80 Jahre nach der Flucht: Die Familie Katzmann besucht ihre Heimatstadt Würzburg

80 Jahre nach der Flucht: Die Familie Katzmann besucht ihre Heimatstadt Würzburg

WÜRZBURG – In ganz Würzburg wüteten während des Novemberpogroms 1938 die Nazis, zerstörten jüdische Geschäfte, schändeten die Synagoge, misshandelten jüdische Mitbürger. Als die Nazi-Schergen schließlich sein Wohnhaus stürmten, kam Alfred Katzmann dabei unter ungeklärten Umständen ums Leben.

Seine Witwe setze ab da alles daran, auszureisen, konnte aber erst 1941 mit Sohn Hanns (John), der 1929 in Würzburg geboren worden war, in die USA emigrieren.

Jetzt sind seine Nachfahren in seine Heimatstadt Würzburg zurückgekehrt, um die Heimat ihres Vorfahren kennenzulernen. Bei einem Empfang im Wenzelsaal trugen sich Gary und Martin Katzmann sowie Susan Katzmann-Horner in das Goldene Buch der Stadt Würzburg ein. „Wir heißen Sie herzlich willkommen in einer Stadt, die seit der Zeit des Nationalsozialismus, der Ausgrenzung und des Hasses einen langen Weg hinter sich hat“, sagt Oberbürgermeister Martin Heilig: „Würzburg ist jetzt geprägt von Versöhnung, Frieden, Freiheit und dem Glauben an eine bessere Zukunft.“ Würzburg stehe für eine offene, plurale Gesellschaft und für eine Stadt, die sich dafür einsetze, dass sich die Schrecken des Nationalsozialismus nie wiederholen.

Gary Katzmann bedankte sich im Namen der Familie für die große Wertschätzung die ihnen entgegengebracht wird, aber auch für den Einsatz für die Menschenwürde.

Auf dem Bild: Gary Katzmann trägt sich in das Goldene Buch der Stadt Würzburg ein. Foto: Christian Weiß

Comments

No comments yet. Why don’t you start the discussion?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert