PETA und 200.000 Menschen fordern Papst Leo XIV. mit einer Großprojektion auf den Apostolischen Palast auf, den „Krieg gegen Stiere“ zu beenden

PETA und 200.000 Menschen fordern Papst Leo XIV. mit einer Großprojektion auf den Apostolischen Palast auf, den „Krieg gegen Stiere“ zu beenden
Am 26. Mai 2025 hat PETA UK eine Botschaft an den Vatikan projiziert: Papst Leo XIV. soll die blutigen Stierkämpfe verurteilen und die Verbindung der katholischen Kirche mit Stierkampf-Festivals kappen.

VATIKANSTADT – Während Papst Leo XIV. sein Amt antritt, hat PETA eine dringende Botschaft an den neuen Pontifex: Die Kirche muss die Verbindungen zur gewalttätigen, tödlichen Stierkampfindustrie kappen.

PETA Deutschland und ihre Partnerorganisationen haben bereits fast 200.000 Unterschriften – davon viele von Katholiken – gesammelt und seinen Vorgänger, Papst Franziskus, dazu aufgefordert, den grausamen Blutsport zu verurteilen. Am Montagabend projizierte PETA UK die Zahl der Unterschriften in riesigen Lettern auf die Außenfassade des Apostolischen Palastes und erneuerte damit ihre Forderung. Dort befindet sich die päpstliche Residenz in Vatikanstadt.

„Hunderttausende von mitfühlenden Katholiken auf der ganzen Welt haben sich gegen die Folter von Stieren bei Stierkämpfen ausgesprochen. Es ist an der Zeit, dass die Kirche das Gleiche tut“, so Mimi Bekhechi, PETA-Vizepräsidentin für Europa. „PETA fordert Papst Leo XIV. auf, zu Beginn seines Pontifikats das zu tun, was unserer Meinung nach auch Papst Franziskus getan hätte: die Folterung und Tötung von Stieren bei Feiern, die unter dem Segen der katholischen Kirche stehen, zu verurteilen.“

Grausame Praktik zu Ehren katholischer Heiliger
Jedes Jahr werden Zehntausende von Stieren bei Stierkampfveranstaltungen zu Ehren katholischer Heiliger getötet. Bei diesen Veranstaltungen treiben Angreifer auf Pferden dem Stier Lanzen in den Rücken und den Nacken. Andere rammen ihm Banderillas in den Körper, die ihm starke Schmerzen zufügen und seine Bewegungsfreiheit einschränken. Wenn der Stier schließlich durch den Blutverlust geschwächt ist, erscheint ein Matador. Dieser versucht, das Tier zu töten, indem er ihm ein Schwert in die Lunge stößt. Mit einem Messer wird das Rückenmark durchtrennt. Der Stier ist möglicherweise zwar gelähmt, aber noch bei Bewusstsein, wenn ihm die Ohren oder der Schwanz abgeschnitten werden. Diese werden dem Matador als Trophäe präsentiert. Danach wird der Körper des Stiers aus der Arena geschleift.

Stierkämpfe sind unchristlich

Papst Franziskus, der vor einem Jahrzehnt von PETA zur Person des Jahres gewählt wurde, schrieb in seiner Enzyklika Laudato si’: „Jeder Akt der Grausamkeit gegenüber einer Kreatur verstößt gegen die Menschenwürde.“ Bereits im 16. Jahrhundert verbot der inzwischen heiliggesprochene Papst Pius V. den Stierkampf, den er als „grausame und niederträchtige Schauspiele des Teufels und nicht des Menschen“ bezeichnete – was der „christlichen Frömmigkeit und Nächstenliebe“ widerspreche. Die Lehre der katholischen Kirche besagt eindeutig, dass Menschen „Tiere nicht unnötig leiden oder sterben lassen“ dürfen. Dennoch nehmen katholische Priester häufig an religiösen Zeremonien in Stierkampfarenen teil und betreuen Stierkämpfer in den Kapellen der Arenen – Handlungen, die vom Vatikan eindeutig verboten werden sollten.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Form von Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Artzugehörigkeit abgewertet werden. Der Mensch wird hierbei allen anderen Spezies gegenüber als überlegen angesehen. Daneben wird auch zwischen verschiedenen Tierarten unterschieden: So werden beispielsweise Schweine, Rinder und Hühner gequält und getötet, Hunde und Katzen hingegen liebevoll umsorgt.

Auf den Fotos: Auf der Fassade des Apostolischen Palastes in Vatikanstadt ist zu lesen: „Papst Leo XIV: Beenden Sie den Krieg gegen Stiere!“ / © PETA UK

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