Statistik 2024 für Unterfranken: Feuerwehrleute im Haupt- und Ehrenamt waren wieder stark gefordert

Statistik 2024 für Unterfranken: Feuerwehrleute im Haupt- und Ehrenamt waren wieder stark gefordert

UNTERFRANKEN – Annähernd 26.000 Einsätze (genau: 25.792) waren im Jahr 2024 von den 927 freiwilligen Feuerwehren, den 32 Betriebs- und Werkfeuerwehren sowie der Berufsfeuerwehr Würzburg in Unterfranken zu leisten.

Insgesamt mussten die Feuerwehren zu 2.709 Bränden ausrücken, davon zu 44 Groß-, 483 Mittel- und 1.539 Kleinbränden. Bei 642 Brandereignissen war ein Eingreifen der Feuerwehr vor Ort nicht mehr erforderlich.

Im Rahmen der Technischen Hilfeleistung (THL) wurden die unterfränkischen Feuerwehren im Jahr 2024 16.135 mal zur Hilfe gerufen. Zum Einsatzspektrum in der Technischen Hilfeleistung zählt die Alarmierung zu 1.584 Verkehrsunfällen, 2.354 Ölspuren oder 1.277 Wohnungsöffnungen bei akuter Gefahr. Auch das Wetter nahm im vergangenen Jahr wieder Einfluss auf das Einsatzgesehen. So mussten die Einsatzkräfte 736 Sturmschäden und 805 Unwetterschäden (z.B. vollgelaufene Keller, Überflutung) beseitigen. Über das Jahr verteilt fielen 321 Hochwassereinsätze an und die Feuerwehren mussten bei 577 Wasserschäden Hilfe leisten. Den größten Teil der Technischen Hilfeleistungen bilden seit geraumer Zeit Erste-Hilfe-Einsätze, zu denen speziell ausgebildete Feuerwehrleute als First-Responder 4.089 mal alarmiert wurden.

Gefahren durch ABC-Gefahrstoffe wurden 452 mal bekämpft. Den Schwerpunkt bildete mit 154 Einsätzen das Aufnehmen von auslaufendem Kraftstoff aus Fahrzeugen, gefolgt von 109 Alarmierungen zu Gasgeruch.

Sicherheitswachen – zum Beispiel bei öffentlichen Veranstaltungen – mussten 1.436 mal geleistet werden.

Hinzu kommen 2.321 sonstige Tätigkeiten (z.B. Verkehrsabsicherung bei Veranstaltungen, Brandschutzerziehung in Schulen und Kindergärten).

In 2.739 Fällen rückten die unterfränkischen Feuerwehren zu Einsätzen aus, die sich vor Ort glücklicherweise als Fehlalarm herausstellten. 1.847 Alarmierungen – dies entspricht 67% der Gesamtsumme – wurden durch die automatische Auslösung von Brandmeldeanlagen oder sonstigen Gefahrenmeldeanlagen veranlasst. Diese hohe Zahl an Fehlalarmen belastet die Feuerwehren in der Praxis erheblich.

Bei den Einsätzen der Feuerwehren wurden 5.352 Personen gerettet oder erfolgreich medizinisch erstversorgt (davon 3.049 durch First Responder). Allerdings sind auch 419 Personen bei den Ereignissen ums Leben gekommen und konnten von den Einsatzkräften nur noch tot geborgen werden. Zudem wurden bei den Einsätzen 113 Feuerwehrdienstleistende verletzt. Ein Feuerwehrmann verstarb kurz nach einem Einsatz.

Bei den Freiwilligen Feuerwehren in Unterfranken waren insgesamt 37.090 aktive Mitglieder ehrenamtlich in den Feuerwehren engagiert. Sie leisteten im Jahr 2024 rund 219.000 ehrenamtliche Einsatzstunden (genau: 218.805). Der Frauenanteil lag bei rund 13% mit 4.642 weiblichen Mitgliedern. Die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger ist wichtig, jedoch nicht selbstverständlich. Insgesamt waren in Unterfranken im Jahr 2024 10.401 Atemschutzgeräteträger gemeldet, wovon 9.606 auf die Freiwilligen Feuerwehren entfielen.

Die Jugend- und Kinderarbeit spielt auch bei den unterfränkischen Feuerwehren eine wichtige Rolle. Sie ist ein bedeutender Teil der Nachwuchsgewinnung für die Wehren. So waren in 680 Jugendgruppen insgesamt 6.785 Jugendliche aktiv. Erfreulich ist, dass der Anteil der weiblichen Jugendfeuerwehrmitglieder mit 2.112 Anwärterinnen bei ca. 31% liegt.

Eine erneute Steigerung erfuhr die Zahl der nun 331 Kinderfeuerwehren (Vorjahr: 299) in Unterfranken. Durch spielerische Angebote wird hier der Nachwuchs an die Einrichtung Feuerwehr herangeführt. Das Angebot nahmen insgesamt 5.866 Kinder (davon 2.280 Mädchen) unter 12 Jahren wahr.

„Den vielen Feuerwehrdienstleistenden in Unterfranken gebührt ein besonderer Dank für Ihren unermüdlichen Einsatz im Dienst für Ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger“, kommentierte Regierungspräsidentin Dr. Susanne Weizendörfer die aktuelle Feuerwehrstatistik. „Den überwiegenden Anteil der Einsätze bewältigen dabei ehrenamtliche Einsatzkräfte, die sich freiwillig und oftmals in der Freizeit für ihre Mitmenschen einsetzen. Aber auch die hauptamtlichen Feuerwehrleute in der Berufsfeuerwehr Würzburg und den Ständigen Wachen in Aschaffenburg und Schweinfurt sowie die Werk- und Betriebsfeuerwehren leisten Großartiges. Ich freue mich, dass die unterfränkischen Feuerwehren so effektiv zusammenarbeiten und die Menschen in Unterfranken sich gut geschützt fühlen können.“

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