SCHLEERIETH – „Spitzenreiter, Spitzenreiter!“ Diese Rufe kurz vor 17 Uhr am Sonntag hallten über gesamt Schleerieth. Die Fußballer aus dem kleinen Dorf der Marktgemeinde Werneck übernehmen Platz eins in der Schweinfurter Kreisliga 1 von den spielfreien Bücholdern. Es hätte so nicht kommen müssen…
Als nach torlosen ersten 65 Minuten Sebastian Förster die Gäste des TSV Ettleben/Werneck 2 in Führung brachte, da sah es vor ordentlicher Kulisse und mehr als 150 Fans im Derby fast danach aus, als könnte der Aufsteiger, dem der Verband ja einen Punkt abzog nach ein paar Raketen zur Meisterfeier letzte Saison, seinen dritten Saisonsieg einfahren.
Doch die kleine Talfahrt des Neulings hält an, der nach anfangs vier Partien ohne Niederlage nun nicht nur seit deren sechs ohne Sieg ist, sondern der vor dem folgenden Heimspiel-Derby gegen Zeuzleben/Stettbach in Schleerieth auch noch deutlich verlor. Selbst wenn der spät eingewechselte und dann gleich wieder aus dem Spiel genommene Routinier Martin Eirich kurz vor Schluss auch noch traf.
Das war jedoch das 4:2, umstritten zudem, weil wohl ein Foul am Keeper vorlag. Egal, denn zwischen der 67. und 77. Minute wendeten die Hausherren mit einer Energieleistung das Blatt. Felix Klein, Jonas Kündiger und Felix Rottmann trafen. Kündiger überlupfte bei einem Konter Schlussmann Jens Dotzel dann auch noch zum 4:1. Das sieht man auf einem der Bilder, die bei der Partie entstanden, denn www.mainfranken.news war live dabei.
Schleerieth hat als Tabellenführer nun zwei Punkte mehr als Büchold bei auch einer ausgetragenen Partie mehr. Nur gegen Büchold und in Geesdorf unterlag man bisher, gewann die anderen acht Partien. „Und auch diese zwei Niederlagen hätten nicht sein müssen“, weiß Spielertrainer Daniel May.
Letzte Saison, als May gerade neu kam, holte Schleerieth nur einen Sieg aus den ersten zwölf Partien. „Der Start war sch…. Wir hatten da aus der Spielzeit zuvor auch noch viele Verletzte. Aber dann haben wir von den folgenden 15 Spielen nur noch zwei verloren.“ Nach vier Niederlagen zum Finale, als die Luft ein wenig raus war, reichte das zu Platz 12 und dem direkten Klassenerhalt. Mit 34 Punkten nach 30 Partien, Nun sind 24 nach zehn….
„Wenn bei uns die ersten 13 Spieler alle da sind, dann läuft´s“, weiß der bereits 43 Jahre alte Ex-Regionalliga-Spieler Daniel May. „Jetzt wollen wir so schnell wie möglich noch fünf weitere Spiele gewinnen und so schnell wie möglich die Punkte zum sicheren Klassenerhalt holen.“ Vielleicht geht ja auch mehr, auch wenn man heuer schon Vizemeister werden muss, um Relegationsspiele zum Aufstieg in die Bezirksliga zu erreichen.
2026 bewerben sich als nur fünf Releganten um mutmaßlich einen Platz in der Bezirksliga. Der quotenbeste Zweite der drei Kreisligen hat ein Freilos und die beiden anderen spielen gegeneinander. Der Sieger und der Quotenbeste spielen dann mit den Releganten der Bezirksliga Unterfranken Ost.
Auffällig bei Schleerieth: Mit Feldspieler Roman Jakubowski hütete gegen Ettleben 2 bereits der sechste unterschiedliche Torhüter den Kasten. Beim Sieg die Woche zuvor stand der nach langen Jahren reaktivierte Christian Aumüller im Kasten, beim 8:0 gegen Waigolshausen war´s Feldspieler Jan Ludwig. In Geesdorf hieß der Schlussmann Christoph Göpfert, gegen Röthlein, in Heidenfeld und in Volkach Nico Treutlein, gegen Büchold, in Unterspiesheim und gegen Grafenrheinfeld zum Start hütete Paul Schneider das Tor.
Und hier noch das Statement von Ettleben 2-Trainer Michael Lutz:
„Die erste Halbzeit war´s ein ausgeglichenes Spiel mit ein paar Halbchancen hüben wie drüben. Ordentliches Niveau, bei dem keiner zu viel preisgibt. Kämpferisch und doch meist fair. Zweite Halbzeit dann ein guter Beginn von uns und Feldüberlegenheit. Lohn ein toller Spielzug zum zu diesem Zeitpunkt verdienten 1:0. Fünf Minuten später lassen wir dann den Gegner mit zwei Geschenken wieder ins Spiel kommen und belohnen uns nicht für den Aufwand. Mit einem Traumtor zum 3:1 verlieren wir in 15 Minuten ein Spiel, was uns so nicht passieren sollte. Sehr ärgerlich, aber das wirft uns nicht um. Wir sind Aufsteiger und werden aus solchen Fehlern lernen, wie wir es immer getan haben.“
Dramatischer, als es eigentlich war, hört sich das 5:4 der Geesdorfer gegen Stammheim an. 2:2 hieß es zur Pause, mit dem doppelten Stefan Weiglein führten die Gatsgeber nach einer Stunde aber schon mit 5:2, ehe es auch durch den doppelten Philipp Seißinger die letzten Minuten doch nochmal spannend wurde.
Vorne büßte auch der TSV Grettstadt Punkte ein, weil Florian Hetzels Führungstor nicht reichte, In der 94. Minute glich Tobias Fick für Egenhausen noch aus.
Weiter geht´s kommenden Sonntag mit dem großen Derby Egenhausen eggen Schleerieth. Verfolger Büchold hat gegen Heidenfeld/Hirschfeld bereits zum siebten Mal Heimrecht. Stammheim – Grettstadt ist genauso ein Verfolgerduell wie bereits am Freitag am Feiertag Grafenrheinfeld gegen Geesdorf. Sonntag findet das Kellerduell Waigolshausen – Sulzheim stat, ebenso das Derby Unterspiesheim – Röthlein. Also auf in die Schweinfurter Kreisliga 1!
Hier noch ein Video, dann viele Fotos:


















