Endlich wieder da: Das Tagebuch des absoluten Fußball-Wahnsinns: So war die Relegation 2025

Endlich wieder da: Das Tagebuch des absoluten Fußball-Wahnsinns: So war die Relegation 2025

MAINFRANKEN – Was war das mal wieder für eine aufregende Zeit: Fußball-Meister wurden gekürt, danach Aufsteiger gesucht. Wochenlang spritzen ständig Bier oder Sekt auf die Kamera von Michael Horling, der mit seiner Partnerin Petra Moritz dabei war beim wochenlangen Wahnsinn.

Und obwohl beide in der schönsten Zeit des Jahres sogar ein paar Tage aussetzten und auf entscheidende Spiele verzichteten, teils auch wegen Überschneidungen, sahen sie bei fast 1500 gefahrenen Kilometern zahlreiche Teams beim Jubeln, weilten bei Spielen mit ingesamt 99 Tore und waren ein Teil von zusammen unfassbaren über 31.000 Zuschauern. Eingerechnet sind auch die Meisterspiele vor der Relegation.

Hier das Tagebuch des Wahnsinns:

Zwischen Hartleb und Schramm

Spiel 01: 19. April 2025: Spvgg Roßstadt – SG Maroldsweisach/Altenstein: 1:3
76 Kilometer, 120 Zuschauer

Ausgerechnet die Jungs aus dem geliebten Hartleb-Bierparadies Maroldsweisach eröffneten dieses Jahr den Reigen der Meister und Aufsteiger. Mit einem Titelgewinn, der recht frühzeitig eingefahren wurde nach einer Saison mit letztlich 70 Punkten aus 24 Partien. Sowas schaffen selbst die Bayern nicht mehr! Mit Maximilian Freß (33) und Jonas Steinrichter (30) stellte „Maro“ auch noch das überragende Torjäger-Duo der Schweinfurter A-Klasse 4. Der notwendige Sieg zum vorzeitigen Triumph gelang souverän, die Feier danach fiel lang aus, so dass ein schöner Film enstand auf einem neuen Ground der beiden Schonunger, die so auch endlich mal wieder im Landgasthof Schramm im kleinen Ort Roßstadt einkehren konnten, wo sie auch zuvor schon das Auto parkten.

Warum das Bild: Alles, was man so braucht: Ein Meistershirt, Bier, die Schale und Fäuste.

Gesamtbilanz: 4 Tore, 76 Kilometer, 120 Zuschauer

Zum Glück nur Pils für den Rasen

Spiel 02: 27. April 2025: FC Zeil – SG Obertheres: 3:0
64 Kilometer, 300 Zuschauer

Frühzeitig feierte eine Woche später auch der FC Zeil, der vor Hofheim und Krum in der Kreisklasse einlief, in der sich Maroldsweisach nächste Saison beweisen darf. Hofheim und Krum scheiterten später in der Relegation am Aufstieg, umso wichtiger war diese Meisterschaft für den Traditionsverein aus der schmucken Stadt. Auf dem weitläufigen Gelände kam sogar sowas wie Stimmung auf, erst recht als die einseitige Partie endete und wieder das passiert, wofür man an so einem Tag auf den Fußballplatz geht. Schön, wenn es im Ort eine Brauerei gibt, deren Bier – ein Pils, um den Bock wär´s zu schade gewesen – literweise auf dem Rasen versickerte. Aber auch Sekt war dabei. Zeil dürfte die Kreisliga nächste Saison bereichern. Bis zur Landesliga, wo man mal spielte, ist´s aber noch ein verdammt weiter Weg…

Warum das Bild: Es ist eines von wieder rund 50 entstanden und zeigt den typischen Jubel an solchen Tagen.

Gesamtbilanz: 7 Tore, 140 Kilometer, 420 Zuschauer

Die grün-weiße Gala-Nacht

Spiel 03: 02. Mai 2025: 1. FC Schweinfurt 05 – Würzburger Kickers: 2:1
20 Kilometer, 11.968 Zuschauer

Für Fans der Schweinfurter Schnüdel war es DAS Ereignis der letzten Jahrzehnte. Ausgerechnet mit dem ersten (am Ende gültigen) Sieg gegen den Regional-Erzrivalen seit 2013 gelang der Aufstieg in die 3. Liga. In einem Spiel, bei dem vor allem das Ende im Gedächtnis bleibt, weil die Anhänger der Gäste durch Böller und Raketen unbedingt einen Abbruch erzwingen wollten. Sehr zur Freude der 05er Fans dürfen die Kickers nun weiterhin gegen den befreundeten FC Augsburg 2 ran, währen die Schweinfurter nicht nur nach Rostock reisen. In den Tagen vor diesem Derby überschlug sich das Interesse, so dass aus den erst erhofften 8.000 Zuschauern schließlich 12.000 wurden. Fortsetzung folgt im Profifußball, bald gegen Aachen, Essen oder Duisburg. Es war mal wieder schön mit dem FC 05!

Warum das Bild: Eines von ganz vielen genialen an diesem Abend, das die ausgelassene Freude zeigt. Bei Kevin Fery und Luca Trslic vielleicht auch deshalb, weil die Bierdusche irgendwie daneben geht.

Gesamtbilanz: 10 Tore, 160 Kilometer, 12.408 Zuschauer

Schöner war´s auf dem Walberla

Spiel 04: 04. Mai 2025: SG Knetzgau/Oberschwappach – SG Gädheim/Untereuerheim: 6:1
48 Kilometer, 200 Zuschauer

Mit einem Besuch beim Walberla-Fest in Oberfranken wurde der Tag perfekt eingeleitet. Was gibts´s Schöneres, als nach dem Wandern dann noch einzukehren bei einem Griechen und dazwischen schnell mal einen Fußballmeister zu verarzten? Also auf nach Knetzgau, wo die SG nach nur einer Saison gleich wieder in die Bezirksliga zurückkehrt. Das Spiel gegen den späteren Relegations-Absteiger und künftigen Kreisklassisten ist reine Formsache, entsprechend hält sich der Jubel danach auch ein bisschen in Grenzen. Fußball-Begeisterung entfacht sich schon immer in Knetzgau nur recht schwer. Match vier in dieser Saison mit einem Titel wird wohl nicht zu denen gehören, von denen der Reporter noch seinen nicht vorhandenen Kindeskindern erzählen wird.

Warum das Bild: Fäuste, Schreie, Bier, diesmal ein Pokal: Auch in Knetzgau wurden die Wünsche der Fotografen ausreichend erfüllt.

Gesamtbilanz: 17 Tore, 208 Kilometer, 12.608 Zuschauer

Auf dem Dach bei Werner Lorant

Spiel 05, 10. Mai 2025: SG Hausen/Nordheim – SG Unsleben/Wollbach: 4:0
146 Kilometer, 250 Zuschauer

Die Kindheit in Hausen in der Rhön verbracht: Da wollte der Verfasser dieses Tagesbuchs natürlich dabei sein, wenn der TSV wieder in die Kreisliga Rhön zurück kehrt, was er bereits 2024 versuchte, um in Waldberg an der SG Oerlenbach zu scheitern, die längst aus der Kreisliga abgestiegen ist in dieser Saison. Am Zweitspielort der SG in Nordheim konnte ganz nach Groundhopper-Liebe ein neues Feld bestellt werden zu einer überaus einseitigen Partie, in der sich die Feierlichkeiten früh andeuteten. Eine gepflegte, spritzige Party stand an mit ein bisschen Plauderei. Zu erfahren war, dass vor Ort mal zu einem Pokalspiel zu Werner Lorants Zeiten der FC Schweinfurt 05 zu Gast war und ein paar Zuschauer auf dem Dach des Vereinsheims saßen. Das könnte zumindest beim anstehenden Derby nächste Saison gegen den Nachbarn aus Ostheim wieder der Fall sein, der zwei Wochen danach ebenfalls aufstieg. Am Rande erwähnt: Schon am Tag zuvor führte die Reise in die Rhön, wo aber der SV Rödelmaier sein Meisterspiel gegen Untererthal vergeigte.

Warum das Bild: Bitte jetzt wegschauen, BFV: Das ist böse Pyrotechnik!

Gesamtbilanz: 21 Tore, 354 Kilometer, 12.858 Zuschauer

Die Last Minute-Feier eines ganzen Dorfs

Spiel 06, 16. Mai 2025: TSV Grettstadt – DJK Büchold: 1:2
26 Kilometer, 350 Zuschauer

Zwei Herzen schlagen ach in seiner Brust: Für den Fußball-Reporter war es einerseits bitter mitansehen zu müssen, wie die Grettstadt-Spieler tieftraurig am Boden saßen. Sogar Traänen flossen ausgerechnet bei Spielertrainer Florian Hetzel, ein Super-Typ und absolut einer der Gründe, warum man als Journalist & Fotograf den lokalen Fußball so liebt. Das gilt auch für Niko Wolf auf der Gegenseite der DJK Büchold. In einem Endspiel um den letzten Relegationsplatz zur Bezirksliga war klar, dass Grettstadt ein Punkt genügt, Büchold aber siegen muss, weil parallel Stammheim gewann. Beim Stand von 1:1 lief die 94. Minute, als ein letzter Ball in den Strafraum kam und ausgerechnet Hetzel beim Klärungsversuch das Leder unter die Latte wuchtete. Der Schiedsrichter pfiff sofort danach ab, was dann passierte, erlebt man selten bis nie. Extase pur, ein Dorf feieiert den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Gefühlt halb Büchold war zu der Partie angereist. Grande Finale am Freitagabend, auch wenn parallel dadurch das letzte Spiel der Schnüdel genauso flöten ging wie die Meisterschaften von Rödelmaier und Bad Kissingen. Doch in die Rhön sollte es die nächsten Tage noch ein paar Mal gehen…

Warum das Bild: Jubelbilder schon vor der Relegation: Bücholds Trainer Niko Wolf feierte den Last Minute-Sieg in Grettstadt.

Gesamtbilanz: 24 Tore, 380 Kilometer, 13.208 Zuschauer

Die große Meisterfeier

„Spiel“ 07, 17. Mai 2025: Der Meister feiert
18 Kilometer, ca. 2000 Zuschauer

Der Balkon des Schweinfurter Rathauses zeigt Richtung Marktplatz. Die Treppe zur Diele aber war mitsamt Innenhof der Schauplatz eines besonderen Events zwei Wochen und einen Tag nach dem Meisterspiel der Schnüdel, die sich vor und nach dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt von zahlreichen Fans feiern ließen. Tore fielen nicht, wobei der BFV einen Sieg ohnehin anerkannt hätte aufgrund der Pyrotechnik. Genug der Worte, der kleine Filmbeitrag zeigt alles, was man wissen muss zu diesem Ereignis. Kurz danach hoben die Spieler Richtung einer Insel mit „M“, es soll nicht Meinau gewesen sein…

Warum das Bild: Kristian „Die Zunge aus Kronach“ Böhnlein mit Hut. Pure Freude bei routinierten Schnüdel-Kapitän auf der Rathaustreppe.

Gesamtbilanz: 24 Tore, 398 Kilometer, 15.208 Zuschauer

Hopp oder top – aber für beide

Spiel 08, 17. Mai 2025: TSV Abtswind – VfB Eichstätt: 1:4
84 Kilometer, 460 Zuschauer

Wer lange mit den Schnüdeln feiert, muss dann eben schnell nach Abtswind die knapp 40 Kilometer hasten, um rechtzeitig zu einem „Endspiel“ zu kommen am finalen Durchgang der Bayernliga Nord. Eichstätt brauchte einen Sieg, um im Fernduell mit Eltersdorf die Meisterschaft zu feiern, Abtswind aber auch, um die Relegation gegen den Abstieg zu vermeiden. Es wurde eine recht einseitige Partie mit einer sich früh abzeichnenden Aufstiegsfeier, die dann auch recht heftig ausfiel. Während die Gastgeber schon ahnten, was nun auf sie zukommen würde. Abtswind taucht in diesem Tagebuch später nochmals auf…

Warum das Bild: Eines von ganz vielen Jubelfotos, die für den in Eichstätt erscheinenden Donaukurier entstanden sind. Auf den Meisterbrillen des VfB steht CHAM-PIONS, getrennt auf beiden Gläsern. Gegen Cham verloren die Jungs zuvor zuhause, sonst wären sie schon als Titelträger nach Abtswind gereist und die Bilder wären gar nicht entstanden.

Gesamtbilanz: 29 Tore, 482 Kilometer, 13.668 Zuschauer

Wenn sich Zwei streiten, freut sich die Zweite

Spiel 09, 18. Mai 2025: DJK Schweinfurt – TSV Ettleben/Werneck 2: 0:1
22 Kilometer, 190 Zuschauer

Eigentlich stand um 13 Uhr an diesem Sonntag schon ein Meisterspiel an. Doch die nicht antretende Schonunger Reserve verhalf den Freien Turnern Schweinfurt 3 vorab zum Titelgewinn in der A-Klasse. Also nur eine Partie zur regulären Zeit, ebenso in der Stadt, an der Bellevue der DJK, wo der TSV Ettleben/Werneck einfach „nur“ einen Sieg brauchte, um die Tabellenführung ins Ziel zu retten, weil die Woche zuvor sich Grafenrheinfeld und Arnstein mit einem Remis trennten und die Reserve so vorbei zog. „Wenn sich Zwei streiten, freut sich die Zweite“, stand daher auf den Meister-Shirts. Doch es sah fast danach aus, als hätte man sie umsonst anfertigen lassen. Denn dem Tabellenführer wollte das Tor nicht gelingen. Es dauerte wieder – unfassbar nach dem, was zwei Tage vorher passiert – bis zur 94. Minute, ehe es dann doch viel und der nächste große Jubel stattfand nach der ersten Explosion als Folge des 0:1. Viel Spaß beim Ansehen des Filmbeitrags!

Warum das Bild: Was von oben kommt, das ist meistens gut. Auch wenn es nach Fußball-Meisterschaften oft klebt und nicht wirklich gut riecht als Haarshampoo.

Gesamtbilanz: 30 Tore, 504 Kilometer, 13.858 Zuschauer

Das Ende des Fußball-Märchens

Spiel 10, 20. Mai 2025: DJK Büchold – TSV Großbardorf 2: 5:6 nach Elfmeterschießen
68 Kilometer, 950 Zuschauer in Reitersweisen

Niko Wolf wusste: Wenn das Fußball-Märchen nochmals weitergeht, dann wird Bücholds Trainer seinen gebuchten Flug am Freitag danach auf Malle stornieren müssen. Doch er durfte dann doch etwas niedergeschlagen in den Bierkönig. Weil in Reiterswiesen vor fast 1000 Fans letztlich verdient die Großbardorfer Reserve feierte. Trotz 1:0 für Büchold mit Riesenjubel, postwendend dann aber dem Ausgleich und einer folgenden Abwehrschlacht des Dorfvereins. Schwer vorstellbar, dass die DJK nochmals um den Aufstieg in die Bezirksliga spielen wird. Als Wolf kam, war man noch A-Klassist.

Warum das Bild: Als Bücholds frisch für´s Elfmeterschießen eingewechselter Torhüter Adrian Stock den ersten Veruch der Großbardorfer parierte und die DJK traf, da sah es nach einer Fortsetzung des Märchens aus. Doch wie eigentlich fast immer drehte sich dann doch alles nochmals.

Gesamtbilanz: 41 Tore, 572 Kilometer, 14.808 Zuschauer

Kerwa hier, Menschenauflauf da

Spiel 11, 23. Mai 2025: SG Eltmann – SC Trossenfurt-Tretzendorf: 6:3 nach Elfmeterschießen
68 Kilometer, 1624 Zuschauer in Ebelsbach

Die Tage zuvor hatte sich ein bisschen Fußball-Müdigkeit eingestellt mit dem unerwarteten Verzicht auf heiße Partien, wie es sie in Heidenfeld, Aidhausen, Frammersbach, Sand oder Ettleben gab. Das Problem: Einfach zu viele Spiele und eine Auswahl, die Entscheidung fiel schwer und zwei Tage zugunsten der Couch. Nun aber: Das Duell zweier Nachbarn um den Einzug ins Finale der Bezirksliga-Relegation ließ sich verbinden mit einem Kerwa-Besuch im Brauerei-Gasthof Kundmüller. Danach endete der Traum der Trossenfurter um Altstar Thorsten Schlereth. Draamatisch erst im Elfmeterschießen gegen die jubelnde SG Eltmann, für die es wenige Tage später bitter wurde…

Warum das Bild: Der absolute Relegations-Wahnsinn: Das Derby zog fast 1700 Zuschauer an, obwohl Eltmann in der Liga selten vor mehr als 100 spielt…

Gesamtbilanz: 50 Tore, 660 Kilometer, 16.432 Zuschauer

Kurzschnuppern beim Heimspiel

Spiel 12, 24. Mai 2025: SG Hofheim/ Goßmannsdorf – SG Sulzheim/Alitzheim: 2:3 nach Verlängerung
4 Kilometer, 648 Zuschauer in Schonungen

Nun stand ein Marathon-Samstag an vor einem noch mehr Marathon-Sonntag. Und daher beim „Heimspiel“ in Schonungen nur ein Kurzbesuch der Partie, in der Hofheim in Führung ging und letztlich trotzdem alle Aufstiegs-Hoffnungen begraben musste, während Sulzheim – beide Teams als SG – im Rennen blieb, um letztlich vier Tage später aufsteigen zu dürfen. Ach, wenn doch auch mal bei den Schonungern bei einem Heimspiel wenigstens halbweg so viel los wäre…

Warum das Bild: Da hatten sich die Hofheimer und Goßmannsdorfer Fans ja schon etwas ausgedacht. Farbenfroh wurde angefeuert. Allerdings ohne Erfolg.

Gesamtbilanz: 55 Tore, 664 Kilometer, 17.080 Zuschauer

Kräuter Mix künftig in der Landesliga

Spiel 13, 24. Mai 2025: TSV Abtswind – TuS Frammersbach: 0:1
1162 Zuschauer, 84 Kilometer

Nach der Niederlage im Hinspiel musste Abtswind nun gewinnen, um den Abstieg in die Landesliga zu vermeiden. Das klappte nicht. Frammersbach zog in die zweite Runde ein. Und sollte wenige Tage später sein Hinspiel in Stadeln bei Fürth mit 0:4 verlieren, weshalb das Rückspiel im Spessart an Spannung verlor – und der Verfasser dieses Tagebuchs eine Woche später auf die an sich geplante Reise mit zuvor dem gelungenen Aufstieg von Bayern Alzenau rund 40 Kilometer entfernt verzichtete. Beim Besuch in Abtswind wurde das Auto diesmal erstmals mitten im Ort abgestellt. Der Aufenthalt war wieder nur kurz, weil die Einkehr geplant wurde im Brauerei-Gasthof Wolf in Rüdenhausen mit einer Stärkung für das danach noch anstehende Abendspiel, bei dem klar war: Ein Team wird den Aufstieg bejubeln können.

Warum das Bild: Ein Zweikampf vor großer Kulisse im Kräuter Mix-Stadion

Gesamtbilanz: 51 Tore, 748 Kilometer, 18.242 Zuschauer

Keine Ahnung

Spiel 14, 24. Mai 2025: TSV Grafenrheinfeld – Viktoria Krum: 4:1
720 Zuschauer in Sennfeld, 24 Kilometer

Keine Ahnung, warum das Lokal der Waldsportanlage in Sennfeld genau so heißt. Beim Ankommen jedenfalls nach der Einkehr in Rüdenhausen war die Partie bereits entschieden und freute sich die Hälfte der Zuschauer auf das, was nun kommen sollte. Bürgermeister Christian Keller trommelte die Tage zuvor in Heidenfeld und trompetete nun seinen TSV zum Sieg. Danach folgte ein bisschen Party mit dem TSV als Rückkehrer in eine Kreisliga, die in den Tagen danach weiteren Derby-Zuwachs bekommen sollte. Eigentlich fehlen da nur noch die Sennfelder… Krum hatte drei Tage zuvor zumindest die Gädheimer zurück in die Kreisklasse gestoßen und letztlich trotz des verpassten Aufstiegs trotzdem eine ordentliche Runde gespielt. Ein ereignisreicher Tag endete ohne allerdings die ganz große Dramatik oder Euphorie.

Warum das Bild: „Bitte jetzt jubeln!“ – Grafenrheinfeld machte mit!

Gesamtbilanz: 56 Tore, 772 Kilometer, 18.962 Zuschauer

Pappbecher statt Weißbiergläser

Spiel 15, 25. Mai 2025: TSV Ostheim – SG Herbstadt: 2:0
1182 Zuschauer in Rödelmaier, 24 Kilometer

Der Startschuss in einen ereignisreichen Sonntag, an dem sogar vier Partien möglich gewesen wären, erfolgte in Rödelmaier, wo zwei Wochen zuvor der heimische SV sein „Meisterspiel dahemm“ vergeigte. Mittelprächtiges Wetter verhinderte kurz nach der Mittagszeit eine noch größere Kulisse. Wie schon drei Jahre zuvor durfte Ostheim den Aufstieg bejubeln und stieg Herbstadt aus der Kreisliga ab. Der TSV ging damals aber erst in die Kreisklasse, als Trainer Rainer Graumann danach aus einem Hefeglas trank. Die großen Weißbier-Gefäße hatten die Ostheimer diesmal aber vergessen. Es musste Gerstensaft aus dem Pappbecher sein. Im Original-Beitrag sieht man das auf den Bildern. Die Tagebuch-Autoren konnten den Düften der Bratwürste widerstehen, schnell ging es via Autobahn zurück zu Spiel 16 in Schweinfurt. Wenige Tage danach wurde bekannt, dass Herbstadt eine weitere Chance bekommen würde…

Warum das Bild: Ausnahmsweise mal eine Spielszene, noch dazu eine ziemlich entscheidende. Denn eigentlich hätte Ostheims Keeper Lukas Heinrich nach dieser Notbremde an Herbstadts Peter Kürschner durchaus auch vom Platz fliegen können. Er bekam nur Gelb.

Gesamtbilanz: 58 Tore, 872 Kilometer, 20.144 Zuschauer

Parkplatz dank der Verlierer

Spiel 16, 25. Mai 2025: TV Jahn Schweinfurt – FC Röthlein/Schwebheim: 0:4
668 Zuschauer beim TV Oberndorf, 30 Kilometer

Angesichts der relativ geringen Zuschauerzahl und der Tatsache, dass beim Eintreffen der TV Jahn schon so gut wie abgestiegen war beim Spielstand, machten sich die meisten der oihnehin nur wenigen Anhänger der Schweinfurter auf den Weg nach Hause. Bedeutet: Parkplatz gab´s genügend direkt vor dem Sportplatz, auf dem die FaustballerInnen des TVO ihre Bundesligaspiele austragen. Der Anhang des Siegers feierte lautstark, nach dem Misserfolg letztes Jahr in Stammheim gegen die SG Eisenheim ist der FC nun dort, wo er auch hingehört. Eine Verlängerung hätte das Folgespiel fast unmöglich gemacht. So aber ging´s nach der Spritzerei für den Filmbeitrag schnell weiter.

Warum das Bild: Auf der Tour durch die Kreisliga freuen sich die Röthleiner und Schwebheimer auf Derbys in Heidenfeld, Stammheim, Grafenrheinfeld, Unterspiesheim, Grettstadt oder Sulzheim. Da kann geradelt werden!

Gesamtbilanz: 62 Tore, 902 Kilometer, 20.812 Zuschauer

Grobe Bratwürste

Spiel 17, 25. Mai 2025: DJK Dampfach – FC Sand: 1:0
1933 Zuschauer, 34 Kilometer

Das Wichtigste zuerst: Drei Stände mit zudem genialen Bratwürsten (die Groben vom Meyer aus Maroldsweisach) sprechen für die Hausherren, Adrian Hatchers Goldenes Tor auch. Schade zwar für den FC Sand, aber die Dampfacher verdienten sich den Einzug in ihr Finale um den Landesliga-Klassenerhalt. Die sensationelle Kulisse wird sich so schnell wahrscheinlich nicht wiederholen lassen. Für die Tagebuch-Reporter stellte sich danach die Frage, ob es Sinn macht, nach Untereisenheim oder Niederlauer zu fahren. Die Antwort lautete: Nein. Letztlich war´s ein Fehler, weil einmal ein Aufsteiger feiern durfte (Wasserlosen/Greßthal) und weil das Rhön-Duell zwischen Sandberg und Mellrichstadt über 1400 Zuschauer anlockte und das Schlusslicht der Kreisklasse ziemlich dramatisch die Liga hielt.

Warum das Bild: Wahnsinns-Kulisse im Salistadion, oder?

Gesamtbilanz: 63 Tore, 936 Kilometer, 22.745 Zuschauer

Endlich der Lohn für die Gallier

Spiel 18, 27. Mai 2025: SG Eltmann – TSV Großbardorf 2: 1:2
1100 Zuschauer in Maroldsweisach, 82 Kilometer

Früh führende Eltmänner verlieren und steigen wieder in die Kreisliga ab. Und endlich belohnen sich mal die Gallier. Deren erste Mannschaft stieg 2023 über die Relegation aus der Bayernliga ab, scheiterte 2024 genauso dramatisch am Wiederaufstieg in den letzten Sekunden der finalen Partie wie die eigene U23, die letztes Jahr nach drei Partien runter musste und nun nach wieder dreien nach oben durfte in die Bezirksliga. Die Sportanlage in Maro hat die wohl größte unüberdachte Stehtribüne Frankens nach der in Weismain, brutal geniale Bratwürste zudem. Doch der Sportverein setzt auf das falsche Bier im Ausschank: Nichts gegen das aus Weismain, aber mit der Brauerei Hartleb im Ort gibt´s dort halt das beste überhaupt. Die Schonunger Relegationstouristen kehrten vorher dort ein auf ein paar Halbe. Und auf Bratwürste. Nicht die Groben vom Meyer!

Warum das Bild: Einfach nur schöner Jubel, eines von zahlreichen Fotos, die man im Original-Beitrag alle anschauen kann.

Gesamtbilanz: 66 Tore, 1018 Kilometer, 23.845 Zuschauer

Vom Brauerfest zum Andrangspiel

Spiel 19, 29. Mai 2025: SG Haard/Nüdlingen – SG Geroda/Oehrberg/Stralsbach: 2:4 nach Elfmeterschießen
1350 Zuschauer in Reichenbach, 80 Kilometer

Montag zuvor schon zeigte sich die Relegations-Müdigkeit durch den Verzicht auf die Partie in Volkach mit Hambachs Klassenerhalt. Mittwoch ebenso: Aura und Haßfurt lief ohne die Schonunger ab, die freilich einen saftigen Christi Himmelfahrts-Donnerstags-Feiertag vor sich hatten. Eingeleitet durch den Besuch eines Brauerfestes in Thundorf mit einem Hopfengschmäckla, das zum weiteren Verweilen einlud. 15 Minuten Bonuszeit gab´s durch den verspäteteten Anpfiff in Reichenbach aufgrund des mal wieder großen Andrangs. Der Nachteil: Es gab dort Verlängerung und Elfmeterschießen, was die Planungen erschwerte. Während sich in der Rhön auch noch Partien in Salz und Brendlorenzen um 16 und 18 Uhr angeboten hätten, zogen die Schonunger nach dem Abfeiern der Helden und Aufsteiger aus Geroda, Oehrberg und Stralsbach in den Kreis Schweinfurt weiter.

Warum das Bild: Niklas Schneider als Keeper der Sieger-SG war der gefeierte Held im Elfmeterschießen gegen Haarder und Nüdlinger, die eigentlich nur ihr letzten Ligaspiel gegen die Kellerkinder des FC Lauertal 2 hätten gewinnen müssen. Angeblich waren Aufstiegs-T-Shirts schon hergestellt und der Aufenthalt auf Malle geplant…

Gesamtbilanz: 72 Tore, 1098 Kilometer, 25.195 Zuschauer

Knetzgau kommt nicht hoch

Spiel 20, 29. Mai 2025: FC Knetzgau – Türkiyemspor Schweinfurt 2: 6:7 nach Elfmeterschießen
350 Zuschauer in Dürrfeld, 26 Kilometer

Bei einer Entscheidung nach 90 Minuten wär´s eng geworden mit dem Besuch der Partie. Durch die Verlängerung klappte es. Und im Elfmeterschießen gewann die zweite Mannschaft gegen Knetzgauer, die den Aufstieg aus der A-Klasse einfach nicht schaffen. Türkiyemspor Schweinfurt 2 spielt nun eine Liga höher als TürkGücü 1. Die leider kleinste Kulisse der Relegation konnte befürchtet werden. Die kurze, aber heftige Feier auf dem Rasen entschädigte jedoch. Trotzdem schnell abhaken!

Warum das Bild: Die Anspannung der Türkyemspor-Spieler vor dem Elfmeterschießen. Wenige Minuten später explodierte die Freude.

Gesamtbilanz: 85 Tore, 1124 Kilometer, 25.545 Zuschauer

Von der Bezirksliga in die A-Klasse

Spiel 21, 29. Mai 2025: SG Steinbach/Stettfeld – TSV Kirchaich: 1:2 nach Verlängerung
750 Zuschauer in Wonfurt, 34 Kilometer

Es war einmal…, das Märchen der Sportfreunde Steinbach, die einst von der A-Klasse bis in die Bezirksliga durchmarschierten, die nun aber wieder fast ganz unten gelandet sind. Trotz zwischenzeitlicher Fusion mit dem Ex-Kreisligisten aus Stettfeld. Jaja, es wird halt immer schwerer, den Fußball in den Dörfern aufrecht zu erhalten. Was der TSV Wonfurt als Gastgeber dieser Partie bestens weiß. Immerhin gab´s hier mal damals viertklassigen Landesliga-Fußball zu sehen. Steinbachs Ausgleich in der Nachspielzeit bringt nichts, letztlich setzt sich ein anderer Dorfverein durch, der wacker eigenständig aufrecht Schlachten schlägt. Für die Relegationtouristen endet der Feiertag so, wie er anfing: Mit ein bisschen Bier und dem ersten Besuch überhaupt in der Gaststätte der ehemaligen Lammbräu in Untertheres bei feinster griechischer Küche.

Warum das Bild: Deutschland hat seit ein paar Wochen wieder einen Kanzler. Und der hatte in Wonfurt eine Fahne. Kann man nun verstehen, muss man aber nicht…

Gesamtbilanz: 88 Tore, 1158 Kilometer, 26.955 Zuschauer

Nic Görtler und die Massen

Spiel 22, 30. Mai 2025: TSV Breitengüßbach – SC Kemmern: 0:3
2026 Zuschauer, 108 Kilometer

Ein Blick über die Grenzen kann manchmal Spaß machen. Also vor allem dann, wenn man beim großen Relegations-Wahnsinn einen Parkplatz findet. Ein Fußballspiel am Freitagabend stellte alles bisherige in den Schatten. In Oberfranken kam´s im entscheidenden Spiel um den letzten Platz in der Bezirksliga zu einem Nachbarschaftskampf. Der TSV Breitengüßbach erwartete den SC Kemmern. Zwei nebeneinander gelegene Orte waren für rund zwei Stunden so gut wie ausgestorben. Halt, nein: Breitengüßbach natürlich nicht, aber das betraf nur den Ortsrand, wo die Partie stattfand. Sensationelle 2026 Zuschauer kamen und sahen einen klaren 3:0-Erfolg der Gäste, für die in der Nachspielzeit der vom FC Schweinfurt 05 bekannte Nicolas Görtler den finalen Treffer erzielte zur Zugehörigkeit in der Bezirksliga, während Breitengüßbach künftig in der Kreisliga kickt.

Warum das Bild: Die größte Kulisse der gesamten Relegation muss man natürlich zeigen!

Gesamtbilanz: 91 Tore, 1232 Kilometer, 27.571 Zuschauer

Versöhnliches Saisonende

Spiel 23, 31. Mai 2025: DJK Dampfach – SV Kürnach: 3:0
862 Zuschauer, 34 Kilometer

Müsste der Trainer nicht schon weit eher da sein und würden die Relegations-Touristen und Tagebuch-Verfasser nicht oft schon eher gehen, sie könnten mit dem Schonunger Oliver Kröner eine Fahrgemeinschaft bilden. Der zweite Besuch binnen einer Woche in Dampfach zu einer weit weniger aufregenden Partie dauerte auch wieder nur 45 Minuten. Zum Eintreffen war das recht ungleiche Duell schon entschieden. Eine wirklich nicht gute Saison geht für die DJK Dampfach glimpflich zuende und vor allem mit vier Partien vor großen Kulissen, wie man sie unter der Runde niemals wird begrüßen können. Die wackeren Kürnacher krönen eine geniale Spielzeit nicht, es wäre der Durchmarsch von der Kreis- in die Landesliga geworden. Die vielen Fans feiern dennoch, viel lauter als die Anhänger der DJK. Schade eigentlich, dass es eine so richtig große Euphorie um den Dorfverein, dem ranghöchsten der Haßberge, nie so wirklich gab.

Warum das Bild: Eine Fahne, ein Wappen – Dampfach ist oft zu sehen in dem Moment, nachdem die Mannschaft sich gleich für ein Nichtabsteiger-Foto aufstellte.

Gesamtbilanz: 94 Tore, 1266 Kilometer, 28.433 Zuschauer

Luftballons bei Stadt gegen Dorf

Spiel 24, 31. Mai 2025: SC Heiligenstadt – SV Waizendorf: 1:0
1328 Zuschauer in Strullendorf, 142 Kilometer

Eigentlich lautete der Plan anders: Nämlich vor dem Endspiel um den Bayernliga-Aufstieg beim Aufstieg in die Regionalliga zuzuschauen. Konkret: Erst bei Bayern Alzenau und dann bei Frammersbach – Stadeln. Doch Stadelns 4:0 im Hinspiel nahm dem zweiten Treffen jede Spannung. Und auch Alzenaus Sieg gegen Steinbach Haiger 2 konnte fast erwartet werden. Mit 9:0 fiel er noch deutlicher aus. Statt jeweils rund 1000 Zuschauer neben sich zu haben, wählten die Relegations-Hopper 1328 Anhänger in Strullendorf bei einer Partie Stadt gegen Dorf. Auf einem Feldweg gab´s im Park-Chaos so gerade noch eine Stellfläche. Johannes Krämer gelang in der 38. Minute das Goldene Tor. Der Besuch war relativ kurz. Trotzdem durfte unser Portal erstmals in dieser Relegation den Sozial-Euro an denn BFV zahlen. Also erfüllte die Fahrt in den Süden Bambergs auch den guten Zweck. Zwischen Dampfach und Strullendorf ging´s schnell mal in die Brauerei Büttner in Untergreuth, nach dem Abendspiel dann in die Brauerei Hummel nach Merkendorf auf ein paar Maiböcke zu einem Strammen Max und den Bratwürsten mit Kartoffelsalat.

Warum das Bild: Sind das mehr als 99 Luftballons?

Gesamtbilanz: 95 Tore, 1408 Kilometer, 29.761 Zuschauer

Ein Aufstieg zum Abschied

Spiel 25, 01.Juni 2025: TSV Wollbach – SG Herbstadt/Irmelshausen: 3:1
1400 Zuschauer in Münnerstadt, 76 Kilometer

Der Abschluss der Relegation brachte ein Überschreiten der 30.000er Marke, was die Zuschauer betrifft. Wahnsinn! Beide Teams bekamen nach den Niederlagen vom letzten Wochenende eine weitere Chance, in die Kreisliga Rhön aufzusteigen oder diese zu halten, weil am Dienstag sich Großbardorf 2 in die Bezirksliga verabschiedete. Nach den Kulissen von Bischofsheim und Rödelmaier war klar, dass es nochmals vierstellig wird. Die Partie begannt wegen eines Gewitters verspätet und war dafür dann recht früh entschieden. Ein letztes Mal die gesamte Palatte des Jubels mit den sonnenbebrillten Wollbachern. Die Relegations-Hopper genossen vorher in Fladungen ein Museumsbier und danach Pizza und Nudeln im benachbarten Poppenlauer. Das Leben kann schön sein.

Warum das Bild: Nochmal ein richtig schönes Jubelbild zum Finale und zum Ende der tollen Fußball-Wochen.

Gesamtbilanz: 99 Tore, 1484 Kilometer, 31.161 Zuschauer

Wir verabschieden uns bis 2026 und der nächsten Relegation. Jetzt wird erstmal biergewandert und ein bisschen entspannt. Oder in die Region Erlangen und im gesamten Mittelfranken gefahren: Dort startet diesen Dienstag die Relegation auf Kreisebene…

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