WÜRZBURG – Vom 18. bis 20. Juli 2025 haben rund 50 Jugendliche aus der Lindleinsmühle und angrenzenden Stadtteilen zwei Straßenunterführung unter der B8/B19 am Geh- und Radweg Greinberg in ein ausdrucksstarkes, farbenfrohes Kunstwerk verwandelt.
Mit der sechsten Auflage der stadtweiten Aktion „Bunte Wände für Vielfalt“ wurde erneut ein starkes Zeichen für Toleranz, Vielfalt und aktives Mitgestalten im Stadtteil gesetzt.
Besonders bemerkenswert war in diesem Jahr die enge Verbindung zwischen den Jugendlichen und dem Ort der Gestaltung: Die meisten Teilnehmenden leben, lernen oder engagieren sich im Quartier. So konnten sie ihre unmittelbare Umgebung kreativ mitgestalten und ihr persönliches Lebensumfeld aktiv und sichtbar verändern. Das Projekt wurde dadurch nicht nur zu einem künstlerischen, sondern auch zu einem identitätsstiftenden Erlebnis.
Unterstützt von engagierten Lehrkräften, Jugendarbeiterinnen und -arbeitern und acht professionellen Streetart-Künstlerinnen und -künstlern arbeiteten die Jugendlichen das gesamte Wochenende über an ihren Entwürfen und der Umsetzung. Dabei entstanden aussagekräftige Motive, die sich mit Themen wie Zusammenhalt, Vielfalt, Respekt und Gemeinschaft auseinandersetzen.
Mitgewirkt haben Gruppen aus der Gustav-Walle-Mittelschule, dem Jugendzentrum ZOOM, der Jugendfeuerwehr Versbach, der Evangelischen Jugend Versbach, der Elterninitiative Regenbogen für tumor- und leukämiekranke Kinder e.V., der Pfarrjugend St. Jakobus Versbach (PJV), dem Sportbund Versbach 1862 e.V., dem Staatlichen Beruflichen Schulzentrum für Gesundheitsberufe Würzburg sowie der Parkour-AG des Friedrich-Koenig-Gymnasiums.
Die künstlerische Begleitung übernahmen Christoph Ulherr, Simon Schacht, Palmira Kotte, Philipp Katzenberger, Marina Nörr, Daniel Ebert, Andreas Heinrichs und Andreas Demko. Bereits im Vorfeld fanden Workshops zur Einführung in die Graffitikunst sowie zur Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Themen statt.
Am Samstag wurde es dann noch einmal voller in den Unterführungen, als die interessierte Öffentlichkeit zu einer Ortsbegehung eingeladen war. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus Politik, Bildung und Stadtteilgesellschaft nahmen teil und zeigten sich beeindruckt vom Engagement der Jugendlichen und der gestalterischen Qualität der Werke und kamen miteinander ins Gespräch.
Organisiert wurde die Aktion vom Bildungsbüro der Stadt Würzburg in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Jugend und Familie sowie dem Stadtjugendring Würzburg. Die Projektmittel stammen aus dem kommunalen Jugendplan. Die Gestaltung der Unterführung wurde durch Unterstützung und Freigabe der Wandflächen des Staatlichen Bauamts Würzburg ermöglicht. Bereits 2024 wurden im Auftrag des Staatlichen Bauamts Würzburg die zwei Straßenunterführungen unter der B8 und B19 am Greinbergknoten fit für die Zukunft gemacht. Um auch langfristig eine zuverlässige Verkehrsinfrastruktur zu gewährleisten waren umfangreiche Instandsetzungsarbeiten notwendig. Diese neuen Wände Wände boten nun in der diesjährige Aktion viel Fläche für künstlerische Gestaltung.
Mit „Bunte Wände für Vielfalt“ wurde die Lindleinsmühle nicht nur bunter – das Projekt hat gezeigt, wie junge Menschen Verantwortung übernehmen und ihr Quartier aktiv und nachhaltig mit Statements und Gedanken für ein tolerantes Miteinander mitgestalten. Eine Aktion, die weit über das Wochenende hinauswirkt.
Foto: Daniel Peter