BAMBERG / SCHWEINFURT – Fußball ist ein Ergebnissport. Und daher gilt festzuhalten, dass der FC 05 am Dienstagabend alles richtig gemacht hat in Bamberg. Die Schnüdel gewannen mit 1:0, anders als letzte Saison gleich zwei Mal im Fuchspark.
Sie stehen im BFV-Pokal unter den letzten 16 Mannschaften, müssen in rund zwei Wochen wohl nach Aschaffenburg, Würzburg oder Aubstadt.
Alles richtig gemacht? Engelchen und Teufelchen saßen auf den Schultern von Victor Kleinhenz. Engelchen flüsterte ihm das offizielle Statement zu: „Ich bin sehr zufrieden, denn wir sind in die nächste Runde eingezogen. Ich bin einfach nur froh und glücklich, dass wir gewonnen haben!“
Teufelchen saß schimpfend auf der anderen Seite und erinnerte daran, dass der Auftritt der Schweinfurter nahtlos an dem anknüpfte vom August und Oktober 2024, als die Bamberger – damals im Duell Regionalligist gegen Regionalligist – den FC 05 zwei Mal schlugen. Als überhaupt nicht absehbar war, dass vor dem erneuten Duell nun Cottbus ins Sachs-Stadion kam und danach nun Fortuna Düsseldorf.
Diesmal empfing ein Bayernligist einen Drittligisten – und die 1077 Zuschauer sahen wieder ein Duell auf Augenhöhe. Obwohl die Gäste alles an Bord hatten um die erfahrenen Kräfte Thomas Meißner, Kristian Böhnlein, Kevin Fery, Tim Latteier, Manuel Wintzheimer oder Johanes Geis, der als eine Art letzter Mann auflief.
Immerhin gelang mit Erik Shuranov in der 23. Minute per Abstauber ausgerechnet einem gebürtigen Bamberger das Goldene Tor des frühen, heißen Abends. „Er hat gut gegen den Ball gearbeitet, und ich bin davon überzeugt, dass er ein ganz, ganz wichtiger Baustein für uns werden kann“, glaubt der Coach. Der 23-Jährige freilich blieb weitestgehend genauso blass wie Manuel Wintzheimer oder der eine Viertelstunde vor dem Ende eingewechselte Michael Dellinger.
Kristian Böhnlein traf noch mal den Pfosten, dem entgegen standen zwei Alleingänge der Bamberger Luis Schneider und Paul Kraußold auf das von Toni Stahl deshalb gehütete Tor, weil Vetreter Maximilian Weisbäcker wegen Knieproblemen per MRT untersucht werden muss. „Ich hoffe, es ist nichts Großes“, sagt Kleinhenz, der wenigstens bei Jakob Tranziska Entwarnung geben konnte. Bei ihm ist das Knie „nur“ geprellt, die Ausfallzeit kann aber zwischen noch drei Tagen und drei Wochen variieren. Angeschlagen mussten am Dienstag Kevin Fery (Oberschenkel) und Nils Piwernetz (Wade) vom Feld. Gar nicht im Kader war beispielsweise Martin Thomann, der aus sportlichen Gründen nicht berücksichtigt wurde.
Zurück zum Geschehen. „Wir haben zwar eineinhalb bis zwei Riesendinger liegen lassen. Aber dass wir überhaupt in diese Situationen gekommen sind, das zeigt, dass wir vieles richtig gemacht haben“, weiß Bambergs Coach Jan Gernlein. „Wir gehen zwar personell auf dem Zahnfleisch. Aber man hat gesehen, was man mit Leidenschaft, Kontrolle und Struktur erreichen kann. Wenn mir jemand gesagt hätte, dass diese Partie bis zum Ende offen ist… Mit dem letzten Einwurf wäre das 1:1 noch möglich gewesen, leider ist uns der Ausgleich nicht geglückt. Schweinfurt ist diesmal verschont geblieben. Diesmal ist dem FC 05 die Überraschung geglückt. Die Schnüdel können also doch in Bamberg gewinnen“, urteilte Gerlein ein bisschen frech.
Vielleicht wäre ja mahr drin gewesen, wenn der jüngst von den Schnüdeln an die Fässla-Werkself der Domreiter ausgeliehene Torjäger Valentin Schmitt schon hätte auflaufen dürfen. „Er wird Spielzeit bekommen, hat bei uns weniger Druck und das Umfeld, um sich zu entwickeln. Er will genauso wie wir, dass er nächste Saison nicht mehr bei uns spielt, sondern dass er dann einen festen Platz im Kader der Schweinfurter bekommt“, sagt Bambergs Trainer.
Und sein Gegenüber? Der hielt dem Teufelchen auf der anderen Schulter weitestgehend den Mund zu. Selbigen abputzen und nach vorne schauen! „Wir haben vor der Pause das 0:2 verpasst. Dann gab´s eine wilde Phase, in der wir uns nicht beschweren können, wenn der Gegner ausgleicht. Letztlich ist der Spielgewinn gut für unsere Gemütslage“, weiß Victor Kleinhenz.
Nach den beiden Punktspiel-Niederlagen geht´s erst Samstag in einer Woche beim Jahn in Regensburg in der 3. Liga weiter. Alle Augen richten sich vorerst auf den großen Pokal und das Match kommenden Montagabend, wieder 18 Uhr, gegen Fortuna Düsseldorf. Um die 7500 Tickets sind bereits weg. Der Gästeblock wird mit 2500 Rheinländern genauso ausverkauft sein wie mutmaßlich das gesamte Sachs-Stadion beim Duell Letzter gegen Letzter, bei dem der Zweitligist einiges zu verlieren hat.
Der erste Trainerstein ist dabei bereits Anfang der Woche gerollt: Bei Waldhof Mannheim wurde Dominik Glawogger durch den 15 Jahre lang als Nationaltrainer Luxemburgs tätigen Luc Holtz ersetzt.
Komplettiert wird das Teilnehmerfeld für die BFV-Pokalrunde der letzten 16 Mannschaften am Mittwochabend beim Duell zwischen dem Nord-Bayernligisten TSV Kornburg gegen Drittligist SSV Jahn Regensburg.
Die Auslosung für das Achtelfinale im bayerischen Toto-Pokal-Wettbewerb findet am kommenden Montag, den 18. August statt und wird ab 12 Uhr live auf dem Instagram-Kanal des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) übertragen.
Unterhalb viele Fotos. Vorher das:
Die LVM-Versicherung präsentiert die gesamte Saison die Berichterstattung der Schnüdel aus der 3. Liga und drückt dem FC 05 stets die Daumen:

























