SCHWEINFURT – Der Schweinfurter Oberbürgermeisterkandidat Ralf Hofmann hat vor Kurzem bei der Bahnhofsmission Schweinfurt hospitiert und dabei einen tiefen Einblick in die Strukturen und das breite Aufgabenspektrum der Einrichtung erhalten.
Der Kontakt kam vor einigen Wochen über eine Einladung zum sogenannten Beauty Day zustande, an dem Friseure und Fußpfleger ehrenamtlich den Kunden der Mission ihre Dienste anbieten.
„Ich war beeindruckt von der offenen Atmosphäre und wollte mehr über die Arbeit erfahren“, so Hofmann. Während seines Besuchs sprach er mit zahlreichen Gästen – von Stammgästen, die dort ihren Kaffee trinken und Zeitung lesen, um Struktur in ihren Tagesablauf zu bekommen, bis hin zu Menschen, die Mahlzeiten aufwärmen lassen, Kleidung benötigen oder Hilfe bei digitalen Behördengängen brauchen.
Die Bahnhofsmission ist eine von IN VIA Würzburg und der Diakonie Schweinfurt gemeinsam geführte, ökumenische Einrichtung. Im Gespräch mit Susanne Brand, der Leiterin der Schweinfurter Bahnhofsmission und Martina Fallmann, der Geschäftsführerin von IN VIA Würzburg, wurden die Sorgen über die Folgen deutlich, wenn angesichts knapper Kassen die kommunalen Zuschüsse auf der Kippe stehen.
„Gerade für Menschen, die oft unsichtbar bleiben, ist die Bahnhofsmission ein letzter Halt und ein Ort der Würde. Wer hierherkommt, hat häufig multiple Probleme und ist dringend auf Unterstützung angewiesen. Diese Strukturen und das Engagement der vielen Ehrenamtlichen verdienen nicht nur Respekt, sondern auch verlässliche Unterstützung – meine haben sie“, betonte Hofmann.
Besonders beeindruckt zeigte sich der Kandidat vom Gespräch mit einem Schweinfurter, der seit fast zwei Jahrzehnten obdachlos ist, sich aber dennoch intensiv mit gesellschaftlichen und politischen Themen auseinandersetzt. „Das zeigt, wie vielfältig die Lebensgeschichten hier sind – und wie wichtig es ist, dass Schweinfurt diesen Menschen eine Anlaufstelle erhält.“
Foto © Susanne Brand
