WÜRZBURG – Am Freitag, 25. Juli startet das Würzburger Hafensommer Festival 2025. Neben bereits ausverkauften Veranstaltungen gibt es noch Resttickets für Abendkonzerte.
Nun wird es konkret: seit einer Woche ist schweres Fuhrwerk im ehemaligen Alten Hafen von Würzburg unterwegs. LKW haben die Pontons für die schwimmende Hafensommer-Bühne gebracht, Tribünenteile wurden verschraubt, die Gastronomie richtet sich ein, damit alles für den Start am 25. Juli fertig ist.
Der stellvertretende Fachbereichsleiter und Projektmanager des Hafensommers, Ingolf Stöcker, ist selbst täglich tatkräftig im Einsatz – in den letzten Jahren sogar bei Tauchaktionen, bei denen die Kabel für die Bühne unter der Freitreppe verlegt werden mussten.
Traditionell startet das Festival mit der Eröffnung der Sparda-Bank Classic Night. Eine, dank Unterstützung der Sparda-Bank, kostenfreie Veranstaltung, für die ein Großteil der Tickets über eine Verlosung ausgeschüttet werden konnten. Knapp 2500 Personen haben hierbei teilgenommen und wollten eines der begehrten Tickets erhalten. Alle Gewinnerinnen und Gewinner dürfen sich auf das Zusammenspiel des Philharmonischen Orchesters Würzburg unter der Leitung von Eckehard Stier mit der Künstlerin Louisa Lyne & di Yiddishe Kapelye freuen.
Das erste Festivalwochenende geht fulminant weiter: am Samstag erwartet die Zuschauerinnen und Zuschauer die Songs an einem Sommerabend, für die es noch wenige Karten zu erwerben gibt: Neben Heinz Rudolf Kunze, Matthias Brodowy, Lars Reichow, Manfred Maurenbrecher & Richard Wester ist eine der wandlungsfähigsten Künstlerinnen Österreichs zu Gast: Ina Regen. Mit ihrem einfühlsamen, tiefsinnigen und doch hoffnungsvollen Dialekt-Pop hat sie sich seit ihrer Debütsingle „Wie a Kind“ im Jahr 2017 zu einer der wichtigsten Stimmen des Landes entwickelt.
Die Amadeus-Preisträgerin veröffentlicht ihre Musik auf ihrem eigenen Label NANNERL. Mit der Wahl des Namens beweist die Künstlerin ihr aktives Engagement in Sachen Frauensolidarität und Gleichberechtigung: Nannerl war nämlich der Spitzname von Maria Anna Mozart, die – gemeinsam mit dem kleineren, heute noch sehr berühmten Bruder – als Pianistin durch die europäischen Adelshäuser tourte, bis sie mit 14 das heiratsfähige Alter erreichte und deshalb ihr Talent nur noch im privaten Rahmen ausleben durfte.
Bereits seit langem ausverkauft ist neben dem Konzert der „Mighty Oaks“ auch „Eule findet den Beat“ am 27. Juli, dem ersten Familiensonntag. Das Kinderkulturfest im Anschluss ist kostenfrei und findet im und vor dem Kulturspeicher statt. Zahlreiche Würzburger Kulturschaffende veranstalten von 13 bis 17 Uhr ein großes Familienfest mit abwechslungsreichem Theater-, Musik- über Kreativprogramm, Stationen und Workshops und Auftritten.
Familien, die kein Ticket mehr für die „Eule“ erhaschen konnten, können eine Karte für den 3. August erwerben und dann mit der „Razzzelbande“ mittanzen, mitsingen und mitbeatboxen. Der Stadtjugendring gestaltet am gleichen Tag auf dem Oskar-Laredo-Platz von 11 bis 16 Uhr einen bunten, ebenso kostenfreien Spieletag mit Kinderschminken, Taschen bedrucken, Spielgeräten und vielem mehr. Sogar die Feuerwehr wird mit einem Fahrzeug vertreten sein.
In den darauffolgenden zwei Wochen könnte das Programm nicht abwechslungsreicher sein: Begnadete Bassgrößen wie Nik West und Alune Wade begeistern am 30. Juli alle, die es funkig, rockig und jazzig mögen. Traditionelle brasilianische Klänge und experimentelle wie populäre Musik erwartet uns mit den Virtuosinnen von Body- and Mouthpercussion Badi Assad & Anna Tréa. Die brasilianische Musiklegende Badi Assad, die in diesem Jahr ihr 35-jähriges Bühnenjubiläum feiert, tritt mit der spanischen „The Voice“-Siegerin Anna Tréa im Duo auf. Das Konzert am Hafensommer ist eines der ersten mit dem die beiden Deutschland Weltpremiere feiert.
Am gleichen Abend betritt Dobet Gnahoré die Bühne. Mit atemberaubender Bühnenpräsenz, energiegeladener Musik und einer einzigartigen Mischung aus afrikanischen Rhythmen, Pop und Soul fasziniert die Grammy-Preisträgerin Dobet Gnahoré das Publikum weltweit. Die aus der Elfenbeinküste stammende Sängerin, Tänzerin und Perkussionistin verbindet in ihrer Musik die traditionellen Klänge Westafrikas mit modernen Einflüssen und schafft so eine kraftvolle, mitreißende Klangwelt.
Krönenden Abschluss bilden die Konzerte von Bonaparte am 9. August und der Doppelabend mit 17 Hippies und Luca Bassanese am darauffolgenden Tag. Bonaparte wird beweisen, dass Punk auch leise geht. Der Schweizer Kultmusiker feierte im Frühjahr 2024 sein Bühnen-Comeback mit einer ausverkauften Tour der Extreme. Auf der The QUIET & The RIOT Tour 2024 hatten Fans die einmalige Möglichkeit, in zwei radikal unterschiedlichen Konzertformen die besinnlichste, oder die stürmischste Seite Bonapartes zu erleben. 2025 widmet sich Bonaparte nun noch einmal ausschließlich The QUIET.
Introvertiert, entschleunigt und auf der Suche nach Urharmonien. Die ruhigen Bonaparte-Stücke bekommen einen neuen, ganz eigenen Raum im Oeuvre des Künstlers. Beispielhaft steht sein meistgehörter Hit Melody X, der auch aus der Netflix-Serie „Dark“ bekannt ist und in komplett neuer Inszenierung aufgeführt wird. Mit den 17 Hippies und Luca Bassanese geht es voller Elan in die letzten Stunden des Festivals. Handgemachte Musik, unbändige Spielfreude, osteuropäische Melodien und Rhythmen, Americana und Chanson verschmelzen mit dem anglo-amerikanischen Rock/Pop/Jazz-Background der Bandmitglieder zu jener spannenden Mischung, mit der die 17 Hippies zu einem eigenen Genre wurden. Ihre Songs auf Deutsch, Englisch, Französisch und Hessisch stehen für ein weltoffenes Repertoire.
Mit Luca Bassanese ist es den Programmmachern des Festivals gelungen eine der Hauptfiguren der neuen Generation italienischer Folk-Singer-Songwriter nach Würzburg zu holen. Seine Musik erinnert an eine Mischung aus Fabrizio de André, Goran Bregović und Manu Chao, seine künstlerische Herangehensweise an Federico Fellini. Der Troubadour, Poet und Umweltaktivist hat eine Mission und wirkt wie ein romantischer Krieger unserer modernen Zeit. Sein musikalischer Cocktail aus Poesie und Liebesgeschichten, getränkt mit italienischer Folklore, Tarantellas, Opera Buffa und Balkan Brass und seine energiegeladenen, wirbelnden Auftritte machen gute Laune und begeistern nicht nur italienisches Publikum, sondern Menschen aller Altersgruppen, Glaubensrichtungen und Nationalitäten.
Die Veranstalter freuen sich über die gute Wetterprognose für die erste Woche des Open-Air-Festivals. Falls doch mal ein paar Tropfen von oben kommen sollten, werden umweltfreundliche Regenponchos zum günstigen Preis beim Infoterminal am Eingang des Festivals angeboten. Einem musikalischen Erlebnis der besonderen Art – mit schwimmender Bühne, beeindruckender Industriekulisse am Alten Hafen und Blick auf die Weinberge und den berühmten Würzburger Stein – steht nichts im Wege.
Alle Informationen zum Festival und Tickets im Onlineverkauf unter: www.hafensommer-wuerzburg.de. Tickets können ebenso über die Touristinfo im Falkenhaus am oberen Marktplatz oder an der Abendkasse erworben werden.
Foto: Ulf Kronenberg