Spitze Zungen: Karl-Heinz Porsche parkt, wo er will!

Spitze Zungen: Karl-Heinz Porsche parkt, wo er will!

Neulich auf dem großen Parkplatz im Wernecker Gewerbegebiet mit den vielen Einkaufsläden: Auch der Verfasser dieses Textes war da für ein paar Sonderangebote, fand problemlos zum Abstellen des Wagens eine von zahlreichen Lücken, stand vielleicht 20 Meter vom Eingang entfernt.

Beim Einstecken einer Münze in den Einkaufswagen, um diesen von den anderen loszulösen, bemerkte er hinter sich ein Streitgespräch zwischen zwei Männern. Einer aus Fürth stand regulär zwischen zwei Streifen, neben ihm ein Schweinfurter. Und der belegte einen so genannten Mutter-Kind-Parkplatz, deutlich ausgewiesen.

Nun muss das eine höchst sportliche Mutti sein, denn sie fuhr einen Porsche. Einen schnittigen Wagen, überaus attraktiv. Der Mann, der ausstieg, saß zuvor auf dem Beifahrersitz und wollte sich auf den Weg machen in einen der Supermärkte, als ihn der Fürther ansprach und deutlich darauf hinwies, wofür solche Plätze gedacht sind.

Konkret dafür, und damit es unser sportlicher Porsche-Mitfahrer nun schwarz auf weiß nachlesen kann: Solche Plätze befinden sich unweit des Eingangs entfernt und sind dafür gedacht, dass eine Mutter zum Einkauf ihr Kind mutmaßlich in einem Wagen schiebend mitnehmen und somit nicht ganz soweit laufen muss. In Kapitel 2 geht es hier bald auch um ähnlich gelagerte Behindertenparkplätze.

Unser Schweinfurt freilich reagierte erbost und beschimpfte den Fürther. Er hätte besser durchaus Einsicht zeigen können, den Wagen umparken oder sich wenigstens entschuldigen und dann sowas sagen können wie: „Tut mir leid, habe ich übersehen. Aber ich kaufe nur schnell zwei Brötchen ein, dann bin ich gleich wieder weg!“ Dann wäre dieser Artikel hier gar nicht enstanden.

Er machte aber den Fürther erst dumm an, ging dann in den einen Discounter, kam schnell wieder heraus, lief dann in den anderen auf der entgegen gesetzten Seite. Jeweils nicht als Mutter mit Kind, sondern als Mann, der gut zu Fuß war. Als gerade dieses Foto enstand, kam er wieder zurück und regte sich nun auch noch über den Mann, der diese Zeilen schrieb, auf. Um dann knatternd davon zu düsen.

Was lernen wir daraus?: Ein Porschefahrer hat alle Rechte, kann überall, wo er nur will, seinen Wagen abstellen. Niemand hat ihm das zu verbieten, selbst Hinweise auf Fehlverhalten sind zu unterlassen.

In der Zeit seines Aufenthaltes auf dem Wernecker Parkplatz waren ansonsten alle Mutter-Kind-Plätze belegt, für Otto-Normalparker aber nur ganz wenige Meter entfernt zahlreiche entfernt. Für – nennen wir ihn so – Karl-Heinz Porsche war das an diesem Tag aber keine Option.

Michael Horling
redaktion@mainfranken.news

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