BAYERN – Seit der Saison 2012/13 gibt´s die Fußball-Regionalliga Bayern. Der 1. FC Schweinfurt 05 könnte am Freitag ihr zwölfter Meister werden. Was passierte mit den Vorgängern, wohin führte sie der Weg?
Los ging´s mit dem TSV 1860 München 2, der vor dem FC Bayern München 2 und Illertissen ins Ziel einlief. Just in dem Jahr, als die Schnüdel in diese Liga aufstiegen. Die kleinen Löwen scheiterten dann in den Aufstiegsspielen am heutigen Zweitligisten SV Elversberg. Um in den Jahren danach nochmals vordere Plätze zu belegen. Heuten spielt man in der Bayernliga Süd, was auch daran liegt, dass die erste Mannschaft als Drittligist keinen Aufstieg mehr zulässt. 2017 mussten der TSV 2 als Vizemeister die Regionalliga verlassen.
Der Nachfolger 2014 hieß FC Bayern München 2 und setzte sich ganz knapp nicht gegen Fortuna Köln durch, wurde im Folgejahr wieder Zweiter hinter den Würzburger Kickers, die nicht nur den Direktaufstieg feiern konnten, sondern sogar den Durchmarsch in die 2. Bundesliga. Die mussten sie schnell wieder verlassen, schafften danach aber nochmals die Rückkehr, um schließlich in die Regionalliga durchgereicht zu werden. Der schnelle Sprung zu 2024: Da wurden die Kickers wieder Meister, scheiterten aber in den Aufstiegsspielen an Hannover 96 2 dramatisch. Daher müssen sie nun am Freitag in Schweinfurt gewinnen oder vielleicht den Schnüdeln beim Feiern zuschauen…
Zurück zu früher: 2016 wurde der SSV Jahn Regensburg Meister und gewann die Relegationsspiele gegen den VfL Wolfsburg 2 durch ein 2:0 und ein 0:1 auch knapp. Den Oberpfälzern gelang dann das, was sich der FC 05 zum Beispiel nehmen sollte: Ebenfalls wie schon den Würzburgern der Durchmarsch in die 2. Bundesliga, in der sich Regensburg sogar sechs Saisons hielt, um nach dem Abstieg gleich wieder zurück zu kehren. Und um nun wieder abzusteigen. Man sieht sich wohl kommende Runde im Sachs-Stadion, wo am 27. November 2015 das Aufmacherbild entstand.
Vor knapp zehn Jahren also schlugen die Schweinfurter nach einem grausamen 0:5 im Hinspiel den Jahn durch Tore von Marco Janz und Tom Jäckel mit 2:1. Und wurde zum „Königsmörder“: Denn bei den Gästen musste nach der Niederlage Trainer Christian Brand Platz machen für Heiko Herrlich. Das Fotos zeigt die auf frostigem Boden (ohne Rasenheizung!) jubelnden Schnüdel, die damals zeigten wie man zuhause einen Meister schlagen kann.
Herrlich – wieder ein kleiner Zeitsprung – wurde neulich bei der Spvgg Unterhaching entlassen. Beim Meister von 2023 – vor den Würzburger Kickers – der sich in den Aufstiegsspielen gegen Energie Cottbus durchsetzte. Gegen Lausitzer, die ein Jahr später folgten und nun – wie zuvor Elversberg, Münster oder Ulm – direkt in die 2. Bundesliga durchmarschieren könnten. Aber: Es gehtr hier ja um die Meister der Regionalliga Bayern, in der nächste Saisn Unterhaching wieder spielen wird.
Vorgänger der Vorort-Münchner: 2022 schaffte es die Spvgg Bayreuth auf dem direkten Weg, spielte auch eine an sich ordentliche Drittliga-Runde, stieg trotzdem wieder ab und ist heuer der schärfste Rivale der Schnüdel mit sieben Punkten Rückstand. Die Altstadt drückt den Kickers am FReitag die Daumen….
2017 – wieder also zurück – wurde Unterhaching schon mal Meister, setrzte sich in den Aufstiegsspielen klar gegen Elversberg durch, blieb vier Jahre in der 2. Bundesliga. es folgten je zwei Saisons in der Regionalliga Bayern und wieder in der 3. Liga. Kommende Saison scheint man den Schweinfurtern aus dem Weg gehen zu wollen…
2018 war das Jahr der Münchner Löwen. Die wurden Meister vor dem FC Bayern 2 und vor den Schnüdeln – Vierter damals übrigens der VfR Garching… Dramatik in der Aufstiegsspielen, aber der TSV 1860 ging nach einem 5:4 insgesamt hoch gegen Saarbrücken. Wie auch der KFC Uerdingen, inzwischen wieder pleite. Der Werdegang der damals zwangsabgestiegenen Löwen dürfte bekannt sein: Seitdem ist man eher Mittelmaß in der 3. Liga, das Grünwalder Stadion ist aber immer ausverkauft. Auch nächste Saison gegen den FC 05, der sich zudem auf das Heimspiel freut. Unser zweites Bild entstand am 7. April 2018 und zeigt die Gästefans im Sachs-Stadion.
2019 setzte sich der FC Bayern München 2 als Meister vor dem VfB Eichstätt in der Relegation durch gegen den VfL Wolfsburg 2 und ließ auf den Titel gleich einen zweiten folgen. Allerdings war man als Erster der 3. Liga – nachmachen, FC 05! – nicht aufstiegsberechtigt. In der Saison danach ging es nach unten. es folgten vier Runden in der Regionalliga Bayern – und die nächste steht schon vor der Türe…
Dann Corona: Als die Spielzeit unterbrochen wurde, war Türkgücü München Tabellenführer und durfte aufsteigen. Um danach erst guter 13. zu werden, die folgende Saison aber abbrechen zu müssen aufgrund finanzieller Probleme. Jetzt ist man auf einem Abstiegsplatz in der Regionalliga Bayern, musste jüngst auch die Punkte gegen Burghausen abgeben, wie zuvor schon gegen die Schnüdel. Ohne zu kicken. Diesmal trat man nicht an, nach eigenem Bekunden aufgrund von Erkrankungen die erforderliche Mindestzahl an Spielern nicht zur Verfügung gestanden hätte. Allerdings wären 14 Akteure in der Lage gewesen aufzulaufen. Viel mehr lag es wohl an der mal wieder fehlenden Spielstätte… „Verursachen eines Spielausfalls“ nennt sowas der BFV.
Doch zurück zur Liga: Eine Saison fehlt noch. 2020/21 wurde allerdings fast gar nicht gespielt. Diese verfluchte Pandemie. Von den Top-Vier – der 1. FC Nürnberg 2 machte nicht mit, Aubstadt war Fünfter – spielten Tabellenführer Aschaffenmburg, der Zweite aus Bayreuth und die viertplatzierten Schnüdel eine Meisterrunde „jeder gegen jeden“ aus. Nach dem dritten Sieg – ein 4:0 in Bayreuth – durfte der FC 05 vorzeitig die „Meisterschaft“ feiern. Unser drittes Bild zeigt Jubel des Teams danach.
Allerdings standen wieder Aufstiegsspiele an. Gegen den TSV Havelse aus dem Norden. Wer´s schon verdrängt hat, wird sich nun nochmal bitter erinnern: Jeweils mit 0:1 verloren die Schweinfurter beide Spielen, vor allem auswärts waren sie hochüberlegen. Havelse stieg auf, gleich wieder ab, wird nun gegen Lok Leipzig Aufstiegsspiele bestreiten. Die Schnüdel wurden danach Fünfter, Sechster, in der ersten Saison nach der Rückkehr zum Amateurfußball Elfter. Und was nun kommt, könnte am Freitagabend schon ein Fußball-Märchen vollenden. Vor vielleicht 10.000 Zuschauern.




