SCHWEINFURT – „Glauben Sie nicht, was Sie sehen“, so das Resümee eines überaus informativen Abends zum Thema „Künstliche Intelligenz (KI) in Kreativbranche und Gesellschaft“, zu dem der Zonta Club Bad Kissingen-Schweinfurt im Rahmen der Schweinfurter Frauenwochen eingeladen hatte und zu dem rund 50 Interessierte gekommen waren.
Präsidentin Klara Weigand freute sich bei der Begrüßung über die großartige Resonanz und gab einen kurzen Abriss über Anliegen und Arbeit des Zonta Clubs. Im Mittelpunkt der ehrenamtlich Tätigen stehen sozial und gesellschaftlich benachteiligte Mädchen und Frauen, die sowohl auf lokaler wie globaler Ebene in unterschiedlichen Bereichen unterstützt würden.
Gleichzeitig dankte die Präsidentin der Kanzlei Pickel & Partner, „die uns Zontians zuverlässig unterstützen und uns auch dieses Mal wieder die Räumlichkeiten überlassen haben. Daher möchte ich vor allem auch Kanzleimanager Robert Grünewald danken, er war und ist stets eine zuverlässige Stütze!“
Danach stellte sie die Referentin des Abends, Dr. Karin Lingl, eine gebürtige Schweinfurterin, vor, die seit 15 Jahren als Geschäftsführerin der Stiftung Kunstfonds tätig ist.
Darüber hinaus ist sie Mitglied in diversen Fachgremien und Fachausschüssen des Deutschen Kulturrats, seit 2017 Sprecherin der Arbeitsgruppe Bundeskulturfonds und Mitglied des Hochschulrats der Staatl. Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. „Als stellvertretende Sprecherin der Sektion „Bildende Kunst & Baukultur“ im Kulturrat NRW und Vorstandsmitglied des „NRW Landesverband Visuelle Künste“ ist unsere Referentin eine Frau, die weiß, wovon sie spricht“, betonte Weigand.
Lingl hob hervor, dass KI längst im Alltag angekommen sei: So werde beispielsweise jedes Handyfoto automatisch von der KI optimiert. Dies verändere die Welt stärker als die Erfindung des Buchdrucks oder des Autos. In vielen Bereichen sei KI auch ein Segen, „aber was, wenn die KI sich irrt?“ Wer erkenne das und wer hafte dafür, fragte die Referentin. Gerade die generative KI erschaffe aus einer Unmenge gespeicherter Daten Neues. Da man aber nicht wisse, auf welche Daten und Algorithmen die KI zugreife, sei es auch schwer, den Wahrheitsgehalt dieser neuen Ergebnisse zu prüfen. Zudem habe die Entwicklung von generativer KI einen rasanten Aufschwung genommen.
In der Kunstbranche, vor allem der bildenden Kunst, kam die KI zunächst gut an, führte Lingl weiter aus. Es mache Spaß, damit zu experimentieren, kreative Ideen zu entwickeln, aber es würden auch schnell Stereotypen entstehen. „Die KI besitzt nicht das ganze Wissen der Menschheit, sie kann nur auf bestimmte Datensätze zurückgreifen.“ Dies zeige schon das Hauptproblem der KI, da die Datensätze einmal von Menschen gemacht worden seien.
Wie also stehe es mit dem Urheberrecht? Hier sei der Gesetzgeber gefragt, erklärte die Referentin. Ein weiteres Problem: Welchen Wahrheitsgehalt haben KI-generierte Bilder, die mit Material aus X, Facebook, Instagram und Co. gefüttert werden? „Wahr oder Fake? Jedes Bild kann ein Fake sein“, betonte Lingl. Die sich anschließende lebhafte Diskussion zeigte nachdrücklich, wie sehr dieses Thema die Gesellschaft beschäftigt.
Klara Weigand dankte abschließend für den eloquenten und hochinformativen Vortrag, der dafür sorge, dass man noch sensibler mit dem Thema KI und den Chancen und Risiken umgehen werde. Zudem wies Weigand noch auf eine weitere Benefiz-Veranstaltung hin: Die große Zonta-Benefiz-Quiz-Night am 17. Mai 2025 in der THWS. „Kommen Sie vorbei, haben Sie Spaß, testen Sie Ihr Wissen und tun Sie dabei Gutes. Denn wie immer bei Zonta werden wir den Erlös dieser Benefiz-Veranstaltung einem sozialen Zweck in der Region zuführen.“
Weitere Infos auch unter www.zonta-kg-sw.de
Unser Foto zeigt v.l. Kanzleimanager Robert Grünewald, Zonta-Präsidentin Klara Weigand, Referentin Dr. Karin Lingl und die Vorsitzende des Vereins der Freunde Zonta e.V., Franziska Bickel.
Foto: Rudolf Weigand