Marktplatz ein zu Gesang, Gesprächen und geistlichen Impulsen. Zeitgleich bot das Programm in Stift Haug einen „Poverty Slam”, wo Poetry Slammer unter dem Motto „Wenn ich mal reich wäre” bewegende und gesellschaftskritische Worte an das Publikum richteten.
Die Vielseitigkeit und Popularität der „Nacht der offenen Kirchen” wurde vor allem beim Programm im Kiliansdom deutlich. Hier konnten Interessierte im Stillen in der stimmungsvoll beleuchteten Kirche sitzen oder auch an einem musikalischen Abendgebet mit Weihbischof Paul Reder oder Dekan Dr. Wenrich Slenzka teilnehmen. Zu den beiden Andachten im Dom, die von rund 400 Sängerinnen und Sängern eines Gemeinschaftsprojekts Würzburger Chöre begleitet wurden, erschienen nach Angaben der Verantwortlichen knapp 1200 Besucher. Auch die Pfarrkirche Sankt Peter und Paul war bei „Luther Power Brass” unter der Leitung von Dekanatsmusikschulleiter Michael Munzert bis zum letzten Platz gefüllt.
Nicht nur deswegen ziehen die beiden Koordinatorinnen Gemeindereferentin Alexandra Eck, Referentin für citypastorale Projekte im Urbanen Raum Würzburg, und Pfarrerin Tanja Vincent, Koordination Evangelische Innenstadtarbeit im Evangelisch-Lutherischen Dekanat Würzburg, ein positives Fazit der Veranstaltung.
Ihren Angaben zufolge verzeichneten alle 18 Kirchen guten Zulauf. Die Kerzen, welche zum Abschluss auf dem Marktplatz verteilt wurden, reichten laut Eck nicht für die Besucher der Abschlussveranstaltung aus. Für sie sei die Vielfältigkeit der Veranstaltung auch ein Zeichen dafür, wie unterschiedlich Menschen ihren Glauben feiern. „Genau diese Vielfalt macht unsere christlichen Kirchen aus und macht sie reich”. Auch Vincent zeigte sich zufrieden: „Es tut den Kirchen und der Stadt gut, dass sich so viele Menschen für diesen Abend engagieren – und so viele das dann auch wahrnehmen.” Beide erklärten, sich schon auf 2. Oktober 2026 zu freuen. Dann findet in Würzburg die nächste „Nacht der offenen Kirchen“ statt.
Paul Frigger (POW)
Auf dem Bild © Paul Frigger (POW) | Die Bauwagenkirche auf dem Marktplatz lockte bei der „Nacht der offenen Kirche“ viele Interessierte an.


