WÜRZBURG – Ein herausragendes Ensemble Resonanz mit großartiger Spielfreude, das das Publikum begeisterte, langer Applaus – und stehende Ovationen für Christian Schuchardt. Das Eröffnungskonzert des diesjährigen Mozartfestes war ein besonderes.
Zum letzten Mal eröffnete es Christian Schuchardt in seiner Funktion als Oberbürgermeister der Stadt Würzburg, das zentrale Stück war eine Auftragskomposition des Mozartfestes Würzburg und der Elbphilharmonie Hamburg – und gleich zwei Artistes étoiles, Nils Mönkemeyer an der Viola und William Youn am Piano, stimmten auf die nächsten vier Festivalwochen ein. „Das Programm des Mozartfestes ist bunt wie eine Blumenwiese im Mai, ein Fest der Sinne, die ganze Stadt ist voller Klang und Leben“, begrüßte Staatsministerin Judith Gerlach die Gäste. „Musik berührt, aber das Besondere hier in Würzburg ist, wie sie den Austausch fördert.“
Den Austausch fördern, diesem Ziel widmet sich das Mozartfest auch mit dem diesjährigen Motto „Aber durch Töne: Freund Mozart“. Vertrauen, gegenseitige Unterstützung, Wertschätzung, Verständnis füreinander sind Basis für Freundschaft, aber auch Völkerverständigung und damit Frieden – wie auch für deren Bewahrung. Und die universelle Sprache, die alle Menschen verstehen, ist nun einmal die Musik. Wie drückte Mozart Respekt, Dankbarkeit, Liebe aus? „Aber durch Töne: Freund Mozart“ öffnet in diesem Festivaljahr nicht nur den Raum für Künstlerfreundschaften, wie die der beiden Artistes étoiles, sondern auch für respektvolle Begegnungen über Grenzen hinweg, beispielsweise mit Gästen aus den Partnerstädten Würzburgs.
„Freundschaft: ungeschriebene Musik zwischen uns“
Intendantin Evelyn Meining legte den Gästen in ihrer Begrüßung zwei ganz junge Künstler des diesjährigen Mozartfestes ans Herz: Louis Philippson, der mehr als 780.000 Follower auf TikTok hat, und Jasmine Choi mit 313.000 Followern auf Instagram: „Hier bei uns können Sie den digitalen Musikstars live begegnen.“ Begegnungen und offene Räume schaffen, das möchte das Mozartfest. Und in diesem Jahr wird es wieder ein Stück tiefer in die Lebenswelt und in die Herzen der Menschen dringen, wenn bei der „Großen Stadtmusik“ am 29. Mai ab 18 Uhr in der Innenstadt und in Stadtteilen klassische bis zeitgenössische Stücke erklingen (mehr unter www.mozartfest.de unter „Eine große Stadtmusik“).
Freundschaft ist ein Anker
„Es geht eben um Freundschaft – diese zentrale Säule, auf der unser friedliches Zusammenleben in Würzburg, in Deutschland, in Europa ruht“, stellte Oberbürgermeister Christian Schuchardt in seinem Grußwort fest. Besonders wandte er sich an Ihor Polishchuk, den Bürgermeister der ukrainischen Partnerstadt Lutsk, und an die Ehefrau des Oberbürgermeisters aus dem ukrainischen Lviv, Kateryna Kit-Sadova, aber natürlich auch an die zahlreichen Gäste aus den anderen Partnerstädten. „Dass aus Feinden Freunde werden können, zeigen gerade unsere Städtepartnerschaften, die wir Jahr für Jahr vor allem während des Mozartfestes pflegen. Denn mit den meisten Ländern in denen diese Partnerstädte liegen, befand sich unser Land schon einmal im bewaffneten Konflikt.“ Und zum Applaus des Publikums sagte er: „Europa, Deutschland, die deutschen Städte und besonders Würzburg sind solidarisch mit der Ukraine und wir werden nicht nachlassen in der Unterstützung im Kampf um die Freiheit, denn es ist am Ende auch unsere Freiheit, die bedroht ist. Freundschaft und Solidarität miteinander sind eng verwobene Begriffe. Solidarität und aktives Tun als konsequente Handlung auf dem Fundament der Freundschaft.“ Dies werde ihn, so betonte der bald aus dem Amt scheidende Oberbürgermeister, auch in seiner neuen Aufgabe beschäftigen. Als geschäftsführendes Präsidialmitglied wird er ab Juli in Personalunion auch Generalsekretär der Deutschen Sektion der Städte und Gemeinden Europas sein.
Die Artistes étoiles des diesjährigen Mozartfestes
Freundschaft ist auch für den Bratscher Nils Mönkemeyer und den Pianisten William Youn nicht nur ein Wort. Im Eröffnungskonzert des Mozartfestes 2025 verlieh Manfred Trojahn dieser Künstlerfreundschaft einen aktuellen musikalischen Ausdruck. Mit dem Kammerkonzert Trame lunari, komponiert im gemeinsamen Auftrag von Mozartfest und Elbphilharmonie Hamburg, ergänzte er auf ausdrücklichen Wunsch der Artistes étoiles das Konzertrepertoire um ein Werk mit ungewöhnlicher Besetzung: Viola, Klavier und Streichorchester, modern und anspruchsvoll.
Das Ensemble Resonanz, das den Abend gestaltete, ist in der Elbphilharmonie beheimatet. Das Streicherensemble verbindet die Aufführung zeitgenössischer Musik mit der Interpretation des klassischen Repertoires. Es spielte unter der Leitung von Riccardo Minasi, seit 2022 Erster Gastdirigent des Ensemble Resonanz an der Elbphilharmonie in Hamburg, Künstlerischer Leiter des Orchestra La Scintilla am Opernhaus Zürich und Musikdirektor des Teatro Carlo Felice in Genua.
Gäste bei der Eröffnung des Würzburger Mozartfestes:
Ehrengast Judith Gerlach (Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege, Prävention), Miheia-Mălina Diculescu-Blebea (Generalkonsulin von Rumänien), Bundestagsabgeordnete Alexander Hoffmann und Bernd Rützel, Landtagsabgeordnete Dr. Andrea Behr, Patrick Friedl, Volkmar Halbleib, Björn Jungbauer, Martina Gießübel, Staatsminister a.D. Prof. Dr. Winfried Bausback, Martin Stock, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Ehrenbürger Dr. Josef Schuster, Vertreter der römisch-katholischen Kirche mit Weihbischof Paul Reder an ihrer Spitze, Vertreter der evangelisch-lutherischen Kirche Dekan Dr. Wenrich Slenczka, Staatsminister a.D. und Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus Dr. Ludwig Spaenle, Vertreter des Bezirkstags Unterfranken und an seiner Spitze Bezirkstagspräsident Stefan Funk, Regierungsvizepräsident Jochen Lange, Landrätin von Kitzingen Tamara Bischof, Landrätin von Main-Spessart Sabine Sitter, stellvertretende Landrätin von Würzburg Christine Haupt-Kreutzer, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus dem Landkreis Jürgen Götz, Alexander Knahn, Bernhard Weidner, Rosalinde Schraud, Michael Sedelmayer, Markus Schenk, Oberbürgermeister von Schweinfurt Sebastian Remelé, Oberbürgermeister Udo Glatthaar Bad Mergentheim, Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez Wertheim, die Träger des Ehrenringes, der Goldenen und Silbernen Stadtplakette, Mitglieder des Würzburger Stadtrates, die ehemaligen Oberbürgermeister von Würzburg Altoberbürgermeister Hans-Jürgen Weber und Dr. Pia Beckmann, die fränkische Weinkönigin Antonia Kraiß und die Würzburger Weinprinzessin Vivien Leutner. Außerdem Vertreter der Justiz, der Polizei, der Bundeswehr, der Hochschulen, der Behörden, der wirtschaftlichen Unternehmungen, des Handwerks, der Verbände und Vereine, der Medien.
Aus den Partnerstädten: Lord Provost Bill Campbell (Dundee, Schottland), Bürgermeister Thomas Spooner (Faribault, USA), Cathaoirleach Paul O’Brian (County Wicklow, Irland), Bürgermeister Ihor Polishchuk (Lutsk, Ukraine), stellvertretende Bürgermeisterin Cecile Cottenceau (Caen, Frankreich), stellvertretender Bürgermeister Tomáš Eichler (Trutnov, Tschechien), stellvertretende Cathaoirleach Melanie Corrigan (Bray, Irland), Vorsitzender des Rochester-Würzburg Sister Cities Committee Dean Ekberg (Rochester, USA), Aktivistin für soziale Themen Kateryna Kit-Sadova (Lviv, Ukraine).
Auf den Bildern:
- Eröffneten das diesjährige Mozartfest: v.li: Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Staatsministerin Judith Gerlach, Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg und Bürgermeister Martin Heilig.
- Blick in den Kaisersaal.
- Stehende Ovationen für Oberbürgermeister Christian Schuchardt, der zum letzten Mal das Mozartfest eröffnete.
Fotos: Claudia Lother

