Spitze Zungen: 30 Euro für die SPD und gegen die AfD

Spitze Zungen: 30 Euro für die SPD und gegen die AfD
Foto: InfratestDimap im Auftrag des NDR in MV

Wahlkampf ist so einfach, und politische Veränderungen sind mit simplen Tricks möglich. Die SPD weiß jetzt, wie sie den sich anbahnenden Erdrutsch-Sieg der AfD bei den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern am 20.09.2026 verhindern kann.

Katharina vom Team SPD, die mir immer wieder Mails sendet, nachdem ich mich für einen Newsletter angemeldet hatte, schreibt jüngst im Betreff von einem „Umfrage-Schock: AfD bei 38 Prozent“. Das ist laut InfratestDimap im Auftrag des NDR die Prognose für Meck-Pomm. Wie man auch sieht, so könnte laut Umfrage die SPD als zweitstärkste Partei und als „stärkste demokratische Kraft“ auf gerade mal die Hälfte der Stimmen kommen, würde die CSU für ihre Verhältnisse fast untergehen.

Doch es wird soweit nicht kommen. Denn Katharina weiß: „Wir haben noch 1 Jahr Zeit, das Blatt zu wenden. Gemeinsam können wir verhindern, dass diese Umfrage zur Realität wird.“ Und darum bittet die SPD um eine Spende für den Wahlkampf: Möglichst sogar 250 Euro, aber auch schon mit 30 kann man dabei sein.

Warum aber spenden? Laut SPD-Newsletter sei Manuela Schwesig die mit Abstand die beliebteste Politikerin in Mecklenburg-Vorpommern. „Das Vertrauen ist da – unsere Aufgabe ist jetzt, es in Wählerstimmen zu übersetzen. Dafür müssen wir mit den Menschen ins Gespräch kommen, Überzeugungsarbeit leisten und sichtbarer werden“, heißt es.

Und weiter: „Wir haben keine Zeit zu verlieren. Dieser Wahlkampf ist eine Herausforderung. Aber wir haben das Zeug dazu und einen Plan, wie wir die Wahl gewinnen und die AfD-Mehrheit im Land verhindern können.“

Mit der Spende soll die Arbeit der SPD unterstützt werden, „damit Infomaterial und Plakate gedruckt, überzeugende Social-Media-Videos gedreht, digitale Werbung geschaltet und von Ehrenamtlichen an Haustüren und Infoständen Gespräche geführt werden können“.

Umfragen seien keine Wahlergebnisse. Darum arbeite Manuela Schwesig mit vollem Einsatz für Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze, gute Kitas und Schulen, stabile Renten und die Förderung des Ehrenamts. Die Mehrheit der Menschen wolle laut SPD, „dass wir auf Gemeinsamkeit setzen – und nicht auf Hass und Hetze. Dafür tritt Manuela Schwesig an. Wir haben eine realistische Chance, die Wahl in Mecklenburg-Vorpommern zu drehen. Dafür brauchen wir auch Dich“, heißt es im Newsletter, der mit der Mailadresse parteivorstand@spd.de auch dazu aufruft, die Parteioberen direkt anzuschreiben.

Nun gibt es Zahlen, die besagen, dass bei der staatlichen Parteienfinanzierung 2024 alleine die SPD rund 58,28 Millionen Euro bekam. In den Folgejahren dürfte sich an der Summe nicht wesentlich etwas verändern. Eigentlich ist das ja Geld genug, um ordentlich Plakate zu drucken oder drei, vier Social-Media-Videos drehen zu lassen.

Aber wie wär´s denn damit: Die SPD sorgt als Regierungspartei dafür, dass die rund 1,5 Millionen Bürger in Mecklenburg-Vorpommern ab sofort 30 Euro jährlich mehr auf dem Konto haben. Das ist zwar mit 45 Millionen Euro relativ viel Geld und mit zwei Euro 50 im Monat vergleichsweise wenig für jede einzelne Person.

Aber: Die 120 Bundestagsabgeordneten der SPD, die monatlich 11.833,47 Euro an Diäten bekommen, dazu 5.349,58 Euro steuerfreie Aufwandspauschale dazu 26.650 Euro monatlich für Mitarbeiter – das macht stolze rund 44.000 Euro pro Person und somit 5,25 Millionen im Monat und damit knapp 63 Millionen im Jahr – verzichten zusammen mit den 34 Abgeordneten im Schweriner Landtag, die mit jeweils um die 11.000 Euro monatlich vom Steuerzahler finanziert werden, auch auf ein bisschen Geld.

Dann ließen sich vielleicht drei Euro für jeden Mecklenburg-Vorpommerer daraus machen. Jeden Monat mehr im Geldbeutel alleine durch Verzicht der SPD. Zum Wohle des Volkes. Wetten, dass dann die Umfragen sich dann recht bald wieder ändern könnten?

Michael Horling
redaktion@mainfranken.news

Foto: InfratestDimap im Auftrag des NDR in MV

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