Spitze Zungen: Der Paukenschlag und die möglichen Folgen

Spitze Zungen: Der Paukenschlag und die möglichen Folgen

Dass diese Pressekonferenz einen Zugriffsrekord auf www.mainfranken.news auslöste, ist nur das eine. Gut für´s Portal natürlich. Was die Entscheidung von Sorya Lippert für Schweinfurt auslöst, kann aktuell nur vermutet werden. Für die CSU, bundesweit gerade im Hoch, ist es für die Stadt gesehen der denkbar größtmögliche Tiefschlag.

Die SPD hingegen, bundesweit auf erschreckender Talfahrt und aus gesamtbayerischer Sicht nahezu unbedeutend, darf nun erstmal Oberwasser genießen – im Wissen, dass der innere Zirkel der CSU seit Freitagmorgen wohl geschockt sein dürfte angesichts der Außenwirkung, die so eine Entscheidung hat. Wenn eine amtierende zweite Bürgermeisterin, immerhin ja das stellvertretende Stadtoberhaupt, einfach mal so von – nur für Außenstehende – heute auf morgen die Seiten wechselt. Von der CSU zur SPD.

Und schon sind wir beim Thema Oberbürgermeister-Wahlen. Für den März 2026 steht Ralf Hofmann schon länger als Kandidat fest, hat anscheinend mit Sven Schröter eine Art Wahlkampf-Manager und mit ihm jemanden, der nur eines kennt: Gewinnen.

Hofmann ist einer, der im Leben steht, der schon immer ein Macher war und ist, der auch weiß, wie man mit Rückschlägen umgehen muss, wenn ein großes Honky Tonk in Schweinfurt oder ein Wikingerfest in Schonungen halt dann doch finanziell eher ein Risiko darstellen und man es eben dann besser nicht mehr veranstaltet.

Vielleicht ist es ja genau das, was Schweinfurt braucht: Jemanden, der sich in die Menschen und ihre Sorgen hinein versetzen kann, der die Arbeit der Tafeln schätzt, der den FC 05 und generell den Lokalsport liebt. Genauso wie die Kleinkultur. Und der vor allem weiß, dass ein Multi-Kulti-Schweinfurt, wie es nun halt mal ist, Chancen bietet und nur dann funktionieren kann, wenn die Menschen ZUSAMMEN leben.

Die in Pakistan geborene Sorya Lippert ist bezüglich des Themas Integration eine ideale Hilfe, wenn sie fortan Ralf Hofmann unterstützt. Auch beim Thema Klima, das für einen künftigen OB in Schweinfurt ein ganz entscheidendes sein muss. Wenn jetzt noch die Grünen der Stadt entscheiden würden, keinen eigenen Kandidaten aufzustellen, statt dessen Ralf Hofmann zu pushen und ab der nächsten Periode dann als Rot-Grün und mit Hilfe der Freien Wähler oder Ulrike Schneider Umweltsachen anzupacken, dann könnte Schweinfurt gerettet werden. Zumindest klimatechnisch.

Klar, es gibt viele andere Sorgen, gerade finanzieller Art; Probleme, die nach Lösungen schreien, die Stand heute nahezu unlösbar erscheinen. Der nächste OB wird anpacken müssen. Ob die Gewerbesteuer aus der Großindustrie irgendwann mal wieder so fließt wie früher? Eher zweifelhaft! Schweinfurt aber bietet so viel und ist liebens- und lebenswert.

Brückenschlag zum Fußball: Aus Cottbus und Düsseldorf kommen im August die ersten Gästefans zum FC 05, jeweils wohl in vierstelliger Zahl. Sich etwas einfallen zu lassen, damit die Menschen aus Brandenburg und dem Rheinland, spät er auch mindestens 18 weitere Male aus ganz Deutschland, nicht nur für 90 Minuten ins Stadion gehen, sondern auch mal in die Stadt, damit ein paar Euro hängen bleiben…, sich da was auszudenken, das kann Ralf Hofmann wohl mehr als jeder andere.

Mutmaßlich hätte er auch eine Lösung gefunden, wie man die Brauerei Roth doch weiter bei den Schnüdeln einbinden kann, um sie nicht zu verärgern und hunderten Bierfreunden in Schweinfurt vor den Kopf zu stoßen. „Brückenbauer“ nennt man solche Leute, die sowas können. Und Brückenbauer braucht die Stadt Schweinfurt. Stefan Labus wäre ein weiterer, der sowas könnte.

Doch der Hauptrivale von Ralf Hofmann wird mutmaßlich Oliver Schulte heißen. Ein CSU-Stadtrat, der bei den Sitzungen der letzten Jahre eher weniger in Erscheinung trat und sich genauso vornehm zurück hielt, wie das vor 2010 Sebastian Remelé machte. Den kannte in der Stadt bei zu seiner Wahl kaum jemand. Ralf Hofmann ist zwar kein bunter Hund, aber etabliert. Und eigentlich über Parteigrenzen hinaus beliebt. Dass ihn nun Sorya Lippert unterstützt, ist ein Paukenschlag, der noch ein paar Tage bis Wochen nachhallen wird.

Michael Horling
redaktion@mainfranken.news

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