GRETTSTADT – Wenn an einem normalen Werktag eine Kapelle spielt, der Pfarrer seinen Segen spricht und fast zweihundert Menschen zusammenkommen, dann kann man stolz sein auf das Erreichte, meinte Bezirkstagspräsident Stefan Funk in seinem Grußwort.
Fast zweihundert Gäste kamen zur offiziellen Einweihung und Übergabe des neuen Begegnungsplatzes und feierten zu den Klängen der Kapelle Dürr gemeinsam das Erreichte. Christine Bender betonte das Generationen Verbindende des Platzes, wo viele Gäste den Schatten der beiden alten Linden am Friedhofseingang nutzten und künftige Generationen den Schatten der vier neu gepflanzten Ahorn schätzen werden. Sie überbrachte die Grüße des Bezirksverbandes, Michael Geck die des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege.
Den offiziellen Teil eröffnete Pfarrer Thomas Klemm unterstützt von Karl-Heinz Gerhardt mit einer kurzen kirchlichen Feier, an deren Ende die Segnung der neuen Anlage und der Anwesenden stand. Menschen treffen auf Wegen und Plätzen zusammen, erleben Gemeinschaft, mitunter sogar Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit und Nächstenliebe.
Bernd Wolf schilderte den Werdegang des Platzes. Im letzten Advent hatte der VGL im Zusammenwirken mit vielen anderen dreißig Termine im Rahmen des Adventsfensters durchgeführt, sehr viel Menschen mobilisiert und eine beachtliche Summe eingenommen. Diese sollte für ein Projekt genutzt werden, von dem möglichst viele Bürger profitieren. Elisabeth Ankenbrand und Ulrike Brand brachten die Idee eines Begegnungsplatzes ein, Ruth Volz zeichnete einen Plan, die Vorstandschaft des VGL und der Gemeinderat stimmten zu.
Der Bauhof wurde aktiv und entfernte einen Teil des Wildwuchses auf dem ausgewählten Gelände vor dem Friedhof. Wurzeln wurden ausgegraben, 25 Kubikmeter Schotter wurden aufgefüllt und verdichtet. Danach setzte ein Team von fleißigen Alleskönnern Rabatten, Bodenplatten und Pflaster. Die Gemeinde beteiligte sich an der Finanzierung mit 4500 Euro, u.a. für vier Blutahornbäume, Schotter, Rabatten und Pflaster. Die gelieferten Sitzgarnituren wurden montiert und aufgestellt. Inzwischen war die Idee für eine ebenerdige Kräuterschnecke geboren.
Wieder fanden sich Ehrenamtliche, die diese Schnecke planten und ausführten. Bald waren über fünfzig Kräuter dazwischen gepflanzt und ausgeschildert. Im Gespräch fand man die nächsten Bausteine, einen Barfußpfad und Sinneskreise. Mehrere Entwürfe wanderten in den Papierkorb, bevor man sich für die jetzige Form und die Feldfüllungen entschied. Alle Felder wurden in einer Großaktion von Kindern und Helfern gefüllt: Kies, Sand, Holzschnitzel, Glas, Mulch, ….
Wolf Gartenbau füllte 90 Kubikmeter Boden auf, baute ein Bewässerungssystem ein, und verlegte den Rollrasen, der seitdem fleißig gewässert, gedüngt und gemäht wurde. Außerdem entstand ein Wasserspiel, das solar mit Energie versorgt, inzwischen auch ein Anziehungspunkt für Vögel und Insekten geworden ist.
Gartenfreunde und der Vorsitzende sorgten für die weitere Bepflanzung mit Stauden und Sträuchern.
Lob für die beachtenswerte Gemeinschaftsleistung gab es auch von Bürgermeister Jens Machnow, MdL Martina Gießübel und Vereinsfreund MdL Gerhard Eck, dem Wolf zur jüngsten Auszeichnung gratulierte.
Auf den Fotos:
Trotz der Terminfülle honorierten Ehrengäste die gelungene Gemeinschaftsaktion des VGL Grettstadt mit ihrer Anwesenheit. Von links: Gerhard Eck, Pfarrer Thomas Klemm, Michael Geck, Thomas Siepak, Jens Machnow, Martina Gießübel, Bernd Wolf und Christine Bender.
Ohne Ehrenamtliche läuft (fast) nichts. Deshalb nutzten die Vorsitzenden Bernd Wolf und Frauke Schmitt (Bildmitte) die Einweihungsfeier, um offiziell den anwesenden Helfern zu danken. Dank auch jenen, die nicht auf dem Foto sind.
Der neu entstandene Platz der Begegnung: Sitzplatz mit Bäumen und Wasserspiel, Kräuterspirale, Barfußpfad, Sinneskreise und viele Stauden – ein Platz für Menschen, Vögel und Insekten.
Text: Ruth und Peter Volz
Fotos: Peter Volz


