ZEIL AM MAIN – In der Stadt mit der Brauerei Göller feiert man Fußball-Triumphe natürlich feuchtfröhlich mit spritzendem Bier. Und in der Tat hatte der FC 08 Zeil ja auch schon ganz lange nichts mehr zu feiern gehabt. 2009 stieg man letztmals in die Fußball-Kreisliga auf.
Nun gut, 2019 gab´s nach einem schleichenden Niedergang wieder eine Meisterschaft, allerdings in der A-Klasse, in der man 2018 nur Fünfter wurde. Für einen einstigen Landesligisten wenig. Nun aber mischen die Zeiler im Spielkreis zumindest wieder in der obersten Etage mit.
Das „Meisterspiel“ am Sonntag war eine genauso klare Angelegenheit wie die gesamte Saison. Marco Swaschek, Domink Schirber und kurz vor dem Ende Marco Hufnagel trafen beim letztlich deutlichen 3:0 gegen die trotzdem nur noch leicht vom Abstieg bedrohte SG Obertheres/ Dampfach 2.
Das war der 23. Sieg im 26. Spiel. Nur gegen den Nachbarn aus Krum verlor Zeil beide Duelle, spielte auch lediglich 1:1 zuhause gegen Kellerkind Steinbach aus dem nächsten Ort. „Derbypfuscher“ ist daher ein Begriff auf den Meister-Shirts. Genauso wie Käppelesbergrunners, was auf harte Konditionseinheiten schließen lässt, oder Pilsvernichter, was für sich spricht. Dabei gibt es beim Göller so viele andere gute Biersorten. Pils jedenfalls tränkte am Sonntag ab 17 Uhr den Rasen oder eher Shirts und Haare der Spieler.
Die mit nur 15 Gegentreffern mit Abstand beste Abwehr der Kreisklasse ist das Prunkstück der Zeiler. Bei Spielertrainer Simon Rambacher (28), der nach den Stationen Prappach, FC Haßfurt, Forst und FT Schweinfurt wieder in die Haßberge zurück gekehrt war, kann man von einer Einstandssaison nach Maß sprechen. 20 Mal traf er bereits, ging also auch auf dem Feld voran. Neben ihm netzte nur Michael Burkard (10) zweistellig ein, zum Aufstieg steuerten diesmal vor den rund 300 Fans andere Spieler die Tore bei.
Verfolger SG Hofheim/ Goßmannsdorf kann trotz 2:0-Sieg in Friesenhausen bei zehn Punkten Rückstand nun also nicht mehr vorbeiziehen, wird jedoch sicher relegieren, musste sich am Sonntag aber – im Video zu sehen – erst einmal anschauen, wie die Zeiler gehen und wie die Hofheimer. Krasse Unterschiede aus Sicht des Meisters.
Auch der FSV Krum hat die Möglichkeit, den Zeilern in die Kreisliga zu folgen, muss nun aber erst einmal in den abschließenden drei Partien seinen Vorsprung von fünf Punkten auf den FC Augsfeld und den FC Sand 2 verteidigen – beides ebenfalls Nachbarn der Zeiler. Und die haben nächstes Wochenende spielfrei, empfangen dann ganz gechillt ausgerechnet die Hofheimer und begeben sich zum Abschluss auf eine Lustreise zum FC Neubrunn.
Vor ganz vielen Fotos vom Jubel-Nachmittag in Zeil am Main folgt nun erst einmal ein Filmbeitrag:
