Internationale Symposien der Musiktherapie: Gebündelte Kräfte von THWS, Musikhochschule Würzburg und europäischen Hochschulen

Internationale Symposien der Musiktherapie: Gebündelte Kräfte von THWS, Musikhochschule Würzburg und europäischen Hochschulen

WÜRZBURG / OSLO / JYVÄSKYLÄ – „Digital Assessment & Musik und Alter“: Die Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften (FAS) der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) hat zwei internationale Symposien organisiert.

In Kooperation mit der Universität Oslo und der finnischen Universität Jyväskylä fand das „HIGH-M – Digital Assessment of Clinical Improvisation for Music Therapy Research, Education and Practice“ statt. Zwei Tage später führte die FAS gemeinsam mit der Hochschule für Musik Würzburg, der tschechischen Palacki Universität Olomouc sowie den vier polnischen Institutionen University Physical Culture Krakau, Marie Curie Sklodowska Universität Lublin, Academy of Music, Katowice und Silesian University Katowice das Symposium zu „Music & Aging – Music Activities in Old Age and Music Therapy for Aging Impairments“ durch.

THWS-Vizepräsident für Forschung und Gründung, Prof. Dr. Jan Schmitt, eröffnete beide Veranstaltungen. „Die Symposien unterstreichen die tragende Rolle der THWS in der Lehre und Forschung zu Musiktherapie in einem internationalen und höchst renommierten Teilnehmerfeld. Wir sind als Hochschule stolz darauf, eine Plattform zu bieten, die den interdisziplinären Austausch fördert und die Anwendung von Musik als Heilmittel weiter vorantreibt. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle dem geschätzten Kollegen Prof. Dr. Wosch, der es mit Leidenschaft und Passion für sein Forschungsgebiet immer wieder schafft, Lehrende und Forschende zusammenzubringen“, so Prof. Dr. Schmitt.

Promotionsprojekt der Hightech-Agenda Bayern

Im Rahmen des Hightech-Agenda-Bayern-Projekts HIGH-M (Human Interaction assessment and Generative segmentation in Health and Music) der THWS entwickelte THWS-Doktorand Bastian Vobig unter Einbeziehung von künstlicher Intelligenz (KI) ein vollautomatisches Diagnostik-Tool für musikalisches Sozialverhalten in musiktherapeutischen Improvisationen. „Dies ist das erste seiner Art weltweit“, freut sich Prof. Dr. Thomas Wosch. Die Entwicklung von einem digitalen Assessment-Tool für musikalische Interaktion startete an der THWS seit 2007 mit Prof. Dr. Wosch und seit 2010 in Zusammenarbeit mit Dr. Olivier Lartillot sowie Prof. Dr. Jaakko Erkkilä an der Universität Jyväskylä, Finnland, in mehreren Vorläuferprojekten.

„Mit dem HIGH-M-Projekt von 2022 bis 2025 unter weiterer Einbeziehung der Musiktechnologie der Universität Oslo in Norwegen und des KI-Labors der Hochschule für Musik Nürnberg, sowie mit Bastian Vobigs Erstellung des Diagnostik-Tools CAMII konnte er in seinem Promotionsprojekt ein Durchbruch erreicht werden“, so Prof. Dr. Wosch. CAMII ist die Kurzform von Computational system for Assessment of Musical Interaction in clinical Improvisation, einem System, das vollautomatisch die verschiedenen musikalischen Interaktionsrollen, wie Führen und Folgen von Klienten in der klinischen Improvisation misst.

Das große Interesse zeige sich daran, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Europa, Brasilien, Australien, USA und Kanada an diesem Symposium teilnahmen und intensiv diese Innovation und ihren Kontext dazu diskutierten.

Wirkungsforschung zu Musiktherapie für Menschen mit Demenz

Im Symposium zu Musik und Alter vertiefte die Gruppe der Forschenden der THWS und den Universitäten Krakau und Olomouc zum einen die seit 2018 bestehende Wirkungsforschung zu Musiktherapie für Menschen mit Demenz und ihren Familien sowie Pflegefachkräften. Für diesen Bereich starteten sie außerdem mit Vorträgen und Workshops die Einbeziehung und Erweiterung mit der Musikgeragogik und Elementarmusikpädagogik der Hochschule für Musik Würzburg.

Gemeinsam mit den polnischen Universitäten Lublin und Katowice sowie der Musikhochschule Katowice startete die THWS ebenso in neue gemeinsame Projekte. Mit Unterstützung von BAYHOST (Bayerisches Hochschulzentrum für Osteuropa) und BTHA (Bayerisch-Technische Hochschulagentur) stellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen mit Studierenden, Promovierenden und Alumni sowie Hochschullehrende und -forschende neueste Forschungsergebnisse vor. Deren Anwendung in der Praxis diskutierten sie während des Symposiums „Music & Aging“ in Workshops. Ein Forum aus Expertinnen und Experten entwickelte drei konkrete Schritte zum Ausbau dieser Kooperation in Publikationen, Forschungsanträgen und Lehraustausch.

Über die THWS

Die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) zählt zu den größten Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bayern und steht seit ihrer Gründung im Jahr 1971 für hervorragende Lehre und angewandte Forschung. Mit rund 9.000 Studierenden, einem breit gefächerten Angebot von mehr als 60 Studiengängen sowie zwei Promotionszentren deckt die THWS ein weites Spektrum ab, das von Technik über Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Sprache bis hin zu Gestaltung reicht. Die THWS ist nicht nur regional in Franken und Bayern verwurzelt, sondern auch stark international ausgerichtet, was sich in zahlreichen Kooperationen und Austauschprogrammen weltweit und nicht zuletzt in einem vielseitigen englischsprachigen Studienangebot widerspiegelt.

Auf den Fotos:

  • Die Expertengruppe der Hochschule für Musik Würzburg, der THWS, der Universitäten Katowice, Lublin und Krakau, Polen und Olomouc, Tschechien (Foto: University of Music, Katowice/Sepiolo)
  • Die HIGH-M Gruppe (v. li.): Anna-Maria Christodoulou und Dr. Olivier Lartillot (beide Universität Oslo), Prof. Dr. Thomas Wosch und Bastian Vobig (beide THWS) mit dem Memorandum of Understanding beider Hochschulen (Foto: THWS/Thomas Wosch)

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