„Werneck goes to Josef“: Zwei Krankenhäuser planen eine Neuausrichtung der stationären Patientenversorgung

„Werneck goes to Josef“: Zwei Krankenhäuser planen eine Neuausrichtung der stationären Patientenversorgung
Foto: Alexandra Braulik

SCHWEINFURT / WERNECK – Der geplante Schulterschluss zwischen dem Krankenhaus St. Josef in Schweinfurt und dem Krankenhaus Markt Werneck nimmt konkrete Formen an: In dieser Woche haben die Träger beider Einrichtungen hierzu eine Absichtserklärung unterzeichnet. Ziel ist es, bis zum Jahreswechsel den Krankenhausbetrieb neu auszurichten und zusammen zu legen.

Das Krankenhaus Markt Werneck hat sich über viele Jahre als Belegkrankenhaus mit orthopädischem Schwerpunkt einen exzellenten Ruf erarbeitet. Trotz des medizinisch hochwertigen Angebots verliert dieser Versorgungsbereich im Zuge der bundesweiten Einführung der neuen Leistungsgruppenstruktur ab 2027 die Voraussetzung für den Fortbetrieb in der bisherigen Form.

Am Krankenhaus St. Josef in Schweinfurt besteht der Bedarf an einer stärkeren orthopädischen Profilierung. „Die Region verliert hier kein medizinisches Angebot – wir verlagern es dorthin, wo es weiterentwickelt werden kann“, erklärt Dr. Frank Wellmann vom Sana-Klinikmanagement. „Durch die Integration entsteht eine stabile Struktur, die den orthopädischen Bereich sogar weiter stärken kann – unter Einbindung der bewährten Belegärztin-nen und -ärzte.“

Ein zentraler Baustein der Neuorganisation wird künftig die neu gegründete Krankenhaus St. Josef gGmbH sein, die unter dem Management der Sana Kliniken AG stehen wird. Sie wird die neue Trägerstruktur bilden und soll sich langfristig als feste Größe in der regionalen Versorgungslandschaft etablieren.

Die ersten Gespräche mit den Verwaltungs- und Betriebsräten in Werneck verliefen erfolgreich und in überaus konstruktiver Atmosphäre. „Sie haben uns in unserem Vorhaben bestärkt“, so Dr. Wellmann weiter. „Jetzt gilt es mit Fingerspitzengefühl, Pragmatismus und viel Engagement aus einem guten Konzept eine funktionierende neue Struktur zu formen.“

„Wir schaffen hier eine tragfähige Lösung, die Versorgungsqualität erhält, Arbeitsplätze sichert und neue Entwicklungsperspektiven für die Mitarbeitenden bietet“, betont Norbert Jäger, Krankenhausdirektor am St. Josef.

Unter dem Motto „Werneck goes to Josef“ wird die Zusammenführung partnerschaftlich erfolgen. Dazu erklärt der Vorstand des Krankenhauses Markt Werneck, Wolfhard Walde, dass dieser Titel auch als Leitmotiv für diesen gesteuerten Veränderungsprozess steht. Die gemeinsame Zukunft kann mit dieser richtungsweisenden Entscheidung der Trägergremien basiert auf der Überzeugung, dass am Ende alle davon profitieren werden.

„Natürlich ist allen Beteiligten bewusst, dass dieser Prozess nur mit viel Engagement und Toleranz zum gewünschten Ergebnis führen kann. Daher auch die bewusste Auswahl dieses Arbeitstitels – er steht nicht für ein Ende, sondern für eine gemeinsame Zukunft. Das Wissen, die Erfahrung und das Engagement des Krankenhauses Markt Werneck sollen im St. Josef weiterleben – als Teil einer modernen Versorgungsstrategie, die Bewährtes erhält und gleichzeitig zukunftsfähig ausgerichtet wird“, so Wolfhard Walde.

Für die Patientinnen und Patienten ändert sich wenig: Ihre Behandlung soll weiterhin in gewohnter Qualität durch die vertrauten Pflegekräfte sowie durch die vertrauten Ärztinnen und Ärzte aus Werneck erfolgen. Die Ärztinnen und Ärzte bleiben an ihren bisherigen Praxisstandorten tätig. Lediglich die stationäre Ver-sorgung wird künftig im Krankenhaus St. Josef erfolgen.

Die Chancen, die sich aus dem Schulterschluss der beiden Häuser ergeben, schätzen beide Krankenhäuser angesichts der gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen als sehr aussichtsreich ein.

Auf dem Foto: Herr Norbert Jäger, Krankenhausdirektor St. Josef, Herr Dr. Frank Wellmann, Sana Kliniken AG, Herr Sebastian Hauck, Bürgermeister Markt Werneck, Herr Wolfhard Walde, Vorstand Kommunalunternehmen Krankenhaus Markt Werneck

Das Krankenhaus St. Josef ist ein katholisches Krankenhaus in Schweinfurt. Es wurde 1931 gegründet und ist das einzige konfessionelle Krankenhaus in Unterfranken. Es versorgt mit über 600 Mitarbeitern jährlich ca. 8.000 stationäre und rund 18.000 ambulante Patienten.

Das Leistungsangebot des Krankenhauses deckt alle verbreiteten Krankheitsbilder ab. Durch die spezielle apparative Ausstattung und die medizinischen Schwerpunkte ergänzen die ambulanten Fachpraxen in idealer Weise das umfassende stationäre Versorgungsangebot.

In einer hauseigenen Berufsfachschule für Krankenpflege werden die Pflegeschülerinnen und Pflegeschüler nach der „Generalistischen Pflegeausbildung“ ausgebildet.

Das Krankenhaus Markt Werneck wird als belegärztliches Krankenhaus mit 40 Planbetten betrieben. Jährlich werden etwa 1.500 chirurgische Patientinnen und Patienten stationär und etwa 4.500 in der Praxisklinik Werneck ambulant behandelt. Gegründet wurde das Krankenhaus im Jahr 1944 als geburtshilfliches Notkrankenhaus.

Foto: Alexandra Braulik

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