NEUMARKT IN DER OBERPFALZ – Generationen von verliebten jungen Neumarkterinnen und Neumarktern sind schon an lauen Mai-Abenden die 367 Stufen des Kreuzwegs zur Wallfahrtskirche „Mariahilf“ hoch über Neumarkt hinauf gewandert.
Der abendliche Spaziergang zur Maiandacht war nämlich auch ein hervorragender Vorwand für ein romantisches Treffen mit der/dem Liebsten im stillen Wald, durch den der Kreuzweg führt. Oft waren das dieselben jungen Leute, die Jahre später wieder die barocke Wallfahrtskirche besuchten – um dort zu heiraten.
Der Aufstieg über die Stufen des Kreuzwegs ist eine besonders schöne Art und Weise, sich dem Marienwallfahrtsort zu nähern. Die kleine Wanderung durch den Hochwald führt vom Kloster St. Josef über Granitstufen und vorbei an den alten Kreuzwegstationen etwa 160 Höhenmeter nach oben. Erst kurz vor dem Ziel sieht man zur Rechten die von Bäumen umgebene, 1718 bis 1727 erbaute schlichte Barockkirche und die Mauern des kleinen Klosters.
Die Wallfahrtskirche, 586 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, ist – neben dem benachbarten Wolfstein – weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt Neumarkt. Höhepunkte des kirchlichen Lebens sind die Kreuzwegandachten in der Fastenzeit an den Kreuzwegstationen im Wald und vor allem die täglichen Maiandachten im Marienmonat.
Der reich verzierte barocke Hochaltar von Johann Ulrich Wiest fasst das berühmte Gnadenbild der Jungfrau mit Kind, eine Kopie eines berühmten Marienbildes von Lucas Cranach dem Älteren. Ein Silberwolkenfeld mit vielen Engelsköpfchen umrahmt das von zwei Engeln gehaltene Bild, das in der Bevölkerung tief verehrt wird.
Täglich findet im Marienmonat Mai eine Maiandacht statt, die sich dem Rosenkranz (18.30 Uhr) um 19 Uhr anschließt. Seit Jahrhunderten kommen Menschen aller Altersgruppen mit den verschiedensten Anliegen in diese Wallfahrtskirche und bitten um Segen und Gnade.
In den Maiandachten werden biblische Texte, Betrachtungen, Fürbitten, Litaneien und Lieder zur Ehre Mariens und Jesus gebetet und gesungen. Örtliche Gruppen, Chöre, Musikanten und Sänger gestalten musikalisch diese Andachten und geben ihnen einen festlichen Rahmen.
Höhepunkt jeder Andacht ist der eucharistische Schluss-Segen mit dem Allerheiligsten
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Foto Mariahilfberg: Hans Fabian