Vom Job her „süß & lecker“: In Schweinfurt produzieren 200 Beschäftigte Nahrungsmittel

Vom Job her „süß & lecker“: In Schweinfurt produzieren 200 Beschäftigte Nahrungsmittel
Foto: NGG | Tobias Seifert

SCHWEINFURT – Schweinfurt kann lecker und macht satt: Insgesamt 12 Betriebe mit immerhin rund 200 Beschäftigten in Schweinfurt produzieren Nahrungsmittel. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hingewiesen. Die NGG Unterfranken beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur.

Die Gewerkschaft hat für alle Jugendlichen in Schweinfurt, die vor dem Start ins Arbeitsleben stehen und eine Ausbildung suchen, eine Botschaft parat: „Essen und Trinken – das geht immer. Die Ernährungsbranche bietet relativ krisensichere Jobs“, sagt Ibo Ocak von der NGG Unterfranken. Außerdem zahle gerade die Lebensmittelindustrie gute Löhne. Dafür habe sich die Gewerkschaft am Tariftisch stark gemacht – von der Süßwarenindustrie über die Brauereien bis zu den Molkereien.

Die NGG Unterfranken kritisiert allerdings, dass in vielen Schweinfurter Schulen die Berufsorientierung oft zu kurz komme. „Junge Menschen aufs Berufsleben vorzubereiten, bedeutet auch, mit ihnen Job-Perspektiven zu besprechen. Von der Lebensmitteltechnik übers Labor bis zum Lager mit seiner Logistik: Das Spektrum an Ausbildungsberufen, in die junge Menschen bei der Lebensmittelherstellung einsteigen können, ist enorm breit. Aber es spielt in den Abschlussklassen vieler Schulen leider überhaupt keine Rolle. Das muss sich dringend ändern“, so Ocak.

Dabei sei das Produzieren von Lebensmitteln „ein weites Feld mit spannenden Jobs“: von der Milch bis zum Müsliriegel und vom Materialeinkauf bis zum Marketing. Auch wenn es darum gehe, über die Rolle von Gewerkschaften zu informieren, sei „bei vielen Schulen in Schweinfurt noch Luft nach oben“, kritisiert der Geschäftsführer der NGG Unterfranken, Ibo Ocak.

Immerhin seien Gewerkschaften die Garanten für faire Löhne und gute Arbeit. „Es ist wichtig, schon in der Schule einen entscheidenden Begriff aus dem Arbeitsleben zu lernen: Das Wort ‚Tariflohn‘ gehört ins Vokabelheft. Jugendliche müssen wissen, dass Gewerkschaften oft hart mit den Arbeitgebern ringen, um die Lohnlatte so hoch zu legen, dass man mit dem, was man verdient, auch gut leben kann“, so Ibo Ocak. Das gehöre zum „ABC des Arbeitslebens“ – und damit auf die Unterrichtspläne der Schulen. „Andernfalls lassen sich junge Menschen später viel zu leicht über den Tisch ziehen, wenn sie einen Arbeitsvertrag unterschreiben“, warnt der Gewerkschafter.

Vor dem ersten Arbeitsvertrag sollte allerdings eine Ausbildung stehen, so die NGG Unterfranken. Wer als Azubi Tipps und Hilfe brauche, könne sich an das Internetforum der Jugend im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB-Jugend) wenden: www.dr-azubi.de. „Hier bekommen Azubis schnell, unkompliziert und kostenlos kompetente Antworten auf die Fragen, die ihnen auf den Nägeln brennen“, sagt Ibo Ocak. Außerdem können sich Azubis genauso wie Berufstätige auch an die NGG Unterfranken wenden, wenn sie in den Branchen der NGG arbeiten:
(0931) 150 86-0 oder region.unterfranken@ngg.net.

Die Gewerkschaft decke ein breites Spektrum ab: Hotels und Gaststätten genauso wie die komplette Lebensmittelherstellung – vom Bier bis zum Brot und Burger, von der Cola bis zum Croissant und Camembert, von der Milch bis zum Müsliriegel und zur Möhre, vom Käse bis zum Kotelette und Kasslerbraten.

Übrigens: Im Landkreis Schweinfurt produzieren 41 Betriebe mit rund 1.430 Beschäftigten Nahrungsmittel, im Landkreis Rhön-Grabfeld sind es 34 mit 580, im Landkreis Haßberge 29 mit 1020. In Stadt und Landkreis Würzburg oder in den Regionan Bad Kissingen, Kitzingen udn Main-Spessart gibt es anscheinend keine solchen Betriebe, jedenfalls meldet die NGG Unterfranken diesbezüglich keine Zahlen.

Auf dem Bild: Mal voller, mal leerer: der Einkaufskorb. „Aber irgendetwas ist immer drin. Denn Lebensmittel werden jeden Tag gebraucht. Wer sie herstellt, hat deshalb auch einen relativ krisensicheren Job“, sagt die NGG Unterfranken. Als Gewerkschaft vertritt sie die Interessen von Beschäftigten der Ernährungswirtschaft.
Foto: NGG | Tobias Seifert

Comments

No comments yet. Why don’t you start the discussion?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert