WÜRZBURG – „Expand your Horizon“: Den eigenen Horizont erweitern war das Motto des Projektseminars von Schülerinnen und Schüler der elften Jahrgangsstufe des Röntgen-Gymnasiums Würzburg (RGW). Im Rahmen dessen haben die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten ein interkulturelles Event an ihrer Schule für internationale THWS-Studierende organisiert.
Die Studierenden stammen aus Indien und studieren an den beiden THWS-Standorten Würzburg sowie Schweinfurt sogenannte englischsprachige TWIN-Studiengänge. Die Veranstaltung im RGW führten die Schülerinnen und Schüler komplett auf Englisch durch.
Zur Vorbereitung traf Konzeptentwicklerin Claudia Wegmann vom Schulteam der THWS die Schülerinnen und Schüler zu einer Kick-off-Veranstaltung, in der das Projekt vorgestellt wurde und einem Meilensteintreffen: „Die Gruppe hatte kreative Ideen, die sie engagiert umsetzten – der Beweis dafür ist die gelungene Veranstaltung heute. Das P-Seminar ist für sie eine wunderbare Gelegenheit, in Kontakt mit internationalen Studierenden zu kommen und so den interkulturellen Austausch zu fördern. Gleichzeitig können die Teilnehmenden ins Eventmanagement hineinschnuppern und verschiedene Bereiche der Veranstaltungsorganisation kennenlernen“.
Unter der Leitung von Englischlehrerin Sonja Senger bietet das P-Seminar „Expand your Horizon – Organisation eines interkulturellen Events für internationale Studierende der THWS“ nicht nur die Chance, erste Kontakte mit der THWS herzustellen, sondern auch englische Sprachekenntnisse zu intensivieren. „Mit dem P-Seminar möchten wir unseren Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit geben, ihre sozialen, interkulturellen und digitalen Kompetenzen zu stärken“, so Sonja Senger. Bereits seit 2011 kooperiert die THWS mit dem RGW in diesem Zusammenhang.
Aufgaben und Herausforderungen
Im Rahmen dieses P-Seminars hatten die Elftklässlerinnen und Elftklässler die Aufgabe, das interkulturelle Treffen für die THWS-Studierenden zu planen, zu organisieren und durchzuführen. Dabei gab die Hochschule die Rahmenbedingungen vor, zum Beispiel eine Einladung für das Event an die Studierenden zu erstellen, was die Schülerinnen und Schüler in Form eines Videos umsetzten und dem Hochschulservice International bereits drei Monate zuvor vorlegte.
Die größte Hürde lag darin, das Vorhaben zu finanzieren. An der Schul-Faschingsfeier verkauften die Elftklässlerinnen und Elftklässler hierfür Getränke und Laugengebäck. Daneben hatten die Jugendlichen die Technik bereitzustellen, die für das interkulturelle Event nötig war. Eine weitere Aufgabe bestand darin, die Möglichkeit zum interkulturellen Austausch zu schaffen, um den Studierenden die Kultur ihres Gastlandes nahezubringen.
Speed-Dating, Olympiade und Völkerball
Nach monatelanger Planung konnten die Schülerinnen und Schüler die Studierenden endlich in ihren Schulräumen willkommen heißen. Zu Beginn stellten zwei von ihnen die Historie des Schulgebäudes und dessen Namensgeber den Studierenden vor und präsentierten das von ihnen ausgedachte Programm für den Nachmittag. Zur Stärkung gab es ein selbst gemachtes Buffet mit erfrischenden Getränken und vegetarischen Spezialitäten.
Das Speed-Dating bestand in Kennenlerngesprächen zwischen je einer Schülerin bzw. einem Schüler sowie einer Studentin bzw. einem Studenten. Nach jeweils zwei Minuten wurden die Gesprächspersonen gewechselt. Dafür stellten die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten Fragen nach Freizeitgestaltung, thematisierten aber auch Religion oder den Einfluss deutscher Kultur auf ihr aktuelles Leben.
Eine Schülerin berichtet: „So groß sind die Unterschiede in Bezug zu den Hobbies gar nicht. Alle Studierenden nannten mir Filme schauen, lesen und Musik hören als ihre Lieblings-Freizeitbeschäftigung – das ist bei mir und meinem Freundeskreis nicht anders!“ Eine Klassenkameradin ergänzt: „Dieses ,Speed-Datingʼ war für mich eine passende Gelegenheit, mit neuen Menschen ins Gespräch zu kommen. Was ich aus diesem Tag mitnehme: Trotz bester Planung ist Improvisationstalent gefragt, wenn die Veranstaltung dann durchgeführt wird. Dies ist eine tolle Erfahrung und das Learning hieraus nehme ich für meine Zukunft mit.“
Für das P-Seminar hatten die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten drei Leistungsnachweise zu erbringen: Neben zwei benoteten Referaten über ein Projektmanagement-Thema sowie ein Indien-Referat besteht ein Nachweis aus einer Projektarbeit – dem P-Seminar, das die Schülerinnen und Schüler in ihrem elften Schuljahr vorzubereiten und durchzuführen hatten. Der dritte Leistungsnachweis ist ein Portfolio.
„Die langjährige, gute Zusammenarbeit mit dem RGW ist der Hochschule ein wichtiges Anliegen“, betont Claudia Wegmann. Zu sehen, wie kreativ und unterschiedlich die Events geplant und durchgeführt werden, sei jedes Jahr wieder eine große Freude.
Auf den Fotos:
Schülerinnen und Schüler des Röntgen-Gymnasiums Würzburg sowie deren Englischlehrerin Sonja Senger (2. v. li.) gemeinsam mit indischen THWS-Studierenden und Claudia Wegmann, Schulteam THWS (li.) während des P-Seminars (Foto: THWS/Anne Speda)
Um miteinander ins Gespräch zu kommen, überlegten sich Elftklässlerinnen und Elftklässler des RGW ein „Speed-Dating“ Spiel für THWS-Studierende auf Englisch (Foto: THWS/Anne Speda)
Die Elftklässlerinnen und Elftklässler des RGW begrüßten die THWS-Studierenden im Rahmen ihres P-Seminars mit einem selbst finanzierten und hausgemachten Buffet (Foto: THWS/Anne Speda)
Frisch gestärkt kommen Schülerinnen und Schüler des RGW auf englischer Sprache ins Gespräch mit Studierenden der THWS (Foto: THWS/Anne Speda)
Schülerinnen und Schüler der elften Jahrgangsstufe des RGW beim gemeinsamen Völkerballspiel mit THWS-Studierenden im Rahmen des P-Seminars (Foto: THWS/Claudia Wegmann
Über die THWS
Die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) zählt zu den größten Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Bayern und steht seit ihrer Gründung im Jahr 1971 für Exzellenz in Lehre und angewandter Forschung. Mit rund 9.000 Studierenden und einem breit gefächerten Angebot von mehr als 60 Studiengängen deckt die THWS ein weites Spektrum ab, das von Technik über Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Sprache bis hin zu Gestaltung reicht. Die THWS ist nicht nur regional in Franken und Bayern verwurzelt, sondern auch stark international ausgerichtet, was sich in zahlreichen Kooperationen und Austauschprogrammen weltweit und nicht zuletzt in einem vielseitigen englischsprachigen Studienangebot widerspiegelt.




