Im Zeichen des Friedens: Würzburger Pilgergruppe zieht durch die Heilige Pforte des Petersdoms

Im Zeichen des Friedens: Würzburger Pilgergruppe zieht durch die Heilige Pforte des Petersdoms
Bild © Markus Hauck (POW)

ROM / WÜRZBURG – Durch die Heilige Pforte des Petersdoms sind am Sonntag, 11. Mai, die über 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bistums Würzburg bei ihrer Wallfahrt zum Heiligen Jahr der Hoffnung gegangen.

Betend und singend, vornweg ein Vortragekreuz mit dem Motiv des Heiligen Jahres, brach die Gruppe aus Unterfranken bei strahlendem Sonnenschein von der für das Heilige Jahr komplett verkehrsfrei umgestalteten Piazza Pia bei der Engelsburg auf. Auf einer eigens für Wallfahrer abgesperrten Spur entlang de Via della Conciliazione zog die Gruppe in den Petersdom. Zu ihr waren kurzfristig drei Pilger aus der Oberpfalz und einer aus Schlesien dazugestoßen.

Auf dem Weg durch das größte Gotteshaus der Welt bahnten Freiwillige den Pilgergruppen den Weg durch die Touristengruppen und Einzelpilger. Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran, Geistlicher Begleiter der Pilgerfahrt, betete mit den Pilgern in den Anliegen des Heiligen Vaters. An der Confessio, dem abgesenkten Andachtsraum über dem Grab des Apostels Paulus, sprach die Gruppe das Glaubensbekenntnis und empfing von Vorndran den Segen.

Begonnen hatte der Tag mit einem Sonntagsgottesdienst in der Basilika Sant’Onofrio auf dem Gianicolo. In dieser Kirche feierte Bischof Dr. Franz Jung am 11. Oktober 1992 seine Primiz. Seit 1945 ist die Klosterkirche geistlicher Sitz des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Heute ist sie zudem die Titularkirche von Kardinal Pierbattista Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem.

Im Anschluss an den Gottesdienst lief die Würzburger Gruppe zum nahen Petersplatz, um am Regina-Coeli-Gebet mit Papst Leo XIV. teilzunehmen. Zahlreiche Blaskapellen und Spielmannszüge zogen musizierend ein und verkürzten so die Wartezeit bis zur Mittagsstunde. Das Mittagsgebet hielt der Papst nicht wie üblich vom Fenster des Apostolischen Palastes, sondern von der zentralen Loggia des Petersdoms, auf der er sich nach seiner Wahl am Donnerstag, 8. Mai, erstmals gezeigt hatte. Rund 100.000 Menschen waren auf dem Petersplatz versammelt und begrüßten den neuen Papst mit Begeisterung.

Leo XIV. nutzte sein erstes Mittagsgebet als neu gewähltes Oberhaupt der katholischen Kirche für einen eindringlichen Appell an die Weltgemeinschaft: „Nie wieder Krieg!“ Er wandte sich an die „Großen der Welt“ und forderte ein Ende der weltweiten Konflikte. Besonders hob er die Situation in der Ukraine hervor, betonte sein Mitgefühl mit dem leidenden Volk und rief dazu auf, alles für einen „echten, gerechten und dauerhaften Frieden“ zu tun. Ebenso sprach er die Lage im Gazastreifen an, drängte auf ein sofortiges Ende der Kämpfe, humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung und die Freilassung der Geiseln. Den angekündigten Waffenstillstand zwischen Indien und Pakistan begrüßte er ausdrücklich und forderte dessen Fortbestand. Abschließend bat er um das „Wunder des Friedens“.

Ein weiteres zentrales Thema war der Weltgebetstag für geistliche Berufungen, der auf den vierten Sonntag der Osterzeit fällt. Leo XIV. rief dazu auf, besonders für Berufungen zum Priestertum und zum Ordensleben zu beten. Er betonte, wie dringend die Kirche solche Berufungen brauche, und ermutigte junge Menschen, keine Angst vor einer Berufung zu haben und die Einladung der Kirche und Christi anzunehmen. Der Papst unterstrich die Bedeutung glaubwürdiger Vorbilder in der Kirche und ermutigte alle Gläubigen, „Hirten nach seinem Herzen“ zu sein, also einander in Liebe und Wahrheit zu helfen und zu begleiten. Jeder Christ, unabhängig vom Lebensstand, sei dazu berufen, anderen beizustehen und sie auf ihrem Weg zu unterstützen. Zum Muttertag übermittelte Leo XIV. einen herzlichen Gruß an alle Mütter, verbunden mit einem Gebet für sie und für die bereits verstorbenen Mütter.

Generalvikar Vorndran erinnerte zum Abschluss des Mittagsgebets daran, dass der Papst von der Loggia aus auf den Obelisk in der Mitte des Petersplatzes blicke. Das Monument sei dasselbe, das Petrus bei seiner Hinrichtung im Circus des Nero auf den Vatikanischen Hügeln gesehen habe. „Damit wird er an die Nachfolge Petri erinnert und daran, dass auch er aufgerufen ist, Zeugnis für Jesus zu geben ─ wenn es sein muss, auch mit seinem Leben.“

Auf dem Bild © Markus Hauck (POW) | Betend und singend zogen die Pilgerinnen und Pilger aus Würzburg von der Piazza PIa an der Engelsburg zum Petersdom.

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