ZEUZLEBEN / STETTBACH – Am ungewohnten Donnerstagabend stehen gleich drei Partien der Schweinfurter Fußball-Kreisliga auf dem Programm. Zwei werden nach- und eine vorgeholt. Auf allen Plätzen geht es zumindest für eine Mannschaft um viel. So zum Beispiel…
… in Volkach, wo im vorgezogenen Match die Gäste auch Büchold eigentlich siegen müssen nach schon drei Niederlagen in 2025, um Relegationsplatz drei gegen Stammheim zu verteidigen. Für die Hausherren geht es weder nach oben noch nach unten um noch wirklich viel, sie scheinen safe zu sein.
In Hergolshausen kann sich sowohl die SG Waigolshausen als auch die SG Schleerieth absetzen von der Abstiegszone. Beide haben dann am Sonntag gegen Gochsheim 2 und bei der SG Markt Einersheim lösbare Aufgaben vor sich.
In Unterspiesheim brauchen die Hausherren einen Dreier, um im Rennen um Platz drei zu verweilen. Sie spielen am Sonntag danach ausgerechnet in Opferbaum bei der SG Essleben. Der noch immer souveräne Tabellenführer kassierte seine erste Saisonniederlage in Stettbach bei der SG Zeuzleben, die Donnerstag nach Unterspiesheim muss und am Sonntag dann zu Kellerkind Nordheim.
www.mainfranken.news sprach vorher mit dem Zeuzlebener Spielertrainer Fabian Benkert (auf dem Aufmacherbild), dessen kickender Co-Coach Alexander Herchet (auf dem Foto unten) doppelt traf, als seine SG einen zweifachen Rückstand gegen Essleben noch in ein 3:2 drehte. Zusammen mit ein paar Teamkollegen belohnte sich der 36-Jährige am Dienstag mit einem Ausflug nach München: Die Bayern, Champions League gegen Inter Mailand, leider verloren…
Fabian, nun darfst Du mal den anderen Teams der Liga hier an dieser Stelle erklären, wie man die Esslebener schlägt…
Fabian Benkert: Wenn man Essleben schlagen will, ist es wahrscheinlich immer so, dass man zwei bis drei Tore selber schießen MUSS, um zu gewinnen. Deren „Offensive“ mit Fleischmann, Rumpel, Hart, Schug oder auch Ehrhardt ist schon eher Bezirksliga Niveau. Aber auch alle anderen sind richtig gute Fußballer. Wir hatten es am Sonntag einfach richtig gut gemacht. Wir wollten den Gegner kaum zur Entfaltung kommen lassen und haben sie relativ früh angelaufen und somit zu vielen langen Bällen gezwungen. In so einem Spiel sind der Wille, Aggresivität und viel Leidenschaft gefragt. Diese Dinge waren bei uns zu 100 Prozent vorhanden! Nach zweimaligen Rückstand erneut zurückzukommen gegen den Tabellenführer, das ist verdammt stark und spiegelt unsere aktuelle Form von fünf ungeschlagenen Spielen nach der Winterpause wider. Für die starke Leistung habe ich den Jungs drei Tage frei gegeben.
Das Hinspiel habt Ihr noch mit 1:4 verloren. Habt Ihr Euch seitdem verbessert und hat man in Stettbach nun gemerkt, dass bei Essleben angesichts des klaren Tabellenvorsprungs ein bisschen die Anspannung fehlte?
Fabian Benkert: Natürlich braucht man gerade als Aufsteiger immer ein bisschen, sich an die neue Liga zu gewöhnen. Die Jungs haben gemerkt, dass Zweikämpfe vielleicht auch mal ein bisschen härter geführt werden müssen. Wir als Mannschaft haben uns natürlich auch weiterentwickelt und verbessert. In der Deffensive stehen wir im Vergleich zur Hinrunde stabiler und nach vorne sind wir oft für ein, zwei Tore gut! Essleben wollte sicherlich die Saison ohne Niederlage zu Ende bringen. Es ist mit Sicherheit auch immer ein bisschen Kopfsache, wenn ich mit so einem Vorsprung in so ein Spiel gehe. Ich denke, die beiden Coaches Fleischmann/Rumpel würden lügen, wenn es nicht so wäre.
Platz acht, mehr Siege als Niederlagen: War damit für einen Aufsteiger zu rechnen?
Fabian Benkert: Als Aufsteiger war und ist unser Ziel immer noch der Klassenerhalt. Am Anfang der Saison hatten uns einige als Überraschungs-Team gesehen. Das wäre aber zu viel des Guten gewesen. Für uns war wichtig, so schnell wie möglich viele Punkte zu sammeln. Aktuell schaut das sehr ordentlich aus. Natürlich waren auch einige ärgerliche Spiele dabei, wo wir Punkte, einfach haben liegen lassen. Trotzdem sind wir mit dem Verlauf der aktuellen Saison sehr zufrieden.
Wie wichtig war nach zuvor vier Niederlagen das 3:1 gegen die SG Eisenheim zum Jahresabschluss 2024, um mit einem Erfolgserlebnis aus dem alten Jahr zu gehen?
Fabian Benkert: Brutal wichtig. Das hatten wir auch den Jungs versucht zu verinnerlichen. Uns war es wichtig, über den Strich zu überwintern. Das haben wir geschafft.
2025 macht Ihr einfach so weiter: Vier Siege in fünf Partien ohne Niederlage. Besteht nun ein bisschen die Gefahr, dass Ihr die Saison austrudeln lasst, nachdem es wohl weder weiter nach oben noch wieder nach unten gehen kann?
Fabian Benkert: Nein, das auf keinen Fall. Die Jungs sind weiterhin motiviert und wir versuchen, auch in den restlichen Spielen möglichst viele Punkte zu ergattern. Auch gegenüber den Mannschaften, die vielleicht um den Klassenerhalt noch zittern, wäre es nicht fair, Spiele abzuschenken!
Du hast schon angedeutet, dass es am Donnerstag personell eng werden könnte. Wer fällt denn alles aus und warum? Sind eventuell Spieler bei der Frankfurter Eintracht gegen Tottenham?
Fabian Benkert: Jonas Weißenberger hat sich am Sonntag am Knie verletzt. Hier warten wir noch auf das MRT Ergebnis und hoffen einfach, dass er sich keine schlimmere Verletzung zugezogen hat. Nico Katzenberger musste am Sonntag auch frühzeitig das Feld verlassen. Bei Ihm wurde ein Innenbandriss im Knie festgestellt! Jan Vollmuth ist beruflich unter der Woche in München. Trotzdem werden wir am Donnerstag eine schlagkräftige Truppe auf den Platz bringen und alles dafür tun, auch das Spiel in Unterspiesheim zu gewinnen!
Du selbst hast erst fünf Mal getroffen. Lässt Du bewusst anderen im zunehmenden Alter den Vortritt?
Fabian Benkert: Ich selbst bin mit meiner Torausbeute natürlich nicht zufrieden. Ein Stürmer wird eben nun mal an Toren gemessen. Jedoch ist es einfach so, dass der Erfolg der Mannschaft absolut im Vordergrund steht. Wir haben vier, fünf Spieler die auch bereits fünf, sechs oder mehr Tore geschossen haben. Das zeigt, dass unser Spiel nicht auf einen einzelnen Spieler zugeschnitten ist und wir als Mannschaft unberechenbarer sind. Solang ich fit bin, möchte ich natürlich spielen, bin aber auch nicht böse, wenn ich nach 60 Minuten mich auswechseln oder vielleicht die letzten 30 Minuten mich mal einwechseln kann.
Wir danken für das Gespräch und wünschen alles Gute!
