Die grün-weißen Bomber feierten die ganze Nacht: Die allerletzte Sekunde in Grettstadt brachte Büchold die Relegation – FOTOS & FILM

Die grün-weißen Bomber feierten die ganze Nacht: Die allerletzte Sekunde in Grettstadt brachte Büchold die Relegation – FOTOS & FILM

GRETTSTADT / BÜCHOLD – Wer am Freitagabend in Grettstadt beim Fußball war und wessen Herz für die DJK Büchold schlägt, wird noch seinen Kindeskindern in mehreren Jahrzehnten davon erzählen. Freud´ und Leid lagen nie so nah beieinander wie in dieser Partie, in der die Schlussskunde die gesamte Saison nahezu auf den Kopf stellte.

Was war passiert? Die erwartete Konstellation zeichnete sich früh ab, weil der SV Stammheim mit 4:0 in Dittelbrunn (drei Mal Luca Dietrich) gewann. Bedeutete: Grettstadt durfte nicht verlieren, Büchold musste gar gewinnen im Finale. Nur einer von beiden konnte neben Stammheim Zweiter oder Dritter der Schweinfurter Fußball-Kreisliga 1 werden.

Durch Spielertrainer Florian Hetzel gingen die Hausherren in der fünften Minute in Führung und hatten danach Chancen auf das 2:0. Auch kurz nach der Pause. Es sah also schlecht auch für Bücholder, deren mit einem Fanbus angereiste Anhänger einen Großteil der 350 Zuschauer bildeten. Was dann aber passierte… „Solche Geschichten kann nur der Fußball schreiben“, sagte viel später Gästetrainer Niko Wolf, als er wieder reden konnte.

Jan-Merlin Zimmermann sorgte Mitte der zweiten Halbzeit per Eigentor für den Ausgleich. Das war schon mal kurios genug. Danach drängte Büchold auf das Siegtor. So richtig aber lag es nicht in der Luft. Schiedsrichter Christian Wetz zeigte drei Minuten Nachspielzeit an, die waren gerade vorbei. Als der letzte Ball in den Strafraum kam, auf´s Tor zu. Und als ausgerechnet Florian Hetzel retten wollte und das Leder selbst über die Linie beförderte.

Mit dem 1:2 pfiff der Unparteiische ab – und es spielten sich selten gesehene Szenen ab. Hier der unfassbare Jubel, selbst von www.mainfranken.news kaum einzufangen, weil niemand mehr damit rechnete. Da die größtmögliche Enttäuschung mit Tränen der Verlierer, die binnen eines Wimpernschlags von Platz zwei auf vier abrutschten und die Saison nun beenden müssen.

„Dieses Spiel hatte keinen Verlierer verdient. Aber sowas habe ich auch wirklich noch nie erlebt“, zeigte Niko Wolf einerseits Mitleid, andererseits wuchs da schon die Freude auf das, was kommen wird: Dienstag ein Aufstiegsspiel gegen den Zweiten der Kreisliga Rhön, den letztjährigen Bezirksliga-Absteiger TSV Großbardorf 2. „Über den Gegner werden wir bis Sonntag einiges rausfinden. Aber das wird ein Bonusspiel“, weiß Wolf, der an sich seinen Urlaub geplant hatte für nächste Woche. Malle adé?

Und der sich nochmal daran erinnert, dass er vor erst drei Jahren in Büchold zusagte, als das Team noch in der A-Klasse spielte. Am Bezirksligator anzuklopfen, das ist an sich unfassbar. „Sowas hab´ ich noch nie erlebt…!“, das sagte Wolf aber schon im letzten November, als seine Mannschaft in Unterpiesheim durch Fabian Schneider in der 101. (!) Minute das Siegtor zum 2:1 erzielte. Heute weiß man: Ohne dem wäre das, was sich in Grettstadt nun ereignete, nicht passiert. Die Grundlage für eine Riesenfeier der grün-weißen Dorfbomber noch auf dem Platz und später nach der Heimkehr im Bücholder Sportheim. Ob das noch steht?

Der TSV hingegen hat den Glauben an den Fußball-Gott verloren. Letzte Saison fehlte ein Punkt zur Meisterschaft und zum direkten Aufstieg, in der Relegation erfolgte in Brebersdorf in Runde eins gegen Thulba das Aus. Und nun wurde es sogar noch dramatischer. „Wer hat da was gegen uns?“, fragte Florian Hetzel im Wissen, „dass ich den Ball sicher auch anders hätte klären können. Aber das macht es nun noch schlimmer!“

„Eigentlich müssen wir schon 3:0 führen, dann wäre das erledigt gewesen“, weiß der einstige Kapitän der Schweinfurter Regionalliga-Schnüdel, der aber auch beim Blick auf die Saison betonen wollte, dass Grettstadt nicht erst am Freitag die Relegation verspielte, auch wenn es letztlich so war. „Zwei Mal gegen Volkach darf man nicht verlieren“, betonte der 36-Jährige vor allem das 0:3 zuhause vor rund einem Monat. Daheim setzte es auch ein 0:5 gegen Dittelbrunn. Und im Oktober 2024 gelang Grettstadt mit vier Remis in Serie kein Sieg. Gegen schlagbare Teams wie den TV Jahn Schweinfurt, Schleerieth oder Egenhausen. Und in Büchold…

In der Kreisliga Schweinfurt 2 sicherte sich der SC Trossenfurt-Tretzendorf mit einem 8:0 (vier Tore von Thorsten Schlereth) Platz drei. In der Kreisliga Rhön reichte dem SV Rödelmaier das 4:4 (nach 4:1-Führung) in Reichenbach zur Meisterschaft (Bericht mit Fotos folgt, genauso wie zum sensationellen Klassenerhalt in der KL SW 1 des zur Saisonhälfte eigentlich schon abgestiegenen SC Hesselbach).

Nun kommt es am Dienstag in der ersten Runde zu folgenden Partien:

SG Eltmann – FC Untererthal (in Bergrheinfeld)
FT Schweinfurt 2 – TV Haßfurt (in Donnersdorf)
DJK-SV Büchold – TSV Großbardorf 2 (in Reiterswiesen)
SV Stammheim – SC Trossenfurt-Tretzendorf (in Oberschwarzach)

Gespielt wird jeweils um 18.30 Uhr. Die vier Sieger ermitteln dann schon am Freitag danach zwei Finalisten oder im besten Fall zwei künftige Bezirksligisten.

Es folgen nun noch: Der Film zur Bücholder Feier in Grettstadt, darunter zahlreiche Bilder. Und vorerst zwei Glückwünsche:
Elke Schaller und der Kroatien-Reisen.Abieter kroati.de gratulieren und drückt der DJK Büchold die Daumen für die Relegation.

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