Beim „Inklusiven Zeltlager“ wurde ein Bauernhof erfolgreich von Kindern gerettet!

Beim „Inklusiven Zeltlager“ wurde ein Bauernhof erfolgreich von Kindern gerettet!

HASSBRRGE – Beim „Inklusiven Zeltlager“ von Kreisjugendring Haßberge und Lebenshilfe Haßberge e.V. erlebten Kinder mit und ohne Behinderung eine einzigartige Zeit.

Abwechslungsreiche Aktivitäten, Workshops und Ausflüge prägten die zehn Tage, während der die Kinder nicht nur Herausforderungen meisterten, sondern auch unterschiedliche Tiere kennenlernten und einen Bauernhof vor dem Ruin retteten.

Bei der Ankunft am Zeltplatz wurden 45 Kinder mit und ohne Behinderung direkt mit dem diesjährigen Thema konfrontiert: „Bauernhof“. Jungbauer Sauer (Paul Petersen) hat vor kurzem den Hof seines Großvaters geerbt und im Rahmen eines „Aktivurlaubs“ die Kinder eingeladen, ihm dabei zu helfen, den alten Hof in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

Im Lagerspiel konnten erste wichtige Fähigkeiten erworben und vertieft werden, indem beispielsweise Mehl gemahlen, Sahne zu Butter geschüttelt, Kräuter bestimmt, Eier katapultiert, Milch gemolken und Kresse angesät wurde.

Besucht wurde die Gruppe und Bauer Sauer in den zehn Tagen immer wieder vom fiktiven Bürgermeister Mai, der die Kinder als Dank für ihren Einsatz z.B. einen Tag ins Schwimmbad einlud. Im Laufe des Zeltlagers kamen zudem zwei Pferde zu Besuch. In Kleingruppen konnten die Kinder mit den Tieren in Kontakt treten und eine kleine Wanderung unternehmen. Außerdem kamen zwei Naturpädagoginnen vorbei, die mit den Kindern den Lebensraum am Zeltplatz untersucht und erstaunliches festgestellt haben: im Bach halten sich nicht nur unterschiedliche Insektenlarven auf, sondern auch Kröten, Krebse und eine kleine Ringelnatter.

Ein besonderes Highlight des Zeltlagers war der Besuch im Wildpark Schloss Tambach, der durch eine großzügige Spende aus dem Göllerhilfsfond finanziert wurde. Hier konnten die Kinder unterschiedlichen Wildtieren auf die Spur gehen und erhielten einen entscheidenden Hinweis zum Schicksal des Bauernhofs. An mehreren Wildgehegen fanden sie Teile einer 3D-Karte. Als sie diese zusammenfügten, stellten sie fest, dass der Bauernhof abgerissen werden soll, um ein Wellnessresort bauen zu lassen.

Zum Ende des Zeltlagers war schließlich klar: Bürgermeister Mai führte ein doppeltes Spiel. Im Nachtstationslauf, dem großen Finale des Lagers, mussten die Kinder in einem spannenden Rennen gegen die Zeit den Bauernhof vor dem geheimen Plan des Bürgermeisters retten: Die Sprengung des Bauernhofs! Mit aller Kraft schafften die Kinder in letzter Sekunde den Bürgermeister per Haftbefehl festnehmen zu lassen, die Sprengung zu verhindern und den Bauernhof zu retten.

Viele Abende mit Gitarrenbegleitung am Lagerfeuer, Nachtwanderungen, Picknicks, der von den Kindern vorbereitete Bunte Abend und eine Abschlussdisco machten aus dem diesjährigen Zeltlager wieder eine runde Sache.

Das Inklusive Zeltlager wird von der „Aktion Mensch“ sowie durch den Bayerischen Jugendring aus Mitteln des Bezirks Unterfranken gefördert. Der Leitgedanke des Zeltlagers ist, dass jeder Mensch – egal ob mit oder ohne Behinderung – anders ist und seine eigenen Stärken und Schwächen hat. Das Zeltlager bietet einen Rahmen für inklusive Begegnungen. Durch die gemeinsame Zeit sollen den Kindern mögliche Vorurteile genommen werden. Die zentralen Bestandteile des täglichen Miteinanders sind für alle: Toleranz, gegenseitige Rücksichtnahme und gleichberechtigte Teilhabe.

Mit viel Engagement und Liebe zum Detail hat das ehrenamtliche Zeltlager-Team um die Lagerleiter Jonas Erickson und Paul Petersen das Motto und die Geschichte ausgearbeitet, Schauspieleinlagen geprobt, Ausflüge organisiert sowie themenspezifische Workshops und Aktivitäten gestaltet. Landrat Wilhelm Schneider stattete dem Zeltlager beim Lagerspiel einen Besuch ab und konnte sich auf diese Weise vom großen Engagement der über 20 Ehrenamtlichen und den vielfältigen Aktionen am Zeltplatz ein Bild machen. Unterstützung gab es für das Zeltlager-Team im Hintergrund von Petra Erickson (KJR-Vorstandsmitglied, Ressort Inklusives Zeltlager) sowie der KJR-Geschäftsstelle.

2026 findet das zehntägige Zeltlager mit gelebter Inklusion vom 10. bis 19. August statt. Anmeldungen sind ab November möglich. Weitere Fotos sowie allgemeine Informationen zum „Inklusiven Zeltlager“ gibt es beim Kreisjugendring Haßberge unter www.kjr-has.de.

Team Inklusives Zeltlager 2025:
Lagerleitung: Jonas Erickson (Würzburg), Paul Petersen (Schweinfurt)
Küche: Nicolas Boardman (Knetzgau), Ursula Eckert (Eltmann)
Zelt-Betreuer:innen: Anna-Maria Gebhardt (Knetzgau), Dorothee Mücke (Neundorf), Elsa Caupert (Goßmannsdorf), Georg Vogt (Unterschwappach), Julius Kraus (Münster), Kerstin Viering (Limbach), Louis Seits (Maroldsweisach), Lukas Vogel (Bischberg), Philipp Steinert (Hilpoltstein), Sarah Kennedy (Burgpreppach), Sarah Stretz (Oberhaid), Sebastian Kraus (Stralsbach), Ulrich Schnös (Knetzgau)
Springer:innen und Helfer:innen: Benedikt Marks (Ebern), Christian Hafner (Schweinfurt), David Seits (Burgpreppach), Emma Kaufmann (Regensburg), Maya Davey (Haßfurt), Paul-Philip Gläser (Untertheres)

Auf den Fotos:

Foto Naturpädagogik (KJR Haßberge, Jonas Erickson): Beim Besuch der Naturpädagoginnen auf dem Zeltplatz in Reutersbrunn versuchen die Kinder und Teammitglied Paul-Philip Gläser Insektenlarven zu bestimmen.

Foto Bürgermeister Mai (KJR Haßberge, Jonas Erickson): Die Gruppe „Jungs 3“ hat es beim finalen Nachtstationslauf geschafft, den zwielichtigen Bürgermeister Mai (Teammitglied Sebastian Kraus) hinter Gitter zu bringen.

Foto Pferd (KJR Haßberge, Jonas Erickson): Besuch der Pferdephysiotherapeutin Inke Mommsen aus Königsberg mit ihren Pferden am Jugendzeltplatz in Reutersbrunn.

Gruppenfoto Tambach (KJR Haßberge, Jonas Erickson): 45 Kinder und 23 Teammitglieder mit und ohne Behinderung verbrachten beim 34. Inklusiven Zeltlager 2025 zehn aufregende Tage unter dem Motto „Rettet den Bauernhof“ am Jugendzeltplatz in Reutersbrunn. Ein Highlight war für alle der vom Göllerhilfsfond finanzierte gemeinsame Ausflug in den Wildpark Schloss Tambach.

Foto Wild Tambach (KJR Haßberge, Jonas Erickson): Die Gruppe „Jungs 2“ im Wildgehege beim Besuch des Wildparks Schloss Tambach.

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