WEINFRANKEN – Das Angebot an alkoholfreiem Wein wächst – und damit auch das Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher. Alkoholfreier Wein wird aus herkömmlichem Wein hergestellt, dem nach Abschluss der Weinbereitung der Alkohol entzogen wird.
Dafür kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz: Die Umkehrosmose trennt den Alkohol mithilfe einer feinen Membran ab. Bei der Dünnschichtverdampfung wird der Wein auf 78 Grad Celsius erhitzt, so dass der Alkohol verdampfen kann. Und beim Vakuumverfahren gelingt die Entalkoholisierung bereits bei Temperaturen von rund 27 Grad.
Trotz moderner Technik bleibt ein Nachteil. „Bei allen Verfahren gehen Aromen und Geschmacksstoffe verloren“, sagt Anja Schwengel-Exner, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern. „Um Geschmack, Aroma und Farbe zu verbessern, werden dem entalkoholisierten Wein nachträglich weineigene Aromen, Traubensaft oder Kohlensäure zugesetzt.“ Diese Zutaten müssen – im Gegensatz zu klassischem Wein – auf dem Etikett angegeben werden.
„Alkoholfrei“ und trotzdem bis zu 0,5 Volumenprozent Alkohol
Der Begriff „alkoholfrei“ bedeutet nicht zwangsläufig, dass kein Alkohol enthalten ist. Lebensmittel dürfen als alkoholfrei bezeichnet werden, wenn sie weniger als 0,5 Volumenprozent Alkohol enthalten. Viele alkoholfreie Weine enthalten einen geringen Restalkohol, um dem typischen Weingeschmack möglichst nahe zu kommen.