Kunst in der Natur erwandern: „Spuren“ im nördlichen Steigerwald

Kunst in der Natur erwandern: „Spuren“ im nördlichen Steigerwald

STEIGERWALD – Der international erfolgreiche Künstler Herman de Vries lebt seit über 50 Jahren im Steigerwald, ist inzwischen 94 Jahre alt und wurde erst kürzlich zum Ritter im Orden des Niederländischen Löwen ernannt.

Im Fokus seines künstlerischen Schaffens stand seit jeher die Natur, wobei ihm auch seine Wahlheimat der Steigerwald sehr am Herzen liegt. Erst vor wenigen Tagen wurde ihm aus diesem Grund vom Forstbetrieb Ebrach eine Eiche mit umliegendem Hain im Naturwald Knetzberge-Böhlgrund gewidmet.

Bereits vor 20 Jahren setzte de Vries im Steigerwald das Kunstprojekt „spuren“ um: Er versah in der Landschaft des nördlichen Steigerwalds liegende Steine mit goldenen, philosophischen Aufschriften. Das Besondere: Sie befinden sich nicht leicht zu finden am Wegesrand oder an offen einsehbaren Plätzen, sondern sind Teil der natürlichen Umgebung, versteckt in Wald und Wiese und verstreut auf einer Fläche von ca. 200 Quadratkilometern.

Im Jahr 2020 gab der Landkreis Haßberge eine Karte heraus, die die ungefähre Lage der Steine mit ihrer jeweiligen Aufschrift zeigt. Dem Künstler, der eng in die Umsetzung eingebunden war, war es jedoch wichtig, dass nicht die exakten Koordinaten preisgegeben werden – Interessierte sollen auch weiterhin aktiv nach den Steinen suchen müssen, denn vielleicht, so de vries, würden sie auf diese Weise etwas Wichtigeres finden, als das, was sie ursprünglich gesucht hatten. Neben der gedruckten Karte wurde eine App mit Erklärtexten entwickelt, die der Künstler zum Teil selbst eingesprochen hat.

Mithilfe von Karte und App können Interessierte sich jederzeit auf eine Suche nach de Vries‘ Kunst in der Natur begeben. Das Ziel von de vries ist es indes, dass die Suchenden „das gehen, sich bewegen, das suchen, das finden als hilfe zur erkenntnis“ wahrnehmen. Erforderlich für eine Wanderung auf den „Spuren“ von Herman de Vries sind daher auf jeden Fall festes Schuhwerk und eine Portion Geduld.

Die App „herman de vries: spuren“ kann kostenfrei im Google Play Store und im Apple Store heruntergeladen werden. Die Karte liegt an öffentlichen Stellen aus und kann über die Kulturstelle des Landreises Haßberge kostenfrei bestellt werden: Kulturraum Haßberge, Tränkberg 8, 97437 Haßfurt, Tel. 09521/27-324 oder -694 bzw. kulturraum@hassberge.de.

Auf dem Bild: Der Stein „ars vivens“ befindet sich inmitten einer Naturschutzwiese am Lochbach im Stadtwald Eltmann. Foto: Renate Ortloff

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