Mit Drachengebrüll ins Jahrhundert-Ereignis: Die Landesgartenschau 2025 in Furth im Wald hat begonnen

Mit Drachengebrüll ins Jahrhundert-Ereignis: Die Landesgartenschau 2025 in Furth im Wald hat begonnen

FURTH IM WALD – Mit Drachengebrüll hat das Jahrhundert-Ereignis in der kleinen Grenzstadt begonnen! Eine knappe Stunde wartete der größte vierbeinige Schreitroboter der Welt in der Park-Arena mit dem spektakulären Dach, bis er das Startzeichen für die Bayerische Landesgartenschau Furth im Wald 2025 geben durfte.

Sie findet bis zum 5. Oktober unter dem Motto „Sagenhaft viel erleben“ statt. Ministerpräsident Markus Söder war beeindruckt, wie bei diesem 23-Millionen Projekt Stadtentwicklung, Kultur und Natur zusammenspielen. „So etwas wie hier gibt es nicht einmal in München“, stellte er – den geschmückten Drachen im Rücken und die voll besetzte Park-Arena im Blick – launig fest. Den Gästen empfahl er, in die neue Welt in Furth im Wald einzutauchen: „Ihr könnt euch sehen lassen.“

Umweltminister Thorsten Glauber war vor einer Woche schon einmal da, um sich bei der großen Pressekonferenz vor dem Start einen Überblick über die Anlagen zu verschaffen, die mit der bisher höchsten Förderung entstanden sind. Dauerhafte Grün- und Erholungsanlagen für mehr Stadtgrün und mehr Lebensqualität seien geschaffen worden.

„Über zehn Hektar Gartenschaugelände bedeuten 14 Fußballfelder grüne Lebensfreude“, sagte Glauber, der auch die spektakuläre Architektur hervorhob. Er stellte das Dach der Park-Arena mit dem Zeltdach des Olympia-Stadions in München, das die Handschrift des großen Architekten Frei Otto trägt, in eine Reihe. „Das sind bleibende Werte im Stadtbild. Die Gartenschau wird aber auch im Herzen bleiben“, war sich Glauber sicher.

Mit der Landesgartenschau beginnt für Furth im Wald eine neue Zeit“, freute sich Bürgermeister Sandro Bauer. Ohne die massive finanzielle Unterstützung von Freistaat Bayern und Europäischer Union hätte die Stadt diese enorme positive Veränderung nie geschafft, vor allem nicht in dieser kurzen Zeit. An dem Projekt sei die Stadt mit einem Eigenanteil von neun Millionen Euro beteiligt, ein Kraftakt bei der finanziellen Situation der Kommune, der sich aber jetzt schon voll auszahle. Die Stadt habe ein anderes Gesicht bekommen, der Gemeinschaftssinn in der Bevölkerung sei spürbar gewachsen; 200 Ehrenamtliche – so viele wie noch nie bei einer Landesgartenschau in Bayern – engagierten sich bei diesem Ereignis.

Wie wichtig der Grenzstadt Furth im Wald gute Beziehungen zu Tschechien sind, spielte in allen Reden eine Rolle. Als Zeichen der guten Verbindungen, die seit der Grenzöffnung 1990 gewachsen sind, kamen auch Ehrengäste aus Tschechien zur Eröffnungsfeier, an der Spitze die Generalkonsulin der Tschechischen Republik in München, Ivana Červenkova. In einer Gesprächsrunde mit dem Chamer Landrat und Bezirkstagspräsidenten Franz Löffler berichtete sie, wie sich die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren intensiviert hat, vor allem seit es den Beirat für die deutsch-tschechische Zusammenarbeit gibt.

Dieser wurde 2023 gegründet, um für eine optimale Abstimmung entlang der gemeinsamen Grenze zu sorgen, die zahlreichen Projekte und Initiativen – auch der Ministerien – zu koordinieren und als einheitlicher Ansprechpartner aufzutreten. Er soll das zentrale Instrument für den Austausch der Staatsregierung zu grenzraumspezifischen Themen mit Tschechien sein und der ostbayerischen Grenzregion eine starke Stimme in München und Prag geben. Seitdem gehe es spürbar voran, so das Fazit von Červenkova und Löffler. Auf die Frage, wo derzeit die besonderen Herausforderungen liegen, nannte die Generalkonsulin das Dauerthema Zugverbindung nach Prag, die Verbesserung der Infrastruktur entlang der Grenze, die Förderung des Jugendaustausches und die bilingualen Schulen in der Grenzregion. „Wir packen das gemeinsam an“, versicherte Landrat Franz Löffler.

Durch das Programm führte Hana Scharffova. Moderatorin beim Tschechischen Fernsehen in Prag – ein Symbol dafür, dass die Landesgartenschau Furth im Wald 2025 auch für die tschechischen Nachbarn eine gute Gastgeberin sein will. Ob er das Geld der EU in Furth im Wald gut angelegt sieht, wollte sie von Wolfgang Bücherl wissen, dem Leiter der Regionalvertretung der Europäischen Kommission in München. Der konnte sie Frage nur bejahen. Er kommt aus dem nahen Rötz, kennt Furth noch aus der Zeit vor der Grenzöffnung und freut sich über die riesigen positiven Veränderungen. Wie sichtig neben der Stadtentwicklung mit spektakulärer Architektur auch die gärtnerischen Leistungen sind, beschrieb Gerhard Zäh, Vorsitzender der Bayerischen Landesgartenschau GmbH: „Blumen und Blüten erfreuen das Auge und wärmen das Herz!“ Seine Bitte an den EU-Vertreter und an den Umweltminister: „Ihr müsst an Gartenschauen festhalten!“

Fantastische Blütenwelten mitten in der Stadt

Keine Landesgartenschau ohne fantastische Blütenwelten zum Staunen und Träumen! Beim Further Projekt verteilt sich die Blumenschau auf mehrere Stationen. Eine davon ist die ehemalige Apotheke am Stadtplatz. Floristmeisterin Beatrix Schaffranka und ihr Team haben dort das Märchen von Frau Holle inszeniert, die ein Füllhorn an Blumen und Blüten über die Stadt ausschüttet. Die Farben Gelb und Schwarz dominieren dabei: Gelb steht für Goldmarie, Schwarz für Pechmarie.

In Töpfen und Vasen sind Orchideen und Trommelschlägel kunstvoll angeordnet, in Gefäßen daneben leuchten Milchsterne mit dem schwarzen Punkt in der Mitte. Von der Decke hängen Wolken aus Schleierkraut und gewachsten Kosmetiktüchern, Styroporschalen wurden mit Blattgold veredelt. „Alle 14 Tage interpretieren wir ein Märchen neu. Am 5. Juni ist Dornröschen an der Reihe“, kündigt Beatrix Schaffranka an. Das ist dann auch der Beginn der beiden nächsten Themenwochen, die das Motto „Sagenhaft viel erleben“ im vielfältigen Programm aufgreifen. Es gibt auf der Gartenschau zauberhafte Begegnungen mit Magiern, Musikern, Zockern und stillen Helden.

In der ehemaligen Stadtapotheke werden hauptsächlich florale Kunstwerke aus Schnittblumen präsentiert. Wer sie sehen will, braucht eine Dauer- oder eine Tageskarte. Auf dem frei zugänglichen Späth-Areal mit Klima- und Biergärten ist „Blühender Wandel“ das Thema. Legendäre Sommerpflanzen laden zum Staunen und Verweilen ein. „Der Bereich um die Leonhardi-Kapelle verspricht „Blühende Andacht.“ Das Portal ist mit einem üppigen, sommerlichen Blumenbogen geschmückt, der sich sanft über den Eingang wölbt. Zarte Pastelltöne oder kräftige Sommerfarben – die Zusammensetzung wechselt mit den Jahreszeiten. Beim Betreten der kleinen Kirche fällt sofort die helle, freundliche Atmosphäre auf. Die Wangen der Holzbänke sind mit zarten Blumen geschmückt, die einen bezaubernden Duft verströmen. Der Altar erstrahlt in sommerlicher Pracht: Kunstvolle Blumengestecke aus Sommerblumen, Grünranken wie Efeu oder Olivenzweige verleihen der Dekoration eine natürliche Eleganz. Die Besucherinnen und Besucher können sich Anregungen für festliche Anlässe holen. Vor der Kapelle sind Kübelpflanzen wie zu einer Allee aufgereiht.

„Information und Blüte“ steht über der grünen Wohlfühloase im Eingangsbereich des Wiesenparks. Erinnerungen an eine Waldlichtung oder einen Indoor-Garten werden lebendig. Die Menschen sollen spüren, dass Grünpflanzen wie Monstera und Dracaenen das Raumklima und die Akustik verbessern. Frische Blumen in schönen Vasen sorgen für Farbtupfer. Bequeme Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen in dieser grünen Oase ein. „Wir werden Furth im Wald die ganze Zeit über sagenhaft schön gestalten und verzaubern“, verspricht Floristmeisterin Beatrix Schaffranka. Der Auftakt ist vielversprechend.

Auf den Bildern:

  • Mit ihrem floralen Kunstwerk vor dem Eingang zur früheren Stadtapotheke will Beatrix Schaffranka auf die Blumenschau im Inneren hinweisen. (Foto Heidi Wolf, LGS 2025)
  • Das Blumenband wird durchschnitten, der Drache brüllt, die Landesgartenschau Furth im Wald 2025 ist eröffnet: Drachenstich-RitterTobias Jelinek, EU-Vertreter Wolfgang Bücherl, Generalkonsulin Ivana Červenkova, Bürgermeister Sandro Bauer, Ministerpräsident Markus Söder, LGS-Geschäftsführerin Claudia Knoll, Landrat Franz Löffler, Umweltminister Thorsten Glauber, Gerhard Zäh, Vorsitzender der Bayerischen Landesgartenschau GmbH, Regierungspräsident Walter Jonas und Ritterin Antonia Buschek (v.l.)

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