Zusammenschluss von Main-Klinik Ochsenfurt und Klinik Kitzinger Land: Start der Mainland-Kliniken für 2027 geplant

Zusammenschluss von Main-Klinik Ochsenfurt und Klinik Kitzinger Land: Start der Mainland-Kliniken für 2027 geplant

LANDKREISE WÜRZBURG UND KITZINGEN – Der Landkreis Würzburg treibt gemeinsam mit dem Landkreis Kitzingen den Zusammenschluss der Main-Klinik Ochsenfurt und der Klinik Kitzinger Land weiter voran.

Nach den ersten Beratungen Ende 2023 und dem Grundsatzbeschluss beider Kreistage im Mai 2025 soll im Herbst dieses Jahres ein gemeinsames Kommunalunternehmen entstehen, um die Fusion der beiden Krankenhäuser vorzubereiten und umzusetzen. Über die dafür erforderliche Unternehmenssatzung werden die Kreistage entscheiden.

„Zum Erhalt der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum unter Einhaltung der Rahmenbedingungen der Bundespolitik im Bereich der Krankenhausversorgung ist ein Zusammenschluss der beiden Kliniken eine Chance für die Zukunft“, so Landrat Thomas Eberth. Daher erarbeiten er, Landrätin Tamara Bischof und die Geschäftsführer der beiden Kliniken an einem gemeinsamen, tragbaren Konzept, das Standortgarantien für beide Kliniken gibt, Beschäftigungssicherheit für das Personal gewährleistet und besonders medizinische Spitzenleistungen in der Zukunft erhält.

Ziel ist es, die 16 Kilometer entfernten Standorte Ochsenfurt und Kitzingen als akutmedizinisch-stationäre Einrichtungen langfristig und wirtschaftlich tragfähig zu sichern und damit die Versorgung im ländlichen Raum zu stärken. Die beiden Landkreise werden gleichberechtigte Träger des neuen gemeinsamen Kommunalunternehmens sein.

Durch Anpassungen und zeitliche Verschiebungen bei der bundesweiten Krankenhausreform soll der gemeinsame Klinikbetrieb nicht schon, wie ursprünglich angepeilt, am 1. Januar 2026 starten, sondern erst ein Jahr später. „Die bundespolitischen Rahmenbedingungen für Kliniken müssen klar sein, auch wenn unser Ziel richtig ist“, so Landrat Thomas Eberth. Dadurch gewinnen beide Landkreise Zeit für den komplexen Fusionsprozess, in dem es eine Reihe von organisatorischen und rechtlichen Fragen zu klären gilt. Dies betrifft vor allem Unternehmensbereiche wie Medizin und Versorgung, Finanzen und Personal sowie Einkauf und IT. Dabei ist vorgesehen, Doppelstrukturen in den beiden Kliniken abzubauen und besondere medizinische Schwerpunkte zu bilden – jedoch ohne betriebsbedingte Kündigungen unter den insgesamt rund 1.300 Beschäftigten an beiden Standorten.

Landrat Thomas Eberth: „Wir arbeiten transparent und halten unseren Kurs bei“

Die Klinik Kitzinger Land mit ihren 200 Betten und 780 Mitarbeitenden behandelt im Jahr stationär 9.800 Patientinnen und Patienten und führt 4.650 Operationen durch. In der Main-Klinik Ochsenfurt sind es 140 Betten und 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort bei jährlich 6.500 stationären Patienten und 4.000 Operationen. Mit Blick auf die Belegungszahl war das erste Quartal 2025 das erfolgreichste in der über 60-jährigen Geschichte der Main-Klinik. Trotzdem verzeichnen beide Kliniken ein finanzielles Defizit im Millionenbereich.

Daher fordern Landrätin Tamara Bischof und Landrat Thomas Eberth eine Verbesserung der Finanzierung: „Wir als Landkreise übernehmen Verantwortung und erledigen unsere Hausaufgaben. Jetzt ist der Bund gefordert, dies auch endlich für den ländlichen Raum zu tun.“

Die Main-Klinik Ochsenfurt und die Klinik Kitzinger Land werden auch nach dem geplanten Zusammenschluss ihre etablierten Namen als Standortmarke behalten, um eben die regionale Identität und Tradition beider Standorte zu bewahren. Unter der Dachmarke „Mainland-Kliniken“ sollen die kommunalen Krankenhäuser jedoch künftig firmieren und ein einheitliches, gemeinsames Profil entwickeln.

„Die Fusion ist kein Selbstzweck, sondern dient der medizinischen Versorgung der Menschen im ländlichen Raum. Doppelstrukturen werden sinnvoll gebündelt, die Notfallversorgung bleibt gesichert. Wir als Landkreis Würzburg arbeiten transparent mit Politik, Beschäftigten und Öffentlichkeit zusammen“, sagt Landrat Thomas Eberth. „Trotz vieler offener Fragen und unterschiedlicher Einflussfaktoren im Fusionsprozess behalten wir unseren Kurs bei – verlässlich, Schritt für Schritt und mit klarer Perspektive für beide Standorte.“

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