SCHWEINFURT – Die Initiative „Aufstiegsreform 2025“ erhält weiteren Rückenwind aus allen Teilen des Landes: Mit dem FC Schalke 04, dem 1. FC Magdeburg, dem 1. FC Schweinfurt und dem TSV Schwaben Augsburg schließen sich gleich vier weitere Traditionsklubs dem Bündnis an.
Das setzt sich für eine verbindliche und faire Aufstiegsregelung aus allen Regionalliga-Staffeln in die 3. Liga ein. Damit gehören wächst das Bündnis auf 40 Vereine an.
Frank Baumann, Sportvorstand des FC Schalke 04, erklärt das Engagement für die Reformbewegung: „Wir glauben fest daran, dass sportlicher Erfolg auch mit dem verdienten Aufstieg belohnt werden muss. Ein Meistertitel in der Regionalliga sollte automatisch den Aufstieg in die 3. Liga bedeuten. Alles andere untergräbt die Integrität des Wettbewerbs und erschwert die langfristige Entwicklung sportlicher Perspektiven.“
Initiative setzt sich für Gerechtigkeit ein
Die Bewegung wurde am 12. Februar 2025 in Chemnitz gegründet und versteht sich als vereinsübergreifendes Bündnis für mehr Fairness, Planungssicherheit und sportliche Gerechtigkeit im deutschen Ligasystem. Ziel ist es, die derzeitige Aufstiegsregelung grundlegend zu reformieren.
Während aktuell nur drei der fünf Regionalliga-Meister direkt in die 3. Liga aufsteigen dürfen, müssen zwei Titelträger aus dem Norden, Nordosten oder Bayern im Relegationsduell gegeneinander antreten – ein Modus, der jedes Jahr mindestens einen Meister um den verdienten Aufstieg bringt.
„Die Initiative kann auf die Stimme des 1. FC Magdeburg bauen“
Otmar Schork, Geschäftsführer Sport des 1. FC Magdeburg, erklärt den Beweggrund für den Beitritt seines Vereins: „Wir treten der Initiative bei, mit dem Ziel, die Aufstiegsregelung in die 3. Liga endlich zu verändern. Unser Anspruch ist eine Reform, die echte Chancengleichheit für alle Regionalligen schafft und garantiert, dass künftig alle Meister direkt aufsteigen – unabhängig davon, wie die Ligenstruktur letztlich aussieht. Wir wollen Verantwortung übernehmen, eine Strukturreform vorantreiben und aktiv an einer sinnvollen Lösung mitarbeiten. Die Initiative kann dabei ab sofort auf die Unterstützung des 1. FC Magdeburg zählen.“
„Sportliche Leistungen werden mit Füßen getreten“
Markus Wolf, Geschäftsführer des 1. FC Schweinfurt 05, erinnert an eigene Erfahrungen mit dem derzeitigen System: „Für dieses Thema haben wir schon vor der Initiative gekämpft, zumal wir auch schon einmal selbst die Leidtragenden waren. Durch die derzeitige Regelung werden sportliche Leistungen mit Füßen getreten. Außerdem erschwert sie die sportliche und finanzielle Planung massiv. Die Aufstiegsspiele sind ein klarer Wettbewerbsnachteil. Das kann nicht so bleiben.“
„Setzen uns für Gerechtigkeit ein“
Benedikt Schmoll, Sportlicher Leiter des TSV Schwaben Augsburg, hebt den Gerechtigkeitsaspekt hervor: „Wer Meister wird, egal in welcher Liga, hat es sich verdient aufzusteigen! Auch wenn wir vom TSV Schwaben Augsburg eher weniger mit dem Aufstieg zu tun haben werden, möchten wir uns für Gerechtigkeit in der Regionalliga einsetzen.“
Wirtschaftliche Stabilität für den Unterbau
Neben der geforderten Reform der Aufstiegsregelung befasst sich die Initiative auch mit strukturellen Herausforderungen in der 4. Liga. Schalke-Sportvorstand Frank Baumann weist auf wirtschaftliche Probleme hin, die zunehmend auch den sportlichen Wettbewerb beeinflussen: „Es ist entscheidend, dass die Regionalligen auch wirtschaftlich auf ein stabiles Fundament gestellt werden. Klare Lizenzkriterien im Bereich Finanzen, transparente Prüfmechanismen und bessere Förderstrukturen können dazu beitragen, dass sportliche Ambitionen nicht an finanziellen Unsicherheiten scheitern. Schalke 04 begrüßt deshalb die Diskussion über weitergehende Reformen, die den gesamten Unterbau des deutschen Fußballs stärken.“
„Die Signale sind gar nicht hoch genug zu bewerten“
Tommy Haeder, Geschäftsstellenleiter des Chemnitzer FC und Sprecher der Initiative, freut sich über die prominente Verstärkung: „Mit den vier Neuzugängen feiern wir den nächsten Meilenstein. In den vergangenen sechs Monaten ist unser Bündnis auf 40 Klubs angewachsen. Dass nun mit Schalke und Magdeburg zwei große, mitgliederstarke und extrem beliebte Traditionsvereine aus West und Ost dazukommen, ist ein echtes Statement im gemeinsamen Kampf um eine Reform für den deutschen Fußball. Auch die Signale aus Schweinfurt und Augsburg sind gar nicht hoch genug zu bewerten, weil sie einmal mehr unterstreichen, dass wir alle im selben Boot sitzen und für Gerechtigkeit kämpfen – solidarisch und mit dem klaren Ziel, eine Verbesserung herbeizuführen.“
Der Fahrplan: Reform soll zur Saison 2027/28 greifen
Ziel der Initiative ist es, beim DFB-Bundestag 2025 die Einsetzung einer offiziellen Arbeitsgruppe durchzusetzen. In einem zweiten Schritt soll die Verabschiedung einer verbindlichen Reform beim außerordentlichen DFB-Bundestag 2026 erfolgen, um sie zur Saison 2027/28 wirksam werden zu lassen.
Mit dem Beitritt der vier neuen Vereine wächst das Bündnis auf 40 Klubs aus dem gesamten Bundesgebiet – vom Amateurfußball bis zur Bundesliga. Gemeinsam setzen sie ein deutliches Zeichen: Meister müssen aufsteigen.
Kernforderung der Initiative
Fairplay heißt: Gleiche Chancen für alle Regionalligisten – Meister müssen aufsteigen!
Diese Vereine sind bereits Teil der Initiative (alphabetisch sortiert innerhalb der Ligen):
Bundesliga
- FC Union Berlin
- Bundesliga
- FC Magdeburg, FC Schalke 04, SG Dynamo Dresden
- Liga
- FC Schweinfurt 05, Alemannia Aachen, FC Energie Cottbus, FC Erzgebirge Aue, F.C. Hansa Rostock
Regionalliga Bayern
FV Illertissen 1921, TSV Schwaben Augsburg, Würzburger Kickers
Regionalliga Nord
Altona 93, Kickers Emden, SV Meppen, VfB Lübeck, VfB Oldenburg
Regionalliga Nordost / Oberliga NOFV-Süd - FC Lokomotive Leipzig, BFC Dynamo, BSG Chemie Leipzig, Chemnitzer FC, FC Carl Zeiss Jena, FC Eilenburg, FC Rot-Weiß Erfurt, F.C. Hertha 03 Zehlendorf, FSV 63 Luckenwalde, FSV Zwickau, Greifswalder FC, Hallescher FC, Hertha BSC II, SV Babelsberg 03, VFC Plauen, VSG Altglienicke
Regionalliga West - FC Bocholt, Bonner SC, S.C. Fortuna Köln, SC Rot-Weiß Oberhausen, SC Wiedenbrück, Sportfreunde Siegen, Wuppertaler SV
Unser Bild zeigt eine Szene der Partie der Schnüdel 2021 gegen den TSV Havelse, als der FC 05 als Meister nach zwei 0:1-Niederlagen den Aufstieg verpasste – so wie heuer Lok Leipzig ausgerechnet gegen wiederum die Niedersachsen.