BRAUNSCHWEIG – Die FIT/One Würzburg Baskets sind mit einer Auswärtsniederlage ins Viertelfinale der easyCredit BBL gestartet. In Spiel 1 am Sonntagnachmittag unterlagen sie vor knapp 4500 Zuschauenden in der Braunschweiger Volkswagen Halle mit 79:92 (39:51) .
Die Basketball Löwen Braunschweig erwischten den besseren Start, trafen ihre ersten acht Dreier und setzten sich, wie eine Woche zuvor an gleicher Stelle, früh zweistellig ab. Anders als beim Hauptrundenfinale gelang es den Baskets danach nicht, den Rückstand umgehend wieder aufzuholen. Braunschweig konnte daher mit einer 12-Punkte-Führung in die Pause gehen und schaffte mit einem 8:0-Lauf zu Beginn des dritten Viertels bereits die Vorentscheidung.
„Wir müssen Braunschweig gratulieren. Sie haben besser und vor allem viel physischer gespielt als wir und in der ersten Halbzeit neun Dreier getroffen“, sagte Headcoach Sasa Filipovski nach dem Spiel: „Jetzt ist es unser Job, zu regenerieren und am Mittwoch in unserer Halle viel besser zu spielen als heute.“ Topscorer der Begegnung war Braunschweigs TJ Crockett mit 24 Punkten und 5 Dreiern. Auf Würzburger Seite waren Hannes Steinbach und Jhivvan Jackson mit jeweils 14 Zählern die erfolgreichsten Werfer. Spiel 2 der Serie findet am Mittwoch (21. Mai / 18:30 Uhr) in der tectake ARENA statt, es sind noch Tickets im Onlineshop verfügbar.
Keine guten Voraussetzungen für eine Playoff-Serie: Nach Center Owen Klassen, der auf unbestimmte Zeit ausfällt, stand am Sonntag auch Zac Seljaas nicht zur Verfügung. Der Baskets-Kapitän hatte sich im Abschlusstraining eine Nackenverletzung zugezogen und reiste nicht mit nach Braunschweig.
Damit fehlten Sasa Filipovski nicht nur seine beiden besten Rebounder, sondern auch gleich zwei sehr physische Verteidiger. Für Seljaas rückte Max Ugrai in die Startformation, zusammen mit Jhivvan Jackson, Davion Mintz, Lukas Wank und Fabian Bleck.
Sieben Tage zuvor hatten die Braunschweiger das direkte Duell um Platz drei der easyCredit BBL-Tabelle für sich entschieden, weil sie von Anfang an viele Freiwürfe zugesprochen bekamen und diese auch hochprozentig trafen. Beim Auftakt des Viertelfinales waren es unerwarteterweise die Dreipunktewürfe, die den Unterschied ausmachten.
In der Hauptrunde hatten die Löwen 30 Prozent ihrer Dreier getroffen, der zweitschwächste Wert der Liga. Trotzdem schloss Löwen-Topscorer TJ Crockett die ersten drei Angriffe der Gastgeber hinter der Dreierlinie ab – und traf dreimal zur frühen 9:2-Führung nach gut zwei Minuten.
Damit waren das Momentum und der Rhythmus im Angriff auf Braunschweiger Seite, und auch die nächsten fünf Dreipunktewürfe der Hausherren waren erfolgreich: Zweimal traf Luka Scuka, einmal Sananda Fru und zweimal Arnas Velicka. Die Löwen lagen in der achten Minute folgerichtig mit 23:11 und damit exakt mit demselben Ergebnis vorne wie zum selben Zeitpunkt eine Woche zuvor.
In der Partie der regulären Saison gelang den FIT/One Würzburg Baskets eine erfolgreiche Aufholjagd zur knappen Halbzeitführung, dieses Mal ließen die Löwen mit ihrer physischen Verteidigung im zweiten und dritten Viertel deutlich weniger zu als vor Wochenfrist.
Der erste Abschnitt endete nach dem ersten Velicka-Dreier beim Spielstand von 30:15, zu Beginn des zweiten Viertels ließ der Litauer einen weiteren folgen. Löwen-Center Tre Mitchell machte es ihm in der 13. Minute nach und stellte den Spielstand auf 36:25 – es war der neunte erfolgreiche Dreier der Gastgeber im zehnten Versuch.
Die Baskets waren in dieser Phase immer wieder durch Korbleger erfolgreich – Hannes Steinbach hatte beim Seitenwechsel alle sechs Wurfversuche getroffen und zwölf seiner vierzehn Punkte erzielt. Das genügte aber nicht, um den Rückstand entscheidend zu verringern. Angeführt vom starken Trio Crockett, Scuka und Velicka fanden die Gastgeber die passende Antwort auf einen Würzburger 8:0-Lauf zum Zwischenstand von 40:33 (17. Minute) und gingen mit einer 51:39-Führung in die Halbzeitpause.
Die 15-minütige Unterbrechung und die Würzburger Halbzeitbesprechung änderte nichts am Momentum der Partie: Braunschweig startete mit einem 8:0-Lauf ins dritte Viertel, nach den nächsten beiden Dreiern von Luka Scuka und Barra Njie war der Vorsprung der Löwen nach der Pause innerhalb von nur vierzig Sekunden auf zwanzig Zähler angewachsen (59:39, 31. Minute).
Daran sollte sich im weiteren Spielverlauf lange Zeit nicht viel ändern, weil die Hausherren weiter stark von außen trafen – TJ Crockett netzte in der 27. Minute zwei Dreier in Folge zum 68:48 ein. Zu diesem Zeitpunkt saß mit Max Ugrai der nächste Würzburger Spieler verletzt auf der Bank.
Nach Viertel Nummer drei lag Braunschweig mit 75:56 und in der 35. Minute mit 86:65 in Führung. Damit standen die Löwen als Sieger fest, auch wenn Jhivvan Jackson, Davion Mintz, Aubrey Dawkins und Christian Skladanowski in der Schlussphase noch Ergebniskosmetik betreiben konnten.
„Die Höhe des Ergebnisses ist egal, es steht einfach nur 1:0 für Braunschweig“, betonte Youngster Hannes Steinbach nach dem Spiel: „Wir müssen als Team unsere fehlenden Spieler besser kompensieren, unsere Verteidigung verbessern und Spiel zwei zuhause gewinnen.“
Basketball Löwen Braunschweig – FIT/One Würzburg Baskets 92:79
(30:15, 21:24, 25:18, 16:22)
Für Würzburg spielten:
Hannes Steinbach 14 Punkte (6 Rebounds), Jhivvan Jackson 14/2 Dreier, Mike Lewis II 9/1, Bazoumana Koné 8/1, Nelson Phillips 8/2, Lukas Wank 8, Max Ugrai 7/1, Aubrey Dawkins 5/1, Davion Mintz 4, Christian Skladanowski 2, Fabian Bleck.
Top-Performer Braunschweig:
TJ Crockett 24/5, Luka Scuka 15/3 (6 Rebounds), Arnas Velicka 14/2 (5 Assists/3 Steals).
Key Stats:
Dreierquote: Würzburg 27 Prozent (8 von 30) – Braunschweig 54 Prozent (14 von 26)
Assists: Würzburg 11 – Braunschweig 21
Rebounds zweite Halbzeit: Würzburg 18 – Braunschweig 25
Stimmen zum Spiel
Hannes Steinbach, FIT/One Würzburg Baskets:
„Ich denke, unsere Verteidigung war heute einfach nicht gut genug, um dem starken Angriff der Braunschweiger standzuhalten. Im Angriff hatten wir nicht genug Geduld, um gute Würfe zu finden. Das führt dann zu diesem Resultat. Braunschweig hat viele Würfe getroffen. Die müssen wir besser contesten und auch besser rebounden. Wir denken weiter nur von Spiel zu Spiel und konzentrieren uns auf unser Heimspiel am Mittwoch. Die Höhe des Ergebnisses ist egal, es steht einfach nur 1:0 für Braunschweig. Wir müssen als Team unsere fehlenden Spieler besser kompensieren, unsere Verteidigung verbessern und Spiel zwei zuhause gewinnen.“
Sasa Filipovski, Headcoach FIT/One Würzburg Baskets:
„Braunschweig hat besser und vor allem viel physischer gespielt als wir. Daher müssen wir ihnen zum Sieg gratulieren. Außerdem haben sie ihre Würfe sehr gut getroffen und hatten neun Dreier in der ersten Halbzeit. Es war für uns eine schwierige Situation ohne Owen Klassen und Zac Seljaas, und dann haben wir auch noch Max Ugrai verloren. Wir werden aber natürlich nicht aufgeben und weiter alles geben. Braunschweig führt jetzt 1:0. Unser Job ist es jetzt, zu regenerieren und am Mittwoch in unserer Halle viel besser zu spielen als heute.“
Jesus Ramirez, Headcoach Basketball Löwen Braunschweig:
„Jeder einzelne Spieler, der heute das Spielfeld betreten hat, hatte die richtige Einstellung. Dadurch waren wir in der Lage, auf einem sehr hohen Niveau zu spielen, einschließlich der Dreipunktewürfe, die heute sehr gut gefallen sind. Generell hat uns unsere Mentalität über weite Strecken des Spiels in der Ausführung unserer Xs and Os geholfen – abgesehen von den letzten Minuten, in denen wir nicht fokussiert waren. Jetzt werden wir sehen, ob wir in Würzburg dasselbe leisten können. Es wird eine ganz andere Atmosphäre sein, in der wir aber die gleichen Dinge so gut machen müssen wie heute.“
Ferdinand Zylka, Basketball Löwen Braunschweig:
„Es war Wahnsinn, wie wir heute rausgekommen sind. So muss man als Braunschweig eine Playoffserie zuhause starten. Wir haben von Anfang an klar gemacht, wie heiß wir auf diese Playoffs sind und das auch über das ganze Spiel relativ souverän zeigen können. Wir sind natürlich superglücklich über den Heimvorteil gewesen, hatten aber auch etwas Druck, weil wir nicht mit einer Niederlage nach Würzburg fahren wollten. Jhivvan Jackson ist nicht umsonst MVP, wir wissen um seine Qualitäten. (…) Wir lassen ihm im Pick and Roll keinen Platz und zwingen ihn zum passen. Das haben wir zweimal gut hinbekommen, aber es ist noch eine lange Serie. Er wird Wege finden, dafür müssen wir bereit sein. TJ hatte am Anfang zwei gute Dreier, und dann fängst du zuhause Feuer. Acht von acht ist nicht die Norm, aber es hat uns natürlich immens viel Auftrieb gegeben und einen Vorsprung, den wir dann das ganze Spiel halten konnten.“