SCHWEINFURT – Zur Ankündigung von ZF erklärt Agnes Conrad, Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Schweinfurt: „Es ist zwar positiv, dass die E-Sparte nicht ausgelagert wird – doch der Preis dafür ist hoch. Tausende Stellen sollen weiterhin gestrichen werden, gleichzeitig werden die Arbeitszeiten verkürzt und die Löhne gesenkt.“
Conrad weiter: „Schon wieder zahlen die Beschäftigten den Preis für unternehmerische und politische Fehlentscheidungen. Für die vielen Tausend ZF-Beschäftigten in Bayern, auch in Schweinfurt, bedeutet das massive Unsicherheit.“
Conrad fordert ein Umdenken in der Industriepolitik:
„Das ständige Hin und Her bei ZF ist kein Naturgesetz, sondern Folge fehlender Planung. Transformation darf nicht länger Flickwerk sein, das Belegschaften verunsichert und Regionen destabilisiert. Wir brauchen eine Industriepolitik, die Investitionen gezielt steuert, Planungssicherheit schafft und die Menschen in den Mittelpunkt stellt – nicht die kurzfristigen Renditeinteressen.“
Als konkreten Ansatz schlägt die Linken-Politikerin vor, Zulieferern besseren Zugang zu zinsgünstigen KfW-Krediten zu ermöglichen, wenn sie in die E-Mobilität investieren: „So könnten Schulden und Zinslast abgebaut werden, statt die Beschäftigten zur Kasse zu bitten. Gerade mittelständische Zulieferer brauchen Entlastung, um Arbeitsplätze zu sichern und den Wandel aktiv zu gestalten.“
Conrad würdigte ausdrücklich den Einsatz der Beschäftigtenvertretung: „Der Betriebsrat hat ein Maßnahmenpaket durchgesetzt, das betriebsbedingte Kündigungen weitgehend verhindern soll. Ohne diesen Einsatz wäre die Lage noch schwieriger. Das zeigt: Mitbestimmung kann selbst in Krisen tragfähige Lösungen hervorbringen – und verdient politische Rückendeckung, nicht Gegenwind.“