SCHWEINFURT – „Wir haben in den letzten Monaten massiv dafür gestritten, dass es eine Zukunft „Made in Schweinfurt“ bei ZF gibt. Das jetzt vereinbarte Bündnis ist ein Kompromiss, der erst durch die massiven Proteste in den letzten Monaten möglich wurde“, sagt Thomas Höhn von der IG Metall in einem Pressestatement.
Und weiter: „Das Ergebnis erhält uns die Möglichkeit, genau daran weiterzuarbeiten: an einer Zukunft des Standorts in eigener Hand von ZF – ohne Verkauf der Division E und mit der realistischen Chance, weiterhin Komponenten der Elektromobilität und viele weitere Innovationen in Schweinfurt zu entwickeln und zu fertigen.
Zum Kompromiss gehören schmerzhafte Maßnahmen zur Kostensenkung im gesamten Konzern – wie eine Verlängerung der Arbeitszeitabsenkung bis Ende 2027 sowie weitere tarifliche Maßnahmen. Das ist schmerzhaft, aber wir konnten die prekäre Finanzsituation des Konzerns auch nicht ausblenden.
Zur Wahrheit gehört auch: Der angekündigte Stellenabbau wird nicht vollständig verhindert. Doch wir konnten ihn deutlich reduzieren – auch in Schweinfurt. Was das konkret für unseren Standort bedeutet, werden wir zuerst den Kolleginnen und Kollegen vor Ort erläutern – und erst danach öffentlich kommunizieren.“
Hintergrund
Seit vielen Monaten steht bei ZF ein massiver Arbeitsplatzabbau im Raum – ebenso wie der mögliche Verkauf, bzw. Eine heftige Restrukturierung des Antriebsstrangs (Division E). In Schweinfurt arbeiten von insgesamt 8.500 Beschäftigten rund 6.000 in diesem Bereich.
Im Umfeld der letzten Aufsichtsratssitzung Ende Juli wurde – nach heftigen Protesten der Belegschaft – ein Papier unter dem Titel „Bündnis für Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ beschlossen. Bis zum 30. September sollte eine gemeinsame Lösung für die Division E und für die Betroffenen Standorte erarbeitet werden.

