Campus Startup Day an der THWS: Den Gründergeist aus dem Silicon Valley in Schweinfurt erleben

Campus Startup Day an der THWS: Den Gründergeist aus dem Silicon Valley in Schweinfurt erleben

SCHWEINFURT – Diesmal wird nicht die Nacht zum Tag gemacht: Beim ersten „Campus Startup Day“ an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) haben sich gründungsbegeisterte Studierende tagsüber am Campus Ledward getroffen, um an ihren Gründungsideen zu arbeiten.

Wie bei der inzwischen schon traditionellen „Campus Startup Night“, bei der alles innerhalb einer Nacht passiert, hatte das Team des Startup-Labs Werk:Raum die Veranstaltung organisiert.

35 Gründungsinteressierte waren der Einladung gefolgt – darunter zum einen internationale Studierende der THWS ebenso wie Studierende der Partnerhochschule Auburn University aus den USA, die zu Besuch in Schweinfurt waren. Spontan schauten außerdem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Masterstudiengang Transformation (MBA) der THWS aus einem der benachbarten Hörsäle am Campus Ledward vorbei, um den Start der Veranstaltung mitzuerleben.

Prof. Dr. Marcus Schulz von der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen begrüßte alle Teilnehmenden und erklärte, dass er – ebenfalls ganz spontan – die Keynote ausgelagert hatte: Christoph Burkhardt hatte sich kurzerhand dazu bereit erklärt – als Lehrbeauftragter beim THWS-Masterstudiengang Transformation und Gründungsexperte aus dem kalifornischen Silicon Valley sprach er über die transformative Kraft von künstlicher Intelligenz.

Danach begannen die studentischen Ideengeber, ihre jeweiligen Gründungsideen vorzustellen: Von einer studentischen Sportliga über virtuelles Yacht-Design bis hin zu sozialen Begegnungen für internationale Studierende war eine große Bandbreite an Themen vertreten. Für die Einhaltung des strikten Zeitlimits sorgte Dhairya Shah, THWS-Alumnus und erfolgreicher Gründer der Networking-App CAARD, der auch die Moderation des restlichen Tages übernahm.

Nachdem sich alle Teilnehmenden ins Teams zusammengefunden hatten, war es Zeit für die sogenannte Spaghetti-Challenge, um sich besser kennen zu lernen. Ziel war es, aus 20 Spaghetti und Kreppband innerhalb von 18 Minuten einen möglichst hohen Turm zu bauen und mit einem Marshmallow zu krönen – und sich nebenbei noch einen Team-Namen zu überlegen.

Nach der Mittagspause ging es weiter mit dem vom Werk:Raum entwickelten Planspiel „SDG Startup Challenge“, bei dem sich die Teilnehmenden zunächst mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen auseinandersetzten und entlang des Design-Thinking-Innovationsprozesses ihre Geschäftsideen weiterentwickelten. Die bereits bestehenden Ideen wurden durch das Spiel um Nachhaltigkeitsaspekte erweitert und von den Teams mit frischen Impulsen ergänzt. „Unser Ziel mit der ,SDG Startup Challenge‘ ist es, den Innovationsprozess spielerisch erlebbar zu machen und Studierende dazu zu inspirieren, ihre eigenen Ideen für eine nachhaltigere Welt zu entwickeln“, erklärt Katharina Pfeuffer, Mitglied des Werk:Raum-Teams, Initiatorin und Mitentwicklerin des Spiels.

Im nachfolgenden, sogenannten „Double-Diamond-Prozess“ beschäftigten sich die Teams intensiv mit der Problemstellung, um anschließend in die kreative Ideengenerierungsphase zu starten. Der interaktive Workshop fand sowohl im Hörsaal als auch im Innenhof des Campus Ledward statt und wurde vom Werk:Raum-Team geleitet. Nach der Kreativphase und dem Prototypenbau wurde der Workshop durch ein Pitch-Training abgerundet.

Anschließend präsentierten insgesamt sechs Teams ihre finalen Pitches der Jury, bestehend aus Dr. Dan O’Leary von der Auburn University, Prof. Dr. Marcus Schulz von der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen sowie Lisa Lehmann, Katharina Pfeuffer und Stefan Kuhn vom Startup-Lab Werk:Raum.

Den ersten Platz gewann das Team „Voltshare“: Deren Start-up-Idee basierte auf einem Rent-and-Return-System für Ladegeräte und Powerbanks. So sollten beispielsweise bei Veranstaltungen an speziell eingerichteten Stationen Ladegeräte für Smartphones und andere digitale Geräte unkompliziert ausgeliehen und anschließend zurückgegeben werden können. Die Idee sorge für eine ressourcenschonende und nachhaltige Nutzung mobiler Technik sowie für die Reduzierung von Elektroschrott, argumentierte das Team. Den zweiten Platz belegte die Start-up-Idee „Campus Kreis“: Hier schlug das Team eine Begegnungsplattform vor, um den interaktiven, realen Austausch zwischen Menschen zu fördern. Platz drei erreichte die Idee „Mentorium“, eine Mental Wellness-App, die künstliche Intelligenz nutzt, um Patienten präzise Eigendiagnosen zu ermöglichen.

Im Anschluss an die Preisverleihung fanden sich alle Gründungsbegeisterten im Innenhof zusammen, um beim Grillen mit DJ und Spielen den erfolgreichen Tag zu feiern. Das Abendprogramm wurde mit einer Begrüßungsrede von Vizepräsident Prof. Dr. Achim Förster und der zweiten Schweinfurter Bürgermeisterin Sorya Lippert eröffnet.

Organisiert wurde der Campus Startup Day vom Startup-Lab Werk:Raum der THWS, mit Unterstützung vom Studentischen Konvent (STV), der Technischen Studentenverbindung Moeno Ripuaria, der GRIBS Betriebs GmbH sowie dem Zentrum für digitale Innovationen Mainfranken (ZDI).

Zum Planspiel „SDG Startup Challenge“

Das Planspiel ist vom Team des Startup Labs Werk:Raum in Kooperation mit der Lernspiel-Firma BeSu.Solutions entwickelt und vom (damaligen) Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert worden. Es wurde bereits von verschiedenen Studiengängen in die Lehre integriert und auch bei Veranstaltungen mit internationalen Partnerhochschulen erfolgreich eingesetzt. Interessierte und Lehrende können sich an Katharina Pfeuffer wenden, die dazu auch Planspiel-Workshops anbietet.

Auf den Fotos:

  • Christoph Burkhardt, Gründungsexperte aus dem kalifornischen Silicon Valley und aktuell Lehrbeauftragter beim THWS-Masterstudiengang Transformation, hält die Keynote beim ersten Campus Startup Day in Schweinfurt (Foto: THWS/Eva Kaupp)
  • Bei der Team-Challenge geht es darum, aus 20 Spaghetti einen möglichst hohen Turm zu bauen und mit einem Marshmallow zu krönen – die Konstruktion muss frei stehen können (Foto: THWS/Katharina Pfeuffer)
  • Challenge accepted – die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Campus Startup Day (Foto: THWS/Horacio Serrano Leon)

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