FUCHSSTADT BEI STADTLAURINGEN – Im Zuge der „Dorferneuerung Fuchsstadt“ konnten schon viele Baumaßnahmen finanziell gefördert und erfolgreich umgesetzt werden.
So wurde unter anderem bereits die ehemalige Schule saniert und zu einem Gemeindetreffpunkt entwickelt, das alte Brauhaus zu touristischen Zwecken reaktiviert und der gesamte Dorfkern saniert und mit neuen Grünflächen versehen. Als jüngstes Projekt der Dorferneuerung wurde gerade erst zu Ostern der sanierte Friedhof eingeweiht.
Doch das Projekt Dorferneuerung liegt nicht allein in öffentlicher Hand, sondern durch praktische Mitwirkung soll die Eigeninitiative der Bürger geweckt werden und zur Entwicklung der Selbstbestimmung im Dorf ermutigen.
Eigeninitiative ergriffen auch Juliane und Henry Amende gleich in zweifacher Hinsicht. Als sie sich für das ehemalige Pfarrhaus in Fuchsstadt interessierten, war ihnen ein anderes Paar beim Kauf zuvorgekommen. Die neuen Besitzer hatten sich jedoch mit der Sanierung übernommen, so dass nach einiger Zeit kein Baufortschritt mehr zu erkennen war. „Dann haben wir einfach unser Glück in die Hand genommen und einen Brief mit unserm Kaufinteresse unter der Haustür durchgeschoben,“ so Henry Amende rückblickend und tatsächlich kam es erneut zum Eigentümerwechsel.
Das in den 1930er Jahren erbaute, ortsbildprägende Haus wurde den Amendes dann in einem rohbauähnlichen Zustand übergeben und hier zeigte sich erneut, dass Eigeninitiative von Nöten sein würde. Glücklicherweise ist die Schwester von Juliane Amende, Barbara Heusinger, Architektin und unterstützte die Familie planerisch und so wurde mit viel Liebe zum Detail aus dem entkernten Altbau ein modernes Wohnhaus.
Zu den größten baulichen Herausforderungen zählten die Sanierung des rissigen Fundaments, die Trockenlegung des Kellers und das Wiederherstellen der ehemaligen Raumstruktur. Die alte Holztreppe in der Mitte des Hauses wurde in mühevoller Handarbeit vom alten Farblack befreit und naturbelassen gewachst. „Sie ist das Meisterstück meines Mannes,“ scherzt Juliane Amende, denn handwerkliche Erfahrung fehlte dem Paar vor der Sanierung.
Um Kosten zu sparen seien Eigenleistungen aber unverzichtbar gewesen und schließlich habe jedes eigene Handanlegen die Bauherren mehr mit dem Haus zusammenwachsen lassen. Damit hat Familie Amende nicht nur für sich selbst ein attraktives Zuhause geschaffen, sondern auch den Ortskern von Fuchsstadt aufgewertet und mit neuem Leben gefüllt.
Diese Mühe wird belohnt. Es ist Bürgermeister Friedel Heckenlauer ein großes Anliegen gerade junge Familien finanziell zu unterstützen, die genügend Mut und Elan aufbringen, Dorfzentren zu revitalisieren, was wiederum der gesamten Gemeinde zugutekommt. Ende April überwies der Markt Stadtlauringen 20.0000 Euro und überreichte der vierköpfigen Familie für die umfangreiche Sanierung einen symbolischen Scheck über 20.000 Euro. Die restlichen Kosten können, dank einer mit dem Markt Stadtlauringen abgeschlossenen Modernisierungsvereinbarung, zusätzlich beim Finanzamt steuermindernd geltend gemacht werden.
Auf dem Foto von Franziska Toleikis-Busching von links: Symbolische Scheckübergabe nach Beendigung der Sanierungsmaßnahmen des ehemaligen Pfarrhauses in Fuchsstadt. Friedel Heckenlauer, Henry und Juliane Amende und Barbara Heusinger.