KITZINGEN / SCHWEINFURT – Am Sonntag sind die Offenen Hilfen der Lebenshilfe Schweinfurt mit dem Vinzenzpreis des Caritasverbandes für die Diözese Würzburg ausgezeichnet worden. Sie belegten hierbei den mit 1.500 Euro dotierten zweiten Platz für ihre 2018 ins Leben gerufene Peer-Beratung.
Bei dieser beraten Menschen mit Lernschwierigkeiten andere Menschen mit Lernschwierigkeiten zu Themen aus unterschiedlichen Lebensbereichen. Dazu gehören zum Beispiel Fragen rund ums Arbeiten und Wohnen, zu Partnerschaft, Gesundheit oder Freizeitgestaltung.
Nach einem Festgottesdienst fand die Preisverleihung im Kitzinger Dekanatszentrum im Beisein zahlreicher Gäste aus Politik und Gesellschaft statt. Sie bildete einen der Höhepunkte der Feierlichkeiten zum diesjährigen Vinzenztag, den der Würzburger Diözesan-Caritasverband anlässlich des 50-jährigen Bestehens des örtlichen Caritasverbandes heuer in Kitzingen beging.
Der Heilige Vinzenz von Paul gilt als Begründer der modernen Caritas. Wie Weihbischof Paul Reder erläuterte, muss Hilfe laut ihm nachhaltig und gut organisiert sein, um zu wirken. Und sie muss auf Augenhöhe stattfinden, wie Christiane Holtmann, Referentin für Sozialpastoral und Engagementförderung beim Würzburger Diözesan-Caritasverband, ausführte.
Beides trifft auf die Peer-Beratung der Offenen Hilfen zu. Die Peer-Berater durchlaufen vor ihrem ersten Einsatz eine umfassende Schulung und können sich aufgrund der eigenen Lebenserfahrung gut in ihr Gegenüber hineinversetzen. „Sie wissen, was es heißt, Schwierigkeiten zu meistern, die nicht jeder nachvollziehen kann“, sagte Holtmann in ihrer Laudatio.
Rita Weber freute sich über die Wertschätzung, die den ehrenamtlich tätigen Peer-Beratern mit dem Vinzenzpreis entgegengebracht wurde. Der Preis, so die Leiterin der Offenen Hilfen, mache deutlich: „Auch Menschen mit Behinderung können ehrenamtlich tätig sein.“
Der erste Platz des Vinzenzpreises ging an die „Sozialpaten für Kitzingen und Umgebung“ des örtlichen Caritasverbandes. Den dritten Platz teilten sich zwei Preisträger: der Helferkreis „Migration“ des Caritasverbandes Main-Spessart und das „Offene Haus an Heiligabend“ des Caritasverbandes Miltenberg.
Auf den Fotos von Reto Glemser:
- Ausgezeichnet: Die Peerberater Olga Triol, Jenny Schmitt und Josef Kochanek (3., 4. u. 5. v. l.) und Rita Weber (2. v. r.), die Leiterin der zur Lebenshilfe Schweinfurt gehörenden Offenen Hilfen, freuen sich über den diesjährigen Vinzenzpreis des Caritasverbandes für die Diözese Würzburg. Den mit 1.500 dotierten zweiten Platz nehmen sie von Weihbischof Paul Reder, Clemens Bieber, Domkapitular und Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes Würzburg, und Christiane Holtmann, Referentin für Sozialpastoral und Engagementförderung beim Würzburger Diözesan-Caritasverband, entgegen.
- Prachtvoll: Ein Festgottesdienst in der Kitzinger Pfarrkirche St. Johannes geht der Preisverleihung des Vinzenzpreises im Katholischen Dekanatszentrum voraus.

