RIMPAR – 80 Jahre sind ein stolzes Alter, auch für ein Familienunternehmen wie die Arnold Schwerlast GmbH, einem führenden Projektlogistikdienstleister mit Sitz in Rimpar bei Würzburg.
Schwerlastlogistik – bei diesem Begriff erscheinen unweigerlich Bilder von Extremtransporten mit Straßensperren und millimetergenauen Fahrmanövern von überlangen Tiefladern mit riesigen darauf festgezurrten Lasten. So spektakulär, wie das klingt, ist es oft auch, wobei die größten Herausforderungen weniger auf der Straße liegen, sondern vielmehr in der Organisation und Hintergrundarbeit.
Dies weiß Oliver Arnold, Inhaber und Geschäftsführer des Spezialdienstleisters aus dem Landkreis Würzburg, genau. Mit seinem aktuell 20-köpfigen Team hat er schon viel scheinbar Unmögliches möglich gemacht. In seinen Büchern stehen einige rekordverdächtige Aufträge. Als Beispiel nennt er etwa die Transportabwicklung von 50 Stück Straddle Carrier (selbstfahrende Hafenkräne) in voller Größe – d.h. mit rund 17 Metern Höhe und Eigengewichten von ca. 105 Tonnen pro Stück – als sogenannter Spezial-Breakbulk-Transport per Schiff von Abu Dhabi nach Istanbul (10 Stück pro Schiff). Einen weiteren Rekord bedeutet der Transport von Zyklotronen (Teilchenbeschleuniger) nach Japan mit Stückgewichten von je 200 Tonnen.
Im Vergleich zu den Anfängen hat sich das Unternehmen enorm entwickelt. Als sich Oliver Arnolds Großvater Ernst kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs in Rimpar mit dem Kauf eines Lastwagens selbstständig machte, transportierte er zunächst Holzkohle und Zuckerrüben. Mit Schwertransporten hatte das damals noch wenig zu tun. Bis zum heutigen Leistungsspektrum war es ein langer Weg, auf dem sich der Familienbetrieb – auf Ernst folgten Horst und schließlich Oliver Arnold – immer wieder neu erfand.
Zwischenzeitlich hatte das Unternehmen einen Fuhrpark mit einer dreistelligen Anzahl an LKW, heute besteht das Equipment aus Know-how und moderner Büroausstattung. Das genügt für die Kernkompetenzen. Diese bestehen aus komplexen Projektabwicklungen, von der Lieferung aller Komponenten zum Bau von Industrieanlagen und Kraftwerken auf der grünen Wiese bis zu deren Fertigstellung. Dabei entwickelt das Team maßgeschneiderte Logistiklösungen zu Wasser, zu Land oder in der Luft.
Wandel zur projektbezogenen Schwergutlogistik aus einer Hand
„Wir tragen die Gesamtverantwortung – von der ersten Planung bis zur finalen Übergabe vor Ort“, sagt Oliver Arnold und listet auf: „Unser Leistungsspektrum reicht von Routenanalysen, Verpackung und Zwischenlagerung über Projekt-Monitoring und Dokumentenmanagement bis hin zur lokalen Zollabwicklung, termingerechten Lieferung, Kran- und Montagearbeiten.“
Der Erfolg misst sich nicht nur an immer wieder neuen Aufträgen, sondern auch an Auszeichnungen. So erhielt Arnold 2010 den Exportpreis Bayern des Bayerischen Wirtschaftsministeriums. Die führende Rolle innerhalb der Branche markiert auch die Aufnahme in die Publikation „The Best of German Mittelstand“ (2015), die Mitgliedschaft in der LOGISTICS ALLIANCE GERMANY (2017) sowie die Verleihung des Siegels „Arbeitgeber der Zukunft“ des Deutschen Innovationsinstituts diind (2024).
Mit Dependancen in Hamburg, New York, Salzburg und Bratislava hat sich der Dienstleister in den letzten Jahren an wichtigen Logistikzentren positioniert, um sich den wachsenden Herausforderungen internationaler Projekte mit wechselnden globalisierten Lieferketten noch besser stellen zu können. Gerade die aktuellen geopolitischen Unsicherheiten in einer sich rapide verändernden Welt verlangen nach flexiblen komplexen Transportlösungen und damit ein Höchstmaß an Kompetenz, Erfahrung und Flexibilität.
„Hierin liegen unsere besonderen Stärken und damit auch unsere Chancen“, sagt Oliver Arnold. Große Potenziale zur Effizienzsteigerung sieht er auch in der Digitalisierung. Andererseits liegen in der Geopolitik auch die größten Risiken, hinzu kommt der anhaltende Fachkräftemangel. Deshalb sucht das Unternehmen kontinuierlich gut ausgebildete Fachkräfte, insbesondere im Bereich Projektlogistik und multimodaler Disposition.
Mit bewährtem Team und Optimismus in die Zukunft
Für die kommenden Jahre ist Oliver Arnold zuversichtlich, wenngleich derzeit schwer einzuschätzen ist, wie sich der Markt entwickeln wird. Optimistisch stimmt ihn die gewachsene Unternehmenskultur, zuvorderst sein Team, dessen Engagement und Innovationsbereitschaft, sowie das starke Vertrauen, das Kunden und Geschäftspartner ihm entgegenbringen.
Die Last der Verantwortung trägt der Enkel des Gründers nicht allein. Lag die Geschäftsführung früher ausschließlich in Händen von Familienmitgliedern, ist das seit drei Jahren anders. Mit Heike Fuchs, die sich bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten im Unternehmen bewährt hat, sowie Volker Lenzing hat sich der Inhaber doppelte Verstärkung in die Chefetage geholt. Lenzing brachte internationale Managementerfahrung bei einem der weltweit größten Konzerne seiner Branche mit. Durch diese strategische Entscheidung erfuhr Arnold Schwerlast einen weiteren signifikanten Wachstumsschub.
Aktuelle Großprojekte
Derzeit planen, organisieren und betreuen die Rimparer zwei große Logistikprojekte. „Im Rahmen des Neubaus der Hamburger Sternbrücke sind wir als Partner für sämtliche Transport- und Kranleistungen im Einsatz“, verrät Oliver Arnold. Bis 2027 entsteht dort eine moderne 108 Meter lange und 21 Meter hohe Stabbogenbrücke, die eine denkmalgeschützte Vorgängerbrücke ersetzt. Das Gesamtprojekt zählt mit einem Investitionsvolumen von rund 125 Millionen Euro zu den derzeit herausragenden Infrastrukturvorhaben in Deutschland.
Das zweite Projekt betrifft einen internationalen Spezialtransport von mehreren hundert Tonnen an Bauteilen direkt aus der ukrainischen Hauptstadt nach Finnland, umfasst dessen komplette logistische Steuerung und erfordert höchste Flexibilität und Präzision unter anspruchsvollen Rahmenbedingungen, wie Arnold es ausdrückt.
„Dieses Projekt unterstreicht unsere Kompetenz in der grenzüberschreitenden Projektlogistik und im sicheren Handling von Schwerguttransporten auch an geopolitisch schwierigen Regionen“, sagt er dazu und noch zum Jubiläum: „80 Jahre Arnold Schwerlast stehen für Verlässlichkeit, Innovationskraft und partnerschaftliches Miteinander. Mit Stolz blicken wir auf unsere Geschichte – und mit großer Motivation in die Zukunft.“
Auf dem Bild: Oliver Arnold mit Co-Geschäftsführerin Heike Fuchs
Foto: Julia Fofanova
Arnold Schwerlast GmbH & Co. KG
Kettelerstraße 3-11
97222 Rimpar
Tel: 09365 – 88 280 – 0
Mail: oarnold@arnold-schwerlast.de
Internet: www.arnold-schwerlast.de
Kurzporträt ARNOLD Gruppe
Die Firma Arnold aus Rimpar (Landkreis Würzburg) wurde 1945 gegründet und 2014 in das „Lexikon der Deutschen Familienunternehmen“ aufgenommen.
Die Schwerpunkte der Arnold Schwerlast GmbH & Co. KG liegen im Anlagenbau für den weltweiten Schwer- & Sondertransport sowie in der logistischen Abwicklung, unter anderem für Industrieumzüge oder Kernkraftbau. Als führender Dienstleister für Schwergut wurde Arnold Schwerlast im Oktober 2010 vom bayerischen Wirtschaftsministerium mit dem „Exportpreis Bayern“ ausgezeichnet und 2015 von Deutsche Standards in der Ausgabe „The Best of German Mittelstand“ aufgenommen.
Die Arnold Speditions GmbH ist als Spezialist für Großprojekte z.B. für den Anlagen- und Maschinenbau oder Kran- und Behälter-Transporte sowie alle sonstigen Arten von Transporten weltweit tätig.
Im Jahr 2017 trat der unterfränkische Transport- und Schwergutdienstleister dem Logistiknetzwerk LAG des Bundesministeriums für Transport und digitale Infrastruktur bei.