SCHWEINFURT/HAGEN – Gleich zweimal „Glück im Unglück“ hatte die C.D. Wälzholz GmbH & Co. KG über den Jahreswechsel 2024/25 – dank neu installierter Hard- und Software von SKF für die Maschinenzustandsüberwachung.
Wenige Wochen nach der Bestückung eines stark beanspruchten Quarto-Walzgerüsts mit drahtlosen Sensoren schlug die SKF-Überwachungssoftware Observer zweimal Alarm. Und beide Male konnten längere Stillstandzeiten oder gar größere Schäden im Werk rechtzeitig vermieden werden.
Doch der Reihe nach. Das SKF-Kompetenzteam für wichtige Metals Kunden hatte schon lange nach einem passenden Setup für die anspruchsvolle Umgebung im Hagener Kaltzwalzwerk der Waelzholz Gruppe gesucht. In den einzelnen Gerüsten dort haben Wälzlager aufgrund der hohen Walzkräfte und des hochfesten Materials, das dort kalt bearbeitet wird, eine vergleichsweise geringe Lebensdauer. Diese möglichst exakt zu prognostizieren und ungeplante Ausfälle mit längeren Maschinenstillständen zu vermeiden waren das Hauptziel der jüngsten Maßnahme zur Zustandsüberwachung.
Vier robuste drahtlose Sensoren direkt an den vierreihigen Kegelrollenlagern im Walzgerüst und ein WLAN-Datensammler in unmittelbarer Nähe liefern Zustandsdaten in Echtzeit an das SKF Rotating Equipment Performance Überwachungscenter. Die dort erstellten automatischen und manuellen Analysen werden dem Kunden sowohl per App auf dessen Mobilfunkgeräten als auch über die Anwendersoftware SKF Observer zur Verfügung gestellt.
Sechs Wochen nach Inbetriebnahme schlug das System erstmals Alarm. Erkannt wurden erste, noch feine Ausschläge im Schwingungslevel des Gerüsts. Wenige Zeit später konnte vor Ort auch ein erhöhter Geräuschpegel wahrgenommen werden. Ursache war eine der Walzen, deren Lauffläche Beschädigungen an der Oberfläche aufwies. Dauerhaft hätte dies die Produktqualität beeinflusst und einen Lagerschaden nach sich gezogen. In diesem Fall konnte das Lager gerettet werden noch bevor der Schaden vor Ort augenscheinlich geworden war.
Nach einer Betriebspause über Weihnachten die nächste Alarmierung des Überwachungssystems: Erneut wurde ein erhöhtes Schwingungslevel registriert und der Kunde unmittelbar verständigt. Dieses Mal wurde das Wälzlager ausgebaut und inspiziert – und siehe da: An einem halben Dutzend der Wälzkörper hatte sich während der Standzeit im Dezember Stillstandskorrosion festgesetzt. Auch in diesem Fall hätte ein weiterer Betrieb zu einem Lagerschaden und längerem Maschinenausfall geführt. So aber konnten die Rollen wiederaufbereitet und das Lager erfolgreich für den fortgesetzten Betrieb rekonditioniert werden.
Benjamin Michael, SKF Key Account Manager im Bereich Metals, ist sich sicher: „Wenn wir binnen weniger Wochen zwei beginnende Schäden frühzeitig feststellen und Folgeschäden vermeiden konnten, dann haben wir bei einem fabrikweiten Einsatz der SKF-Zustandsüberwachung ein riesiges Potenzial, um dem Kunden Geld zu sparen und die Maschinenlaufzeit erheblich zu erhöhen.“ Auch bei Waelzholz ist man von den ersten Ergebnissen angetan. „Wir werden diesen vielversprechenden Weg mit SKF weitergehen und so die Produktivität in unserem Werk weiter steigern“, betont Joachim Krah, verantwortlich für die mechanische Instandhaltung am Standort Plettenberg.
Auf dem Bild: Im Rotating Equipment Performance Center von SKF laufen die Daten der Zustandsüberwachung zusammen.
Foto SKF/Holger Laschka
Über SKF:
SKF ist ein weltweit führender Anbieter von innovativen Lösungen, die der Industrie helfen, wettbewerbsfähiger und nachhaltiger zu werden. Indem wir Produkte leichter, effizienter, langlebiger und reparierbar machen, helfen wir unseren Kunden, die Leistung ihrer rotierenden Maschinen zu verbessern und die Umweltbelastung zu reduzieren. Unser Angebot rund um die rotierende Welle umfasst Lager, Dichtungen, Schmierstoffmanagement, Zustandsüberwachung und Dienstleistungen. Die 1907 gegründete SKF ist in rund 130 Ländern vertreten und hat weltweit etwa 17.000 Vertriebsstandorte. Der Jahresumsatz im Jahr 2024 betrug 98.722 Mio. SEK (~ 8,9 Mrd. €) und die Zahl der Mitarbeiter 38.743.
www.skf.com
In Deutschland zählt SKF rund 5.500 Beschäftigte. Davon arbeiten ca. 3.200 in Schweinfurt, Hauptsitz der SKF GmbH und größter Produktionsstandort der SKF-Gruppe.
www.skf.de
® SKF ist eine eingetragene Marke der SKF-Gruppe.
Über Waelzholz:
Das 1829 gegründete Familienunternehmen Waelzholz mit Sitz in Hagen beschäftigt weltweit 2.300 Mitarbeiter. An Produktionsstandorten in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien produziert der Technologieführer etwa 780.000 t hochwertige kaltgewalzte Stahlbänder und -profile pro Jahr. Mit einem breiten Spektrum an Stahlwerkstoffen bietet Waelzholz innovative Lösungen für Kunden aus der Automobilindustrie, dem Energiesektor sowie dem Industriegüterbereich, so z.B. dünne Elektrobänder für umweltschonende elektrische Fahrantriebe oder hochfeste Federstähle für Sicherheitsgurtsysteme. Der Technologieführer berät seine Kunden individuell und fertigt Werkstoffe mit passgenau eingestellten Leistungsmerkmalen.