WÜRZBURG / LANDSHUT – Die Integrierte Leitstelle (ILS) Würzburg hat seit 15 Jahren ihren Sitz im Gebäude der Hauptfeuerwache Würzburg in der Hofstallstraße.
Dort werden sämtliche Notrufe für Rettungsdienst und Feuerwehr aus den Landkreisen Kitzingen, Main-Spessart und Würzburg sowie der Stadt Würzburg entgegengenommen – insgesamt für rund 512.000 Einwohnerinnen und Einwohner.
Mittelfristig stoßen die Räume jedoch an ihre Grenzen. Ein im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Sport und Integration erstelltes Gutachten sieht die Notwendigkeit, zusätzliche Einsatzleitplätze einzurichten und weitere Flächen vorzuhalten, um den steigenden Anforderungen und den Sicherheitsstandards einer kritischen Infrastruktur gerecht zu werden.
Um sich Anregungen für mögliche Perspektiven in Würzburg zu holen, besuchte eine Delegation von Vertretern der Landkreise Würzburg, Main-Spessart und Kitzingen sowie der Stadt Würzburg die Integrierte Leitstelle Landshut, die sich in Essenbach befindet und derzeit die modernste ihrer Art in ganz Bayern ist. Begleitet von Frank Dikow, dem Leiter der ILS Würzburg, sowie Paul Justice, dem Geschäftsführer des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Würzburg, machten sich Würzburgs Landrat Thomas Eberth und die stellvertretende Kitzinger Landrätin Dr. Susanne Knof gemeinsam mit Behördenmitarbeitern ein Bild von den Strukturen in Landshut.
Besichtigung von Leitstelle und Neubau des Landratsamts
Die ILS Landshut ist vor zwei Jahren in Betrieb gegangen und zuständig für rund 461.000 Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt Landshut sowie den Landkreisen Landshut, Dingolfing-Landau und Kelheim – eine vergleichbare Größenordnung wie in Mainfranken. Im Austausch mit dem Landshuter Landrat Peter Dreier sowie Vertretern der ILS Landshut und der dortigen ZRF-Geschäftsstelle erhielten die Gäste aus Würzburg Einblicke in Bauplanung, Ausstattung, Kosten und Realisierung des neuen Gebäudes.
Dieses biete demnach mit den insgesamt rund 1.800 Quadratmetern Raum für die benötigten Arbeitsplätze inklusive Leitstellentechnik und zusätzliche Arbeitsplätze in den Büros. Darüber hinaus könnten bis zu acht weitere Personen der Unterstützungsgruppe ILS untergebracht werden, die bei Großschadensereignissen wie beispielsweise Überschwemmungen zusätzliche Anrufe annehmen. Die Kosten für das Holz-Hybrid-Bauwerk inklusive Grunderwerb beliefen sich auf rund 14 Millionen Euro. Bei der Führung zeigten sich sowohl Mitarbeiter als auch die Verantwortlichen sehr zufrieden mit den neuen Räumen.
„Die Anforderungen an unsere Leitstelle steigen stetig. Darum ist es wichtig, frühzeitig über künftige Entwicklungen und bauliche Möglichkeiten nachzudenken. Der Blick nach Landshut hat uns wertvolle Impulse gegeben“, betonte Landrat Thomas Eberth.
Vor der Abreise lud Gastgeber Peter Dreier die neunköpfige Delegation aus Unterfranken vor ihrer Abreise spontan ein, auch den benachbarten Neubau des Landratsamts Landshut zu besichtigen. Der Umzug der Mitarbeiter in das frisch fertiggestellte Gebäude stehe noch im September 2025 an, sagte Dreier. Insgesamt biete der Schmetterlingsbau in Holz-Beton-Bauweise Raum für rund 600 Arbeitsplätze. Nach gut drei Jahren Bauzeit liege die Kostenprognose bei vollständiger Vergabe aller Gewerke bei rund 99 Millionen Euro.
Auf den Bildern:
1: Die Integrierte Leitstelle Landshut in Essenbach ist derzeit die modernste Leitstelle in Bayern. Die Arbeitsplätze wurden 2023 in Betrieb genommen.
Foto: Paul Justice
2: Zu Besuch in der Integrierten Leitstelle Landshut (von links): Frank Dikow, der Leiter der ILS Würzburg, Ralf Wachter und Nina Opfermann aus dem Landratsamt Würzburg, Würzburgs Landrat Thomas Eberth, Landshuts Landrat Peter Dreier, Thomas Stöckl, Vorstandsvorsitzender des Kommunalunternehmens Landshut, die stellvertretende Kitzinger Landrätin Dr. Susanne Knof, Jacqueline Ratka und Denise Dörner aus dem Landratsamt Main-Spessart, Lisa Gückel aus dem Landratsamt Kitzingen und Eva Löffler vom ZRF Landshut.
Foto: Paul Justice

