HELMSTADT IM LANDKREIS WÜRZBURG – Telefonbetrüger haben am Donnerstag mit einer arglistigen, aber gleichwohl bekannten Masche einen 81-jährigen Mann dazu gebracht, Wertgegenstände und Bargeld zu übergeben. Die Kriminalpolizei Würzburg ermittelt und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung.
Anruf eines falschen Polizeibeamten
Am Donnerstagnachmittag wurde der Senior von einem angeblichen Polizeibeamten angerufen. Ihm wurde gesagt, dass seine Tochter einen schweren Verkehrsunfall verursacht hätte und deshalb jemand ums Leben kam. Zur Abwendung einer Gefängnisstrafe sollte der Mann eine Kaution an einen Abholer übergeben. Er fiel auf die Masche herein, packte Wertgegenstände in einen roten Reisekoffer, mit einem niedrigen sechsstelligen Wert, zusammen und übergab diesen gegen 20:00 Uhr an eine Abholerin im Bereich der Langen Höhe.
Zweite Übergabe an Wertgegenständen
Nachdem auf dem Mann über weitere Stunden massiver Druck ausgeübt wurde, meldete sich am nächsten Tag erneut ein falscher Polizeibeamter. Er wies den 81-Jährigen an, erneut Wertgegenstände an eine Abholerin zu übergeben. Der Senior händigte daraufhin am Freitag, gegen 11:45 Uhr, weiteren Schmuck und Bargeld an eine unbekannte Betrügerin aus.
Die Abholerin kann wie folgt beschrieben werden:
Etwa 35 – 40 Jahre alt
Circa 170 cm groß
Schulterlanges, dunkles Haar bei schlanker Statur
Südländisches, gepflegtes Erscheinungsbild
Trug ein rotes T-Shirt, eine schwarze Leggins und darüber einen knielangen Rock
Die Abholerin soll gegen 21:30 Uhr im Bereich der Straße „Lange Höhe“ in einen dunklen Pkw der Marke Ford C-Max oder S-Max, mit einem weißen Aufdruck auf der Fahrzeugseite und im Heckbereich eingestiegen und in unbekannte Richtung davongefahren sein.
Wer die Abholerin möglicherweise beobachtet hat oder wer sonst sachdienliche Hinweise geben kann, die zur Identifizierung der Frau beitragen könnten, wird dringend gebeten, sich unter Tel. 0931/457-1732 mit der Kriminalpolizei Würzburg in Verbindung zu setzen. Auch Hinweise auf das mögliche Fluchtfahrzeug sind für die Ermittler wichtig.
Die Präventionskampagnen des Polizeipräsidiums Unterfranken
Bereits Ende 2020 hat das Polizeipräsidium Unterfranken die Präventionskampagne “Leg´auf!” ins Leben gerufen. Zusätzlich startete im Juli 2022 auch an unterfränkischen Schulen die Kampagne „Ich schütze Oma und Opa“. Mit den Kampagnen „Ich schütze Oma und Opa“ sowie „Chill mal Oma“ setzt die unterfränkische Polizei nun auf die Unterstützung von Jugendlichen, sowie Schülerinnen und Schülern. Diese sollen Großeltern sowie ältere Bekannte auf die Betrugsmaschen der Täter aufmerksam machen.
Das Ziel dieser Kampagnen ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben. Die wichtigsten Botschaften sind:
Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben!
Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen - bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!
Weitere Informationen:
„Leg‘ auf!“: Die Bayerische Polizei – Präventionskampagne – LEG‘ AUF! in Unterfranken (bayern.de)
Dort finden sie zudem weiterführende Links zu den Kampagnen
„Ich schütze Oma und Opa“
„Chill mal Oma“