Wenn Städte schweigen und Kinder sprechen: Eine Ausstellung zum 80. Jahrestag der Atombombenabwürfe

Wenn Städte schweigen und Kinder sprechen: Eine Ausstellung zum 80. Jahrestag der Atombombenabwürfe
Foto: Georg Wagenbrenner

WÜRZBURG – Am 6. August 1945 um 8:15 Uhr wurde die erste Atombombe der Menschheitsgeschichte über Hiroshima abgeworfen. Nur drei Tage später, am 9. August um 11:02 Uhr, traf eine zweite Atombombe die Stadt Nagasaki.

Mehr als 210.000 Menschen verloren ihr Leben, über 150.000 wurden verletzt. Fast 80 Jahre später leiden noch immer viele Menschen unter den Spätfolgen der radioaktiven Strahlung – sowohl Überlebende als auch ihre Nachkommen.

Zum Gedenken an dieses erschütternde Ereignis zeigt die Stadt Würzburg die Ausstellung „Wenn Städte schweigen und Kinder sprechen“, die eindringliche Bilder mit hoffnungsvollen Visionen verbindet – als Erinnerung an die Vergangenheit und als Appell für eine friedliche Zukunft.

Die Ausstellung besteht aus zwei Teilen. In Teil I „Hiroshima & Nagasaki – Die Realität des Atomkriegs“ werden 20 Bilder gezeigt, die das Ausmaß der Zerstörung nach den Atombombenabwürfen dokumentieren: eingestürzte Gebäude, verwüstete Landschaften und verformte Alltagsgegenstände. Die erschütternden Bilder veranschaulichen das Ausmaß der Vernichtung und die tiefgreifenden menschlichen Verluste.

„Dieser Teil der Ausstellung schafft ein Bewusstsein für die verheerenden Folgen von Atomwaffen und unterstreicht die Dringlichkeit, sich für Frieden einzusetzen“, begrüßt Oberbürgermeister Martin Heilig die Intention der Ausstellung, die der Fachbereich Internationale Beziehungen und EU-Angelegenheiten nach Würzburg geholt hat.

Im Kontrast dazu zeigt Teil II der Ausstellung „Friedliche Städte – Kinder zeigen uns ihre Welt“ 30 farbenfrohe Kunstwerke aus dem Kinder-Malwettbewerb „Friedliche Städte“ der Mayors for Peace.

Diese Bilder spiegeln die Welt aus der Sicht von Kindern wider – voller Hoffnung, Träume und Harmonie. Sie laden die Besucherinnen und Besucher ein, über Vergangenheit und Zukunft nachzudenken und sich von der kindlichen Vision eines friedlichen Miteinanders inspirieren zu lassen.

Die Stadt Würzburg ist seit 1992 Mitglied im internationalen Netzwerk Mayors for Peace und pflegt seit 2013 eine Städtefreundschaft mit Nagasaki. „Aus dieser besonderen Verbindung heraus sieht es die Stadt Würzburg als ihre Verantwortung, zur Erinnerung, zur Mahnung und zur Friedensarbeit beizutragen“, betont Oberbürgermeister Heilig. Anfang August reisen städtische Vertreter nach Nagasaki und nehmen an der Generalkonferenz der Mayors for Peace teil.

Als Zeichen der Erinnerung und Hoffnung sind die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung eingeladen, Papierkraniche zu falten. In der japanischen Kultur stehen sie für Frieden, Heilung und den Wunsch nach einer besseren Zukunft. Material und eine Anleitung stehen in der Ausstellung zur Verfügung.

Die Ausstellung ist vom 1. – 27. August im Oberen Foyer des Rathauses zu sehen. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Donnerstag von 8.00 – 18:00 Uhr und Freitag von 8:00 – 13:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Auf dem Bild: In Deutschland setzten auch in diesem Jahr am 8. Juli vor den Rathäusern mehr als 600 Städte mit dem Hissen der Mayors for Peace Flagge ein klares Bekenntnis zu nuklearer Abrüstung, gegen Kriege und für ein friedliches Zusammenleben der Menschen weltweit. Oberbürgermeister Martin Heilig, Stadträtin Barbara Meyer (die Fahne haltend) und Ökopax Würzburg nutzten den internationalen Gedenktag für eine klare Botschaft in einer geopolitisch instabilen Zeit.
Foto: Georg Wagenbrenner

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