Innovationsmotor Schweinfurt-Main-Rhön: IG Metall fordert Perspektiven für die Region und Einhaltung der Förderzusagen

Innovationsmotor Schweinfurt-Main-Rhön: IG Metall fordert Perspektiven für die Region und Einhaltung der Förderzusagen

SCHWEINFURT – „Wir sehen den industriellen Kern in der Region Schweinfurt-Main-Rhön als Innovationsmotor“, sagt Thomas Höhn, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt, anlässlich des 1. Mai 2025, dem Tag der Arbeit.

„Doch die bisherigen Pläne von Unternehmen gefährden über 6.000 Arbeitsplätze bis 2028. Das ist nicht nur ein Risiko – es ist eine verpasste Chance, wenn wir jetzt nicht aktiv gestalten. Die Beschäftigten haben das Recht auf Sicherheit im Wandel und klare Perspektiven.“

Deshalb hat die IG Metall Schweinfurt vor über einem Jahr, im März 2024, die Initiative „SOS Kugellagerstadt – Zukunft für Industriearbeit in Schweinfurt“ gestartet. Und sie wenige Monate später auf Main-Rhön ausgeweitet, weil insbesondere auch Unternehmen in Bad Neustadt an der Saale den Stellenabbau forciert haben. Seitdem gab es viele Aktivitäten rund um die Initiative: Große Aktionstage, zum Beispiel am 18.4.2024 mit 5.000 Beschäftigten auf dem Marktplatz in Schweinfurt; viele betriebliche Auseinandersetzungen; und intensive Gespräche mit Politikern.

In den Betrieben ist die Lage vielerorts nach wie vor heikel. Aber mit viel Einsatz kämpfen Beschäftigte, Betriebsräte und IG Metall erfolgreich für Zukunftsperspektiven: So konnte der Gesamtbetriebsrat bei SKF eine Standort- und Beschäftigungssicherung bis Ende 2029 für Schweinfurt durchsetzen, wie Ende März bekannt wurde. Die Fränkische Group investiert eine zweistellige Millionensumme in Königsberg, worüber wir Anfang April berichten konnten. Und bei Bosch Rexroth in Schweinfurt stehen am Ende der Verhandlungen: massive Investitionen, die Rückführung von Anlagen und Maschinen aus Niedriglohnkostenstandorten und ein reduzierter Stellenabbau.

Und folgt den Ankündigungen seitens politischer Vertreter auch konkrete Unterstützung? Die Bayerische Staatsregierung hatte Ende 2024 angekündigt, die Industrieregion mit 60 Millionen Euro zu unterstützen. Seit der Ankündigung fragen Gewerkschaften und Betriebsräte intensiv bei Abgeordneten, Stadtvertretern und Unternehmensleitungen nach, inwieweit die Zusagen tatsächlich in der Region angekommen sind und wann damit zu rechnen ist, dass die Mittel tatsächlich in der Region ankommen. Die Antworten zeigen ein gemischtes Bild. Während die Zusagen in Richtung Stadt zur Förderung der Infrastruktur auf einem guten Weg sind, bleiben vor allem bei der Förderung von kleinen, mittleren und großen Unternehmen viele Fragen offen, die aus Sicht der IG Metall noch nicht zufriedenstellend beantwortet sind und auch die Stimmen derer nicht verstummen lassen, die kritisch hinterfragen, ob die zugesagten Fördergelder auch wirklich ausschließlich für die Region Schweinfurt-Main-Rhön vorgesehen sind und es sich nicht nur um bereits zugesagtes Geld handelt, das zu Wahlkampfzwecken noch einmal ins Schaufenster gestellt wird. „Wir werden weiter auf Investitionen und Innovationen drängen und konkrete Antworten von der Politik einfordern“, kündigt Thomas Höhn von der IG Metall Schweinfurt an. „Der Tag der Arbeit wäre eine wunderbare Gelegenheit, den Beschäftigten die geforderten konkreten Perspektiven in der Region aufzuzeigen.“

Hinweis zu den Veranstaltungen am 1. Mai 2025:

Im Gebiet der IG Metall-Geschäftsstelle Schweinfurt gibt es am 1. Mai Veranstaltungen in Bad Neustadt an der Saale, Poppenlauer, Bad Kissingen, Sand am Main und Schweinfurt. Diese werden vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) veranstaltet. In Schweinfurt spricht Sinan Öztürk, stellvertretender Landesbezirksleiter ver.di Bayern.

Nähere Informationen zu den Veranstaltungen unter: https://unterfranken.dgb.de/

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