Die AOK in Schweinfurt informiert: Wenn die Schilddrüse zu wenig Hormone produziert

Die AOK in Schweinfurt informiert: Wenn die Schilddrüse zu wenig Hormone produziert
Urhebervermerk: © PantherMedia /Andelov13 (YAYMicro)

SCHWEINFURT / MAIN-RHÖN – Hormone geben als Botenstoffe entscheidende Informationen zwischen unseren Körperzellen weiter. Damit übernehmen sie wesentliche Funktionen in unserem Körper. Die Schilddrüse produziert Hormone, die den Stoffwechsel aktivieren und für viele Wachstumsprozesse verantwortlich sind. Sie nimmt so – als relativ kleines Organ – großen Einfluss auf unseren Körper und unsere Psyche.

Stellt die Schilddrüse zu wenige Hormone her, spricht man von einer Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion). Folgen können Müdigkeit, Gewichtszunahme, trockene Haut oder Verstopfung sein. „Die Erkrankung kann jedoch medikamentös gut behandelt werden“, sagt Johannes Kiep von der AOK in Schweinfurt. In Deutschland leiden rund fünf Prozent der Bevölkerung an einer Schilddrüsenunterfunktion, häufig beginnt dies bei hormonellen Umstellungen, zum Beispiel in der Pubertät oder nach den Wechseljahren. Ursache ist hierzulande meist eine chronische Entzündung der Schilddrüse, betroffen sind vor allem Frauen und ältere Menschen.

Hormonmangel beeinträchtigt Körper und Psyche

Als die zwei wichtigsten Hormone produziert die Schilddrüse Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Bei einer Schilddrüsenunterfunktion verlangsamt sich daher der Stoffwechsel. Die körperliche Leistungsfähigkeit nimmt ab, die Reflexe werden schwächer, Haut und Haare werden trockener, die Betroffenen nehmen an Gewicht zu, die Libido nimmt oftmals ab. Viele Betroffene leiden zudem an Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, sie werden zunehmend lethargisch und antriebslos. „Bei all diesen Symptomen sind Arzt oder Ärztin gefragt: Sie tasten die Schilddrüse ab und machen verschiedene Bluttests“, sagt Johannes Kiep. Dabei werden die Werte der Schilddrüsenhormone gemessen, aber auch die Werte des Hormons TSH, das die Schilddrüse stimuliert. Ein erhöhter TSH-Wert kann auf eine Schilddrüsenunterfunktion hinweisen.

Ausreichend Jod in der Ernährung beachten

Jodmangel ist ein weiterer Auslöser, denn der Körper benötigt Jod, um Schilddrüsenhormone bilden zu können. In Deutschland ist das inzwischen jedoch eine eher seltene Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion. „Dennoch ist es wichtig, im Alltag auf das richtige Maß an Jod in der Ernährung zu achten“, so Johannes Kiep. Wer jodiertes Speisesalz verwendet, ist meist schon auf der sicheren Seite. Auch über den Verzehr von Meeresfisch, Milchprodukten und Eiern kann man unter anderem den täglichen Jodbedarf decken und damit eine Schilddrüsenunterfunktion durch Jodmangel beheben. Sind andere Ursachen der Auslöser für eine Unterfunktion, helfen Medikamente: So wird etwa das fehlende Schilddrüsenhormon Thyroxin durch Tabletten ersetzt. Abhängig von der Ursache muss es entweder lebenslang oder nur für eine gewisse Zeit eingenommen werden.

Weitere Informationen:
https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/organe/schilddruesenunterfunktion-symptome-und-behandlung/

www.gesundheitsinformation.de/schilddruesenunterfunktion-hypothyreose.html

www.deutsches-schilddruesenzentrum.de/wissenswertes/schilddruese-und-psyche/

Auf dem Bild: Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse: Eine Schilddrüsenunterfunktion ist häufiger bei Frauen und Älteren.
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